Formel E

"Mein Rennen wurde zerstört!" - David Beckmann & Sergio Sette Camara kollidieren bei Formel E in Berlin

Tim Neuhaus

David-Beckmann-Kiro-Berlin-2025

So sollte das erste Formel-E-Heimrennen von David Beckmann nicht laufen! Der junge Deutsche beendete das Samstagsrennen in Berlin gezwungenermaßen nach einem Unfall, ohne die Ziellinie zu überqueren. Nissan-Ersatzfahrer Sergio Sette Camara ist derjenige, der Beckmann die Chance auf Punkte nahm. Der Brasilianer, welcher bei Cupra Kiro am Anfang der Saison durch Beckmann ersetzt wurde, gesteht seine Schuld ein, lässt den Deutschen aber trotzdem enttäuscht zurück.

In Kurve 3 kam es zwischen beiden zur Kollision. Sette Camara aktivierte kurz zuvor seinen Attack-Mode und setzte innen zum Überholen an. Beckmann wertet allein den Versuch als unnötig: "Es macht keinen Sinn, in Kurve 3 zu überholen, zudem war es auf der Innenseite nass", meint er gegenüber e-Formel.de. Seiner Meinung nach hätte Sette Camara noch warten sollen: "In Kurve 5 hätte er mit Attack-Mode sehr einfach überholen können."

Beckmann besorgt um sein Auto

Auf der Innenbahn verlor Sette Camara sein Heck und drehte sich. Beckmann hatte keine Chance auszuweichen. Das Heck des Nissan schlug ihm beim Aufprall die Aufhängung hinten links kaputt. Während Sette Camara weiterfahren konnte, bedeutete der Schaden an Beckmanns Auto das vorzeitige Rennende für ihn. Der Porsche-Junior hat zudem Sorge vor weiteren Folgen: "Mein Rennen wurde zerstört, und es ist noch nicht sicher, ob wir was am Auto wechseln müssen."

Da Cupra Kiro bereits in Mexiko Teile an seinem Boliden tauschen musste, könnte eine Strafe für das Sonntagsrennen folgen. Beckmann trauert zudem einer vergebenen Chance auf Punkte nach: "Wir kamen nicht dazu, den Attack-Mode auszunutzen. Sehr schade natürlich - in die Punkte wären wir definitiv gekommen." Beckmann ist momentan Letzter in der Fahrerwertung, noch immer ohne einen einzigen Zähler. Umso ärgerlicher war der Ausfall am Samstag.

Sette Camara nimmt Schuld auf sich

Im Interview nach dem Rennen mit e-Formel.de zeigte Sette Camara Mitleid mit dem Youngster: "Es war vollkommen mein Fehler. Ich war gleich nach dem Rennen bei ihm, um mich zu entschuldigen, aber natürlich ist er traurig." Der Brasilianer ersetzte in Berlin Norman Nato, der stattdessen in der WEC in Sao Paulo antritt, fuhr aber bereits einige Jahre beim jetzigen Kiro-Team. Sein Comeback lief für ihn nicht optimal: "Es gab kein 2. Freies Training, und ich habe mich nicht gut an die Nässe anpassen können. Es war wie auf Eis fahren! Nicht mal auf den Geraden konnte ich Vollstrom geben."

Sette Camara hat sich das Berlin-Rennwochenende anders erhofft - mit Sonne und trockenen Bedingungen, bei denen er seine Erfahrung hätte ausspielen können. Im Nassen sei er noch nicht auf dem Level der Stammfahrer, gibt er zu: "Ich weiß noch nicht so wirklich, was ich tun soll bei Nässe. Es hat noch nicht Klick gemacht." Für Sonntag gibt er die Prognose: "Wenn es regnet, wird es ein weiterer Tag zum Lernen..."

In weniger als 24 Stunden haben sowohl Beckmann als auch Sette Camara eine weitere Chance, um zu performen. Das Wetter soll durchwachsen bleiben, besonders am Vormittag. Nachmittags gibt es jedoch die Chance auf ein trockenes Rennen. Der Rennsonntag beginnt erneut um 9 Uhr (MESZ) mit dem 3. Freien Training.

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1 Kommentare

Willi ·

GUT den Vorgang kommentiert ..mach so weiter..

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