Formel E

Medienberichte: Zukunft des Hongkong E-Prix unklar, neue Streckenführung ab 2020?

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Die Zukunft des Hongkong E-Prix scheint ungewiss. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, könnte das beliebte Rennen in den Hochhaus-Schluchten der chinesischen Sonderverwaltungszone nach der Formel-E-Saison 2018/19 aus dem Rennkalender der Elektroserie gestrichen werden, sollten die Veranstalter nicht eine neue Streckenführung ab 2020 finden. Ein derzeitiger Plan könnte, ähnlich wie beim berühmten Monaco-Rennen der Formel 1, den Umweg durch einen Tunnel vorsehen.

"Das Rennen in März wird das letzte mit dem aktuellen Layout sein", legt sich Lawrence Yu, Vorsitzender des Hongkonger Automobilverbandes, in der 'South China Morning Post' fest. Bereits jetzt könne das Rennen (10. März 2019) nur mit einer Ausnahmegenehmigung der FIA ausgetragen werden. "Wir müssen die Strecke auf 2,2 Kilometer verlängern, weil 2020 zwei zusätzliche Teams im Vergleich zum letzten E-Prix an den Start gehen. Der aktuelle Kurs wäre zu voll und eng für die neue Anzahl der Teams."

Derzeit nutzt die Formel E in Hongkong einen Kurs mit einer Länge von 1,86 Kilometern, der sich durch das Hafenviertel und um ein Riesenrad windet. Insgesamt müssen die Veranstalter den Straßenkurs also um gut 400 Meter verlängern. Eine Anpassung des Layouts im östlichen, gewundenen Teil der Strecke scheint jedoch bereits jetzt vom Tisch zu sein.

"Im Osten liegt der Bahnhof Hong Kong Station, der die Stadt mit dem Flughafen verbindet. Diesen können wir nicht ohne Weiteres schließen. Der aktuelle Plan ist, die Strecke entlang der Lung Wo Road, die den ganzen Hafen entlangläuft, zu verlängern und das Problem westlich des aktuellen Kurses zu lösen." Derzeit endet die Long Wo Road, die als Start-/Zielgerade für die Formel E fungiert, in einer Haarnadel vor einem Tunnel an einer Parkanlage.

"Wir müssten eine Schikane einbauen, weil die Fahrzeuge sonst zu schnell würden", so Yu weiter. "Theoretisch könnten wir den Kurs aber auch in den Tunnel hineinleiten. Vorerst ist das nur aber eine vage Überlegung. Wir sollten lieber abwarten, was die Planungen ergeben."

Auch Umzug nach China möglich

Doch auch unabhängig von der Streckenführung könnte das Hongkong-Rennen auf der Kippe stehen. Wie 'e-racing365' berichtet, hat die Formel E die Organisation von insgesamt zwei Rennen in China in die Hände eines lokalen Promoters gelegt. Dieser könnte den E-Prix aus Kostengründen möglicherweise an einen anderen Ort auf dem chinesischen Festland verlegen.

"Wir mögen - wie auch der Promoter - Hongkong sehr gern. Aber das Rennen ist leider sehr teuer", erklärt der Formel-E-Vorsitzende Alejandro Agag auf die Frage, ob der Vertrag mit Hongkong, der nach dem Rennen im März ausläuft, verlängert werde. "Es gibt für uns andere Optionen."

"Unser Veranstalter in China, Enova, entscheidet, wo das Rennen stattfindet. In dieser Saison ist das Sanya-Rennen neu. Wir schauen uns aber auch nach anderen Rennen auf dem chinesischen Festland um", so Agag. Bis 2015 startete die Formel E auf einem Straßenkurs um das Olympia-Stadion von Peking. Eine Rückkehr in die Hauptstadt Chinas gilt dennoch als unwahrscheinlich, größere Chancen werden eher Shanghai zugerechnet.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 4 plus 2.
Advertisement