Mit 4 Werksautos in die Gen4-Ära: Porsche passt Einsatzkonzept in der Formel E an
Tobias Wirtz
Porsche AG
Nachdem es bereits vor wenigen Tagen Medienberichte darüber gab, dass in der Gen4-Ära der Formel E wieder zwölf Teams mit 24 Fahrzeugen starten werden, ist nun klar, wer die zwölfte Teamlizenz in der Elektrorennserie erworben hat: Porsche hat am Montagnachmittag bekannt gegeben, zukünftig mit zwei Werksteams in der Formel E zu starten. Zusätzlich wird der deutsche Sportwagenhersteller auch in Zukunft ein Kundenteam beliefern, sodass sechs Porsche 99X Electric am Start stehen werden.
Als erster in der Formel E vertretener Hersteller wird Porsche in der Gen4-Ära damit vier Werksautos einsetzen. Die Ankündigung des Herstellers lässt dabei vermuten, dass man sowohl auf Fahrer- als auch auf Ingenieursseite Nachwuchsarbeit leisten will. Genau wie das Team, mit dem Porsche bereits seit Saison 6 in der Formel E antritt, soll auch das zweite Einsatzteam im Porsche-Entwicklungszentrum Weissach beheimatet sein.
Als zukünftiges Kundenteam werden Cupra Kiro die größten Chancen eingeräumt. Die Mannschaft mit Sitz in Silverstone, die jedoch nach dem Einstieg eines Investors im Jahr 2024 unter US-amerikanischer Flagge an den Start geht, setzt aktuell noch einen (softwaretechnisch weiterentwickelten) Antrieb aus Saison 10 ein. Das zweite derzeitige Porsche-Kundenteam Andretti wird voraussichtlich mit Kundenmotoren von Nissan in die Gen4-Ära starten.
"Der Motorsport prägt unsere Marke", sagt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. "Unser Heritage im traditionellen Motorsport ist einzigartig und spiegelt sich in jedem Porsche wider. Zukünftig wollen wir das auch mit Blick auf den elektrischen Motorsport behaupten können."
Laudenbach: "Im Vergleich zu anderen Rennserien ist die Formel E sehr attraktiv"
"Im Vergleich zu anderen Rennserien ist die Formel E hinsichtlich Aufwand und Nutzen sehr attraktiv", fährt Laudenbach fort. "Zudem haben wir die Möglichkeit, technische Umfänge weiterzuentwickeln, die für unsere Straßensportwagen relevant sind. Mit der Anpassung des Einsatzkonzeptes wollen wir unter anderem neue Talente finden und fördern – auf allen Ebenen, also nicht nur Fahrer."
"Bei der Vermarktung der zusätzlichen Fahrzeuge wollen wir möglichst viel Eigenständigkeit kreieren, nicht einfach nur unseren Auftritt vergrößern", kündigt Laudenbach an. "Nächstes Jahr schreiben wir 75 Jahre Porsche Motorsport – eine Erfolgsstory, die in Zukunft auch von Geschichten aus dem elektrischen Motorsport geprägt sein soll."
Dodds: "Unterstreicht die Stärke unserer Serie"
"Die Zusage von Porsche, eine zusätzliche Lizenz für die Saison 13 (2026/27) der Formel-E-Weltmeisterschaft zu erwerben, unterstreicht die Stärke unserer Serie und ihr Engagement für Innovation und Elektrifizierung an der Spitze des Motorsports", sagt Jeff Dodds, CEO der Formel E. "Porsche ist seit 2019 ein wichtiger Teil der Formel-E-Familie und hat in dieser Zeit die Weltmeisterschaften für Teams, Hersteller und Fahrer gewonnen."
"Sie haben erfolgreich Technologien aus dem Rennsport auf die Straße übertragen, denn ihre Straßenfahrzeuge verfügen über Innovationen, die direkt aus der Formel E stammen", so Dodds weiter. "Angesichts der geplanten erheblichen Leistungssteigerungen für die Gen4-Fahrzeuge sieht die Startaufstellung für die Saison 2026/27 bereits jetzt vielversprechend aus."
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