Formel E

Medienbericht: Kapstadt E-Prix der Formel E wegen Corona-Maßnahmen in Südafrika vor dem Aus

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Zwei Jahre nach dem letzten Marrakesch E-Prix soll die Formel E im kommenden Februar eigentlich wieder einen E-Prix in Afrika austragen: Kapstadt ist eine der Perlen im ersten veröffentlichten Kalenderentwurf der Saison 2022. Doch daraus wird wohl nichts - bereits in der kommenden Woche könnte das Südafrika-Rennen wieder aus dem Rennkalender gestrichen werden.

Grund dafür soll die COVID-19-Pandemie sein: Die Bauarbeiten für die Strecke können möglicherweise nicht rechtzeitig abgeschlossen werden. Obwohl Südafrika erst in dieser Woche die zuvor geltende Ausgangssperre lockerte und die Anzahl an Personen, die sich an einem Ort versammeln dürfen, von 500 auf 2.000 erhöhte, scheinen die Veranstalter nicht sicherstellen zu können, die Strecke rechtzeitig fertigzustellen.

Iain Banner, Vorsitzender von e-movement, dem Formel-E-Promoter in Kapstadt, spricht bei 'The Race' einen weiteren Punkt an: "Wir ringen mit der COVID-Realität, da Südafrika immer noch auf der roten Liste des Vereinigten Königreichs steht. Wie überall auf der Welt hat COVID auch hier bei uns einen großen Einfluss auf die Planung." Viele Formel-E-Teams haben ihren Sitz in Großbritannien, und auch die Mehrheit der Formel-E-Mitarbeiter lebt dort. Derartige Reisebeschränkungen wären daher äußerst problematisch für viele Menschen im Formel-E-Zirkus.

"Haben einen 5-plus-5-Jahres-Vertrag unterzeichnet"

Die Entscheidung wird laut Banner schon in der kommenden Woche fallen: "Der FIA-Rat wird den Kalender für die achte Saison nach seiner Sitzung am 15. Oktober bekannt geben", spricht er die anstehende Sitzung des Weltmotorsportrates in Paris an. "Ob es nun 2022 oder 2023 wird, spielt keine große Rolle. Eigentlich ist es eine eher kurzfristige Frage", erklärt Banner weiter. Dabei gehe es nicht nur um das Formel-E-Rennen, sondern auch um ein e-Fest genanntes Festival, das rund um den E-Prix stattfinden soll.

"Unsere Position ist einfach", führt der Südafrikaner aus und nennt erstmals Details der Vereinbarungen mit der Rennserie. "Wir als Promoter und die Stadt Kapstadt haben einen 5-plus-5-Jahres-Vertrag unterzeichnet. Ich gehe davon aus, dass wir auch danach noch Rennen fahren werden."

Auf die Unterstützung durch die Politik sowie die Formel-E-Verantwortlichen könne er dabei jedoch setzen: "Das e-Fest einschließlich des E-Prix hat nicht nur die volle Unterstützung der Stadt Kapstadt, sondern auch die des Premierministers von Western Cape und des nationalen Sportministers. Wir haben auch ein positives Feedback von Leuten aus dem Umfeld der Formel E erhalten, dass es eine große positive Unterstützung für die Rennen in Kapstadt gibt."

Santiago als Ersatzrennen unwahrscheinlich - "Double-Header" in Mexiko?

Die Verantwortlichen der Rennserie arbeiten hinter den Kulissen an einer Alternative für das Rennen in Kapstadt, heißt es. Auch wenn eine erneute Rückkehr in die chilenische Hauptstadt Santiago nicht völlig unmöglich ist, sollen die Chancen vergleichsweise gering sein. Aufgrund einer Änderung in der politischen Landschaft der Stadt ist ein Santiago E-Prix vor dem Jahr 2023 sehr unwahrscheinlich.

Eine denkbare Option wäre es, das Rennen in Mexiko-Stadt zu einem "Double-Header" aufzuwerten. Es ist jedoch durchaus möglich, dass dies unabhängig vom weiteren Verlauf in Südafrika passieren wird, da hinter dem für den 19. März angekündigten Rennen in China weiterhin ein großes Fragezeichen steht. Einen Vertrag mit einer chinesischen Stadt für das Rennen in rund fünf Monaten gibt es bislang dem Vernehmen nach nicht.

Auch eine erneute Rückkehr nach Marrakesch wird aktuell in Erwägung gezogen. Immerhin würde so der afrikanische Kontinent nicht eine weitere Saison "links liegengelassen", auch wenn die Stadt in Marokko alles andere als ein Wunschziel für die Formel-E-Verantwortlichen wäre.

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