Formel E

Mercedes verabschiedet sich mit Doppel-WM-Titel aus Formel E: "Das beste Gefühl meines Lebens!"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Mercedes-EQ-Team-World-Champions-2022-Podium-Seoul

Mit dem Gewinn beider WM-Titel in der Fahrer- und Teamwertung verabschiedete sich Mercedes-EQ am Sonntag werksseitig aus der Formel E. Dem Hersteller, der im nächsten Jahr dem neuen Einsatz von McLaren Racing weichen wird, genügte beim Saisonfinale in Seoul ein zweiter Platz von Stoffel Vandoorne, um die begehrten WM-Trophäen ein zweites Jahr in Folge zu gewinnen. Stoffel Vandoorne gab sich nach dem Rennen überwältigt.

Insgesamt 213 Punkte sammelte der Belgier im Verlauf der achten Formel-E-Saison - 33 mehr als sein nächster Verfolger Mitch Evans (Jaguar). "Weltmeister, wow! Das ist das beste Gefühl meines Lebens", sagte Vandoorne kurz nach dem E-Prix sichtlich gelöst im TV-Weltsignal.

"Man muss sich die ganze Saison ansehen, um zu verstehen, wie konstant wir waren. Das Team und Auto waren großartig - jede und jeder von uns verdient das. Das, was wir erreicht haben, ist wirklich etwas Besonderes", so der neue Champion.

Bis zum letzten Rennen hatte Evans den Anschluss an Vandoorne gehalten, letztlich verhinderte jedoch ein zu schlechtes Qualifying-Ergebnis des Jaguar-Piloten einen WM-Führungswechsel in letzter Minute. "Mitch hat mich die ganze Zeit gepusht, genau wie Edo", sagt Vandoorne über den Neuseeländer sowie den Venturi-Fahrer Edoardo Mortara. "Sie waren die ganze Zeit voll dabei. Am Ende ging es um die Konstanz, denn beide haben mehr Rennen als ich gewonnen. Ich habe aber mehr Podien gesammelt."

Vandoorne analysiert den Seoul E-Prix weiter: "Es war schwer, sich zu konzentrieren, besonders als am Ende des Rennens die Pace sehr hoch war. Ich wusste, dass Jake (Dennis, Andretti) eine Zeitstrafe bekommen würde, weshalb ich nah dran bleiben musste. Das forderte viel Konzentration. Nach diesem Jahr bin ich echt ausgelaugt, denn sowohl ich als auch das Team haben sehr viel Aufwand betrieben. Das ist unglaublich!"

Mercedes-Teamführung feiert Mitarbeiter: "Noch nie so eine Arbeitsmoral erlebt!"

Auch den Titel in der Teamwertung sicherte sich Mercedes zum zweiten Mal in Folge: In der Endabrechnung steht es 319 zu 295 gegenüber dem eigenen Kundenteam ROKiT Venturi Racing. "Das ist ein großartiges Gefühl", kommentiert Teammanager und Ex-Rennfahrer Gary Paffett bei 'ProSieben'. "In dieser Meisterschaft arbeitet jede und jeder unglaublich hart. Aber die Gemeinschaft dieses Teams ist mit nichts vergleichbar, was ich bisher erlebt habe. Alle verdienen das!"

"Wir sind Doppelweltmeister, einfach großartig!", so Paffett weiter, der 2018/19 selbst bei 13 Rennen für Mercedes' Formel-E-Vorhut HWA Racelab ins Lenkrad griff. "Stoffel hat verstanden, dass es in diesem Jahr um die Konstanz gehen würde. Er hat einfach nur Punkte gesammelt und ist fahrerisch tadellos geblieben."

Auch der sonst eher nüchterne Teamchef Ian James war nach dem Rennen "doch ein bisschen emotional", wie er beteuert. "Stoffel hat das ganze Jahr über eine tolle Leistung gezeigt. Das hat er sich wirklich verdient, vor allem, weil seine Entwicklung mega war. Auch auf Seiten des Teams lief es super - einfach großartig! Die Leute in Brixworth, Brackley und Stuttgart haben diese Konstanz möglich gemacht. Noch nie habe ich so eine Arbeitsmoral erlebt!"

James wird auch im nächsten Jahr in der Formel E aktiv bleiben, allerdings nicht mehr als Teamchef von Mercedes. Stattdessen wird der Brite den Einsatz von McLaren leiten, die ab 2023 den Startplatz sowie wichtiges Personal von Mercedes-EQ übernehmen werden. Die "Silberpfeile" fokussieren sich im Formelsport stattdessen künftig nur noch auf den Werkseinsatz in der Formel 1 - und verlassen die Formel E mit dem größtmöglichen Erfolg.

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