Formel E

Mexiko: Doppel-Shutdown & kuriose Doppel-FANBOOST-Strafe für Vandoorne

Timo Pape

Timo Pape

Beim turbulenten vierten Saisonlauf der Formel E in Mexiko-Stadt kam das deutsche Team HWA Racelab erstmals mit beiden Fahrzeugen über die volle Renndistanz. Mit Platz 16 für Gary Paffett und Platz 18 für Stoffel Vandoorne bleibt das Team jedoch weiterhin hinter den selbstgesteckten Erwartungen zurück, die ersten Punkte in der Formel E zu sammeln. Während Paffett ein unauffälliges Rennen fuhr, fiel Vandoorne vor allem mit kuriosen Strafen auf.

Der Renntag auf der permanenten Rennstrecke im Autodromo Hermanos Rodriguez begann für HWA verheißungsvoll: Im 1. Freien Training platzierte sich Vandoorne auf dem siebten Platz, nachdem er zuvor lange die Bestzeit gehalten hatte. Im zweiten Training und auch im Qualifying lief es dann aber sowohl für Paffett als auch für Vandoorne nicht optimal, sodass am Ende der Sessions nur die Startplätze 16 (Paffett) und 19 (Vandoorne) heraussprangen.

Im Rennen erwischten beide HWA-Piloten keinen optimalen Start - Vandoorne musste allein in der ersten Runde zweimal auf der Strecke anhalten und seine Systeme neustarten. Beide kamen letztlich aber unbeschadet durch das turbulente Getümmel der Anfangsphase. In der fünften Runde wurde das Rennen nach einem Unfall von Nelson Piquet jr. mit roter Flagge für fast 30 Minuten unterbrochen. Aufgrund der langen Unterbrechung entschied die Rennleitung, die verlorene Zeit nachfahren zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt lag Vandoorne eigentlich schon eine Runde zurück.

Nach dem Re-Start konnte der Belgier vom Ende des Feldes kommend zunächst einige Positionen gut machen. Dann kam es jedoch ganz dick für ihn: Vandoorne zündete seinen FANBOOST vor Minute 22 - zu früh laut Reglement - und erhielt eine Durchfahrtsstrafe. Zusätzlich nutzte er 50 kJ zu viel Leistung, was eine weitere 5-Sekunden-Zeitstrafe nach sich zog. Dies warf den Belgier wieder zurück, sodass er am Ende den 18. Platz belegte.

"Es war wirklich ein sehr schwieriges Rennen", resümiert Vandoorne. "Das Auto hatte gleich zu Beginn zwei Shutdowns, sodass ich fast eine ganze Runde zurückgefallen bin. Dank der roten Flagge konnte ich mich dann ins Rennen zurückkämpfen. Ich hatte nach dem Re-Start eine gute Pace und habe ein paar Autos überholt. Ich war wieder im Geschäft, und dann haben wir eine Drive-Through-Strafe kassiert, die mein Rennen letztlich ruiniert hat. Aber wir haben es immerhin ins Ziel geschafft. Wir haben heute ein paar harte Stunden durchlebt und müssen daraus für die Zukunft lernen."

"Ziemlich enttäuschend, um ehrlich zu sein"

Teamkollege Paffett platzierte sich mit dem 16. Platz knapp vor Vandoorne. "Das Rennen hatte seine guten und schlechten Seiten", sagt Paffett. "Die Position ist natürlich nicht so, wie wir uns das erwünscht hatten. Von P16 zu starten, ist nicht leicht. Wir haben uns aber aus allen Schwierigkeiten herausgehalten und das Rennen beendet. Wir konnten weitere Daten sammeln und werden unsere Aufholjagd fortsetzen. Wir haben weiter dazugelernt und Forstschritte erzielt. Leider keine Punkte, aber auch ein paar positive Aspekte, die wir aus Mexiko mitnehmen."

HWA-Teamchef Ulrich Fritz sagt: "Das Wochenende lief nicht so wie erwünscht. Das Ergebnis mit zwei Autos am Ende des Feldes ist ziemlich enttäuschend, um ehrlich zu sein. Es begann alles mit schwierigen Trainingseinheiten im Freien Training, die dann den Rest des actionreichen Renntages beeinträchtigt haben. Das Rennen war ziemlich chaotisch, und es war nicht viel für uns drin. Positiv zu vermerken ist, dass wir wieder etwas mehr Kilometer sammeln konnten, da beide Autos das Rennen beenden konnten. Beide Fahrer haben einen soliden Job abgeliefert und hatten im Allgemeinen eine ganz gute Pace. Darauf können wir für die Zukunft sicherlich aufbauen."

Erfreulich aus HWA-Sicht: Stoffel Vandoorne erzielte beim Testtag der Formel E am Sonntag die zweitbeste Rundenzeit des gesamten Wochenendes. Die Pace auf eine Runde stimmt - ein Hoffnungsschimmer für den nächsten Saisonlauf am 10. März in Hongkong.

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