Formel E

Mercedes beendet 1. Formel-E-Wochenende an Spitze der Meisterschaft: "Weit mehr, als wir erwartet hatten"

Timo Pape

Timo Pape

Dem neuen deutschen Formel-E-Team Mercedes-Benz EQ ist der Einstieg in den vollelektrischen Motorsport mit Bravour gelungen. Dank zweier Podiumsplätze durch Ex-Formel-1-Star Stoffel Vandoorne reiste die Mannschaft nach den ersten beiden Saisonrennen in Saudi-Arabien als Topteam in der Meisterschaft ab.

Schon am Samstag sorgte Mercedes für Aufsehen: Im ersten Qualifying der Teamgeschichte gelang Vandoorne und auch seinem neuen Teamkollegen Nyck de Vries der Sprung in die Super-Pole. Im Shoot-out um Startplatz 1 erzielte Vandoorne die zweitbeste Rundenzeit, direkt vor Formel-2-Meister de Vries auf Position 3 in dessen erster Formel-E-Qualifikation überhaupt. Darüber hinaus gewannen beide Fahrer einen FANBOOST.

Im Rennen bewies Vandoorne seine Klasse und Erfahrung aus der Vorsaison und sicherte Mercedes als Dritter das erste Podium im ersten Rennen. De Vries zahlte gewissermaßen Lehrgeld und fiel während des E-Prix bis auf Rang 6 zurück - dennoch ein starker Einstand mit guten Punkten. "Wow, was für ein Debüt!", jubelte Teamchef Ian James am Freitagabend nach dem Auftaktrennen. "Die Plätze 3 und 6 in unserem ersten Rennen sind weit mehr, als wir erwartet hatten."

Vandoorne kämpft sich durchs Feld

Am Samstag sollte es zunächst nicht ganz so gut laufen, weil beide Piloten durch das gute Ergebnis am Vortag in Quali-Gruppe 1 ran mussten. Vandoorne lieferte eine ordentliche Runde ab, die ihm Startplatz 11 einbrachte. De Vries leistete sich einen Fehler und musste als 23. aus der letzten Startreihe losfahren. "Leider war ich im Qualifying ein bisschen zu optimistisch und wollte zu viel. Ich habe im zweiten Sektor einen Fehler gemacht, was den Rest meiner Runde beeinträchtigt hat", erklärt der Niederländer.

Im Rennen arbeiteten sich beide stetig nach vorn. Vor der ersten von zwei Safety-Car-Phasen kurz vor der Rennmitte lag Vandoorne bereits auf dem vierten Platz, auf dem er später auch ins Ziel fuhr. Durch eine nachträgliche Strafe gegen BMW-Pilot Max Günther rückte Vandoorne nachträglich sogar auf den dritten Platz vor und erzielte damit sein zweites Podium im zweiten Saisonlauf. Nach starken Leistungen im Vorjahr bei HWA hat Vandoorne sein Potenzial weiter untermauert und sich als Topfahrer in der Spitze der Formel E etabliert.

"Können mit Punkteausbeute absolut zufrieden sein"

"Für das erste Rennwochenende des Teams können wir mit unserer Punkteausbeute absolut zufrieden sein", meint der 27-Jährige und blickt auf sein Samstagsrennen zurück: "Ich war am Start zunächst geduldig und hatte danach eine gute Pace. Auch konnte ich etwas Energie sparen und den Attack-Mode einsetzen, als ich einen Abstand zu meinen Verfolgern hatte, sodass ich dadurch nicht allzu viele Positionen verloren habe."

"Im Rennverlauf gab es viele Gelb- und Safety-Car-Phasen sowie knifflige Situationen, etwa bei den Restarts, mit denen ich richtig umgehen musste." Das tat Vandoorne letztlich auch, indem er Lucas di Grassi nach einem unerlaubten Überholmanöver geradeso rechtzeitig wieder vorbeiließ - im Gegensatz zu einigen anderen Fahrern, die nachträgliche Strafen erhielten.

De Vries nachträglich bestraft

Formel-E-Rookie de Vries verbesserte sich vom letzten Startplatz im Verlauf der 30 Runden um 17 Positionen und überquerte die Ziellinie zunächst abermals auf Platz 6. Nach Rennende wurde er jedoch mit einer Durchfahrtsstrafe belegt, die in eine 24-Sekunden-Zeitstrafe umgerechnet wurde. Dadurch fiel de Vries nachträglich aus den Punkterängen heraus und wurde somit nur als 16. gewertet. "Abgesehen von meiner Strafe bin ich mit dem heutigen Rennen und unserem Debütwochenende zufrieden", resümiert der 24-Jährige.

Mercedes-Benz EQ reist nach seinem Debütwochenende mit insgesamt 38 Punkten unerwartet als Führender in der Teamwertung aus Diriyya ab. Nach zwei von 14 Saisonläufen belegt Vandoorne mit 30 Zählern zudem den zweiten Platz der Fahrerwertung. De Vries rangiert mit acht Zählern an Rang 9. Für Mercedes war das Formel-E-Debüt in Saudi-Arabien ein Einstand nach Maß.

Foto: Daimler AG

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