Formel E

Jaguar trennt sich von Nelson Piquet jr. - Lynn feiert Formel-E-Comeback

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Paukenschlag in der Formel E: Nach nur sechs Rennen der Saison 2018/19 hat sich das britische Jaguar-Racing-Team überraschend von Nelson Piquet jr. getrennt. Der Brasilianer, der 2015 die erste Fahrermeisterschaft der Formel E gewann, wird bereits beim kommenden E-Prix in Rom sein Cockpit räumen. Das bestätigte das Team am Donnerstagnachmittag. In Italien wird an seiner Stelle der ehemalige britische Virgin-Fahrer Alex Lynn sein Comeback in der Elektroserie feiern.

Piquet jr. startete bislang in jedem einzelnen Rennen der Elektroserie (51) und gewann in der ersten Saison (2014/15) im inzwischen umbenannten Team NextEV TCR - heute NIO - den Fahrertitel. 2017 wechselte er zu Jaguar Racing, stand seither allerdings meist klar im Schatten seines jüngeren Teamkollegen Mitch Evans. Nach 18 Starts für die "Raubkatze" findet Piquets Jaguar-Laufbahn nun in "gegenseitigem Einvernehmen" ein vorzeitiges Ende.

"In Diskussionen nach dem Sanya E-Prix haben wir gemeinsam mit Nelson die Position des Teams reflektiert. Dabei sind wir zum Entschluss gekommen, dass er Panasonic Jaguar Racing mit sofortiger Wirkung verlassen und sich auf eine andere Karriereoption konzentrieren wird", erklärt Jaguars Teamchef James Barclays die Trennung vom 33-Jährigen. "Wir haben gemeinsam mit ihm große Schritte nach vorn gemacht und als Team starke Resultate eingefahren. Allerdings entspricht seine aktuelle Form weder seinen Erwartungen noch denen des Teams."

In den ersten sechs Rennen der Saison 2018/19 erzielte Piquet mit einem zehnten Platz beim ersten Lauf in Diriyya gerade einmal einen Punkt. Zuletzt verunfallte er im chinesischen Sanya auf Platz 14 liegend, weshalb er in der Fahrerwertung der Formel E aktuell nur vor den derzeit punktlosen Fahrern Nasr, Tom Dillmann, Felix Rosenqvist und Maximilian Günther auf Gesamtrang 20 rangiert.

Piquet: "Erwartungen des Teams nicht erfüllt"

Barclay weiter: "Wir danken ihm für all seine Arbeit. Nelson hat maßgeblich an der Entwicklung unseres Fahrzeugs mitgewirkt. Wir wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute." Piquet wird im weiteren Verlauf des Jahres in der brasilianischen Stock-Car-Meisterschaft antreten.

"Ich habe meine Zeit mit dem Team sehr genossen, aber die Resultate in der aktuellen Saison haben die Erwartungen des Teams leider nicht erfüllt", sagt Piquet selbst. "Weiterhin bin ich ein leidenschaftlicher Fan der Formel E. Ich werde meinen Fokus für den weiteren Verlauf des Jahres 2019 auf die Stock-Car-Brazil-Serie legen und wünsche dem Team für die verbleibende Saison alles Gute."

Alex Lynn feiert Rückkehr in Rom

Anstelle von Piquet wird bereits beim kommenden E-Prix in Rom der Brite Alex Lynn in das Fahrzeug des Jaguar-Rennstalls steigen. Lynn feierte 2017 mit Virgin Racing sein Debüt in der Formel E und schaffte es bereits an seinem ersten Rennwochenende in New York sensationell auf die Pole-Position. 2018 blieb er an der Seite von Sam Bird bei Virgin, wurde allerdings nach einem enttäuschenden Jahr, das er auf Gesamtrang 16 beendete, vor der laufenden Saison durch Robin Frijns ersetzt.

"Ich freue mich, in Rom ins Lenkrad des Jaguar I-Type 3 greifen zu können", kündigt Lynn an. "Ich bin sehr fokussiert auf die bevorstehende Arbeit mit Mitch (Evans), den Ingenieuren und den Mechanikern, um im Rahmen dieser großartigen Möglichkeit die Saison mit guten Leistungen zu beenden."

Lynns bisher bestes Formel-E-Resultat ist Platz 6 beim Punta del Este E-Prix 2018. Gemeinsam mit Jaguar soll der 25-Jährige nun Kurs auf das Podest nehmen: "Podiumsresultate sind unser klares Ziel in dieser Saison", erklärt Barclay. "Noch verbleibt eine Saisonhälfte, in der wir auf bessere Ergebnisse hoffen. Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit mit Alex." Vor seinem ersten Jaguar-Start bleibt Lynn wenig Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen: Der Rom E-Prix findet bereits in zwei Wochen am 13. April statt.

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