Formel E

Das bisherige Maß der Dinge - Audi Sport ABT Schaeffler

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Teil 11 unserer großen Teamvorstellungsrunde auf e-Formel.de dreht sich ganz um jenes Team, das in der vergangenen Saison mit einer wahnsinnigen Aufholjagd zum ersten Mal den Teamtitel gewann: Audi Sport ABT Schaeffler.

Die Mannschaft aus Bayern tritt bereits seit der allerersten Saison der Formel E an, damals noch unter dem Namen Audi Sport ABT. Ursprünglich war es im Team ABT Sportsline von Hans-Jürgen Abt integriert, der in den ersten drei Saisons auch als Teamchef fungierte. Audi übernahm vor der vierten Saison das Team vollständig und ersetzte Hans-Jürgen Abt durch Allan McNish.

McNish ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt im Motorsport: Der 49-jährige Schotte kann auf eine lange Karriere als aktiver Rennfahrer zurückblicken. 2002 bestritt er bei Toyota die Debütsaison der Japaner in der Formel 1. Ein siebter Platz beim Großen Preis von Malaysia, für den es damals noch keine Punkte gab, war sein bestes Ergebnis in der "Königsklasse". Am Saisonende wurde er jedoch aussortiert. Deutlich erfolgreicher war McNish im Langstreckensport: Nach seinem ersten Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1998 mit Porsche gewann er mit Audi noch zwei weitere Male an der Sarthe. Weitere sechs Male stand er für die Ingolstädter auf dem Siegerpodest. Außerdem gewann er viermal für Audi das 12-Stunden-Rennen von Sebring.

Audi setzt in der fünften Formel-E-Saison den in Zusammenarbeit mit dem Automobilzulieferer Schaeffler entwickelten Audi e-tron FE05 ein. Darüber hinaus startet auch Virgin Racing mit dem identischen Antriebsstrang. Die Lackierung ist sehr auffällig: Mit Weiß, Rot, Schwarz, Gelb und Grün sind gleich fünf Farben auf dem Audi zu finden - geschuldet sicherlich auch den vielen Sponsoren, die das Team gewinnen konnte.

Bei den Fahrern herrscht große Konstanz: Daniel Abt und Lucas di Grassi haben bis heute jeweils alle 45 E-Prix der ersten vier Saisons für das Team bestritten und sind auch in Saison 5 erneut an Bord.

Daniel Abt (#66, Deutschland)

Der Deutsche stand in der Formel E lange Zeit im Schatten seines erfahrenen Teamkollegen, obwohl er mit der Pole-Position in Punta del Este 2014 und dem dritten Platz in Miami 2015 bereits in der ersten Saison sein Talent aufblitzen ließ. Der große Durchbruch für den Kemptener erfolgte dennoch erst in der vierten Saison. In Hongkong 2017 verhinderte eine Disqualifizierung wegen eines Formfehlers noch seinen ersten Sieg, den er 2018 in Mexiko-Stadt dann endlich feiern durfte - als jüngster E-Prix-Sieger der Geschichte (25 Jahre, 91 Tage). Mit seinem souveränen Sieg von der Pole-Position beim Berlin E-Prix 2018 ist er endgültig in der Spitze der Formel E angekommen.

Außerhalb der Formel E wurde Abt 2009 Champion in der ADAC Formel Masters und im folgenden Jahr Vizemeister in der Deutschen Formel 3. 2012 wurde er zudem Vizemeister in der GP3-Serie. Besonders aktiv ist Abt in den sozialen Medien: Sein YouTube-Account hat bereits rund 220.000 Follower.

Abts Statistik in der Formel E:

  • 45 Rennen
  • 287 Punkte
  • 2 Siege
  • 8 Podien
  • 2 Poles
  • 6 Schnellste Rennrunden
  • 19 FANBOOSTs

Lucas di Grassi (#11, Brasilien)

Lucas di Grassi ist ein Mann der ersten Stunde in der Formel E. Der Brasilianer gehörte von Anfang zur Serie und hatte als Test- und Entwicklungsfahrer einen erheblichen Anteil daran, dass es die Formel E in ihrer heutigen Form überhaupt gibt. Im Vorfeld der ersten Saison kündigte di Grassi schließlich bei der Formel E und heuerte beim Team von Hans-Jürgen Abt an.

Der Rest ist Geschichte: Di Grassi gewann im September 2014 den allerersten E-Prix in Peking und in der dritten Saison (2016/17) den Fahrertitel. Er ist der Fahrer mit den meisten Punkten in der Formel E, hat in jeder Saison Rennen gewonnen und beendete jede Formel-E-Saison unter den ersten Drei.

Vor seiner Formel-E-Zeit wurde der Brasilianer 2005 Dritter in der Formel-3-Euroserie, 2007 wurde er Vizemeister. In den beiden folgenden Jahren landete er jeweils auf Gesamtrang 3 in der GP2-Serie. 2010 folgte der Schritt in die Formel 1 mit Virgin Racing, wo er jedoch erfolglos blieb. Parallel zur Formel E bestritt er die WEC, wo er 2016 Vizemeister wurde. Außerdem ist di Grassi CEO von Roborace.

Di Grassis Statistik in der Formel E:

  • 45 Rennen
  • 611 Punkte
  • 1 Fahrertitel
  • 8 Siege
  • 27 Podien
  • 3 Poles
  • 4 Schnellste Rennrunden
  • 24 FANBOOSTs

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