Formel E

Miami-Sieger Wehrlein erklärt verwirrende Schlussphase: "Wollte trotzdem als 1. über die Linie fahren"

Timo Pape

Timo Pape

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Es war für die Zuschauer:innen schwer nachzuvollziehen, was sich da am Ende des Miami E-Prix der Formel E abspielte. Zahlreiche Fahrer erhielten kurz nach dem Rennen 10-Sekunden-Zeitstrafen, weil sie ihren Attack-Mode bei Zieldurchfahrt nicht regelkonform aufgebraucht hatten. So siegte nicht etwa Norman Nato, der als Erster über den Strich fuhr, sondern Weltmeister Pascal Wehrlein.

"Ich wusste, dass die Autos hinter mir noch einen Attack-Mode zu absolvieren hatten - manche von ihnen noch sechs Minuten", erklärte Wehrlein kurz nach Rennschluss im TV-Weltsignal der Formel E. "Mein Team hat mich informiert, wer noch sechs Minuten hatte (also eine Strafe erhalten würde). Mir war also bewusst, dass Nato noch eine Strafe erhalten würde."

Dennoch sah es im TV-Bild eigentlich nach einem packenden Fotofinish aus. "Ich wollte trotzdem gern als Erster über die Linie fahren und habe es versucht", erläutert Wehrlein, "aber der Grip mit 350 kW und Allradantrieb (bei Nato) ist einfach so viel stärker." So beschleunigte der Nissan schneller aus der letzten Kurve heraus und ging noch am Porsche-Fahrer vorbei.

"Wir hatten zuletzt genug Pech…"

"Es war ein super chaotisches Rennen", resümiert Wehrlein den Miami-Lauf. "Ich weiß gar nicht recht, was ich sagen soll. Ich hatte am Ende natürlich ein bisschen Glück mit dem Safety-Car, um ehrlich zu sein. Aber ich glaube, wir hatten zuletzt genug Pech - da können wir auch mal Glück haben."

Dabei hatte Wehrlein ein gutes Ergebnis zwischenzeitlich gar nicht mehr für möglich gehalten. Denn nach einem Kontakt mit Fahrerkollege David Beckmann (Kiro) in der Schikane habe es sich für Wehrlein angefühlt, als sei die Lenkung seines Porsche 99X Electric verbogen gewesen. "Ich dachte eigentlich, mein Rennen sei zu Ende. Nach zwei weiteren Kurven hat sich das Auto aber einigermaßen okay angefühlt."

So kämpfte er sich ganz nach vorn und brachte seinen ersten Saisonsieg - seinen insgesamt achten in der Formel E - sicher ins Ziel. Damit kletterte Wehrlein auf den dritten Platz der Fahrer-WM und hat wieder alle Möglichkeiten auf seiner Mission Titelverteidigung.

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