Formel E

Medienbericht: Formel E plant Pflicht-Testtag für Frauen in Valencia

Svenja König

Svenja König

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Beim Rookie-Test in Berlin vergangene Woche waren Marta Garcia (ERT) und Alice Powell (Envision) die einzigen Frauen im Feld. Das könnte sich nach einem Medienbericht der Kolleg:innen von The Race noch dieses Jahr ändern: Denn die Formel E will wohl einen Pflichttesttag für Pilotinnen im Rahmen der Vorsaison-Testfahrten in Valencia einführen.

Seit dem Finale in London in Saison 2 im Jahr 2016 hat keine Frau mehr ein Formel-E-Rennen bestritten. Das Engagement von Teams und der Serie, dies zu ändern, ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Das letzte größere Momentum in diesem Bereich hat wohl der Testtag im Anschluss an den Diriyah E-Prix 2018 hervorgerufen.

Bei diesem Test durfte jedes Team nur mit einem Auto antreten, außer das zweite Fahrzeug wurde von einer Frau gesteuert. Diese Möglichkeit nahmen alle Teams bis auf Audi und Jaguar wahr, sodass am Ende neun Fahrerinnen in Saudi-Arabien testen durften. Darunter Carmen Jorda, Simona de Silvestro, Jamie Chadwick, Tatjana Calderon oder Carrie Schreiner.

Dieses Konzept will die Formel E offenbar bei den jährlichen Vorsaison-Testfahrten in Valencia wieder aufgreifen. Dort soll es höchstwahrscheinlich am Donnerstag mindestens einen halben Tag Testzeit geben, bei dem die Teams verpflichtet werden sollen, eine Frau einzusetzen. Anscheinend haben einige Rennställe wohl schon Gespräche mit potenziellen Fahrerinnen aufgenommen.

Mit diesem zusätzlichen Testtag erhofft sich die Formel E, den Weg für Frauen zu ebnen, damit sie ab der Gen4-Ära ernsthaft um ein Stammcockpit kämpfen können.

"Wessen Idee auch immer es war, es war eine gute Idee", sagte Marta Garcia im Rahmen des Rookie-Tests in Berlin. "Das ist eine gute Idee, mehr Frauen wie mich in den Formel-E-Paddock zu holen. Viele Frauen würden so die Chance bekommen zu zeigen, wie sie sich in einem Formel-E-Test schlagen. Und wer weiß, vielleicht entsteht ja eine ähnliche Serie wie die F1 Academy daraus - nur in elektrisch."

"Es geht nicht um die Show, wenn du wirklich in Menschen investieren willst"

Möglicherweise kommt dieser Strategiewechsel aus der Hand der neuen Vizepräsidentin für Sportliches der Formel E - Beth Paretta, die vor allem als Inhaberin eines Rennteams in der IndyCar bekannt geworden ist. Ihre Meinung dazu ist klar: Testen ist schön und gut, doch nicht ausreichend.

"Es geht dabei nicht nur um die Show, wenn du wirklich in Menschen investieren willst", sagt sie bei The Race. "Möglichkeiten zu schaffen, ist nicht nur ein einzelner Testtag, sondern eine Frau für mehrere Jahre Vollzeit unter Vertrag zu nehmen. Man braucht einfach Zeit im Auto, um zu zeigen, wer man wirklich als Fahrerin ist. Deshalb denke ich, dass Testtage nicht die ganze Antwort sind."

"Die Menschen müssen verstehen, warum es wichtig ist und warum das das Racing besser macht. Wenn das passieren würde, wäre es wirklich cool!" Eine offizielle Bestätigung dieses Medienberichts steht allerdings noch aus.

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