Formel E

Medienbericht: FIA & Formel E streichen Pläne, Fahrergehälter in Kostendeckel zu packen

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Mit der Einführung der Gen3-Fahrzeuge hat die Formel E auch einen Kostendeckel für Teams und Hersteller eingeführt. Entgegen der ursprünglichen Planung sollen die Fahrergehälter nun vorerst doch nicht Teil des Kostendeckels werden. Stattdessen wurde die Integration bis mindestens zur Einführung der Gen4-Fahrzeuge verschoben. Das ließ Andretti-Teamchef Roger Griffiths bei The Race durchblicken.

Die Einführung eines Kostendeckels für Teams und Hersteller der Elektrorennserie im Jahr 2022 wurde als wichtiger Schritt empfunden, um die Formel E auch in Zukunft aus finanzieller Sicht gesund zu halten. Da zu diesem Zeitpunkt viele Fahrerverträge für die Gen3-Ära jedoch bereits ausgehandelt und unterschrieben waren, entschied man sich dazu, diese vorerst von den "Financial Regulations", so der offizielle Name, auszuklammern.

Erst ab der Saison 2024/25 sollten die Gehälter in den Kostendeckel der Teams aufgenommen werden. Gleichzeitig plante die FIA die Erhöhung der Budgetobergrenze von 13 Millionen auf 15 Millionen Euro pro Saison, um die Fahrergehälter finanzieren zu können. Diese Pläne sind jedoch mittlerweile vom Tisch.

Einer der Hintergründe ist die Tatsache, dass Teams gewisse Topfahrer möglicherweise nur aufgrund des Reglements nicht verpflichten könnten. Selbst wenn Sponsoren bereit wären, dem Team mehr Geld für einen "teuren" Fahrer zu zahlen, dürften sie dieses Geld nicht für das Fahrergehalt verwenden, wenn sie damit den Kostendeckel überschreiten würden. Gut möglich, dass sich der Fahrer dann für eine andere Rennserie anstatt für die Formel E entscheiden würde.

Griffiths: "Jedes Szenario zu erfassen, ist kompliziert"

Doch auch die Überwachung gestaltet sich als schwierig. "Es gibt viele Einnahmequellen für die Fahrer", beschreibt Andretti-Teamchef Roger Griffiths bei The Race. "Sei es als direktes Gehalt für das Fahren des Autos, für Werbeverträge oder die Tätigkeit als Markenbotschafter, und so weiter. Der Versuch, jedes Szenario zu erfassen, gestaltet sich als äußerst kompliziert."

"Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns erst im ersten Jahr des Kostendeckels befinden", gibt Griffiths zu bedenken. "Wir arbeiten immer noch daran, herauszufinden, was mit dem Kostendeckel verrechnet werden kann und was nicht. Wir müssen erst die Daten von einer oder zwei Saisons sehen und uns damit vertraut machen, wie wir mit dem Kostendeckel arbeiten, wie er geprüft und bewertet wird."

Ein erster, sehr umfangreicher und komplexer Entwurf dieser Regelung soll bereits verfasst und von den Teams diskutiert worden sein. Fahrer und Fahrermanager sollen dabei Lobbyarbeit betrieben haben, um die Einführung zu verhindern. Schlussendlich wohl erfolgreich, zumindest für den Moment. Das könnte sich aber in Zukunft ändern.

"Ich bin mir sicher, dass sie kommen wird", meint Griffiths zur Einbeziehung der Gehälter. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch keine Entscheidung getroffen worden, aber die Gespräche, die wir geführt haben, deuten auf eine Verschiebung hin, und zwar aus guten Gründen. Ich denke, wir müssen erst einmal sicherstellen, den Kostendeckel für die Teams einzuhalten, bevor wir die Komplexität der Fahrerkosten hinzufügen."

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