Formel E

Mit neuem Layout: Züricher Stadtrat bewilligt Formel-E-Rennen

Timo Pape

Timo Pape

Die nächste große Hürde in Zürich ist genommen: Nachdem der Stadtrat vor kurzem noch klargestellt hatte, dass ein Formel-E-Rennen längst nicht so sicher sei, wie die Elektroserie öffentlich verlauten ließ, gab die Regierung der größten Schweizer Stadt am Donnerstag endlich grünes Licht. Der Zürich ePrix am 10. Juni 2018 ist damit höchstwahrscheinlich und kaum noch abzuwenden. Die Formel E muss bis dahin allerdings noch einige neue Auflagen erfüllen.

Als letzten Schritt gilt es jetzt nur noch, die Zusicherung des Kantons Zürich, also des Straßenverkehrsamtes, einzuholen. Dieser hatte sich vor geraumer Zeit jedoch bereits für ein Formel-E-Rennen ausgesprochen und das Event als Hoffnungsträger für eine "größere Ausstrahlung Zürichs" bezeichnet. Severin Toberer, Sprecher des Straßenverkehrsamtes, sagt gegenüber dem 'Tagesanzeiger': "Wenn die weiteren gesetzlichen Bestimmungen für die nötige Sonderbewilligung erfüllt sind, spricht aus unserer Sicht nichts gegen eine solche Veranstaltung."

Die Bewilligung des Rennens ist an diverse Auflagen geknüpft, in denen der Stadtrat ein umfangreiches Sicherheits-, Verkehrs- und Reinigungskonzept von der Formel E einfordert. Zudem muss die Formel E, wie bereits in den vergangenen Wochen vermutet, auf den östlichen Abschnitt der Strecke im Bereich Bürkliplatz verzichten. Grund hierfür ist der logistische Kraftakt, der für die temporäre Beseitigung mehrerer Fußgängerinseln und Tramschienen nötig gewesen wäre.

Demnach wurde das Streckenlayout angepasst: Statt einen Bogen über den Schanzengraben zu schlagen, biegt der Kurs fortan schon an der Stockerstraße in Richtung General-Guisan-Quai ab. Die Start- und Ziellinie befindet sich, ebenso wie die Boxengasse, direkt am Hafen Enge.

Formel E muss alle Kosten tragen

Zusätzlich muss die Formel E alle Kosten des Events selbst tragen - wo auch immer das Geld am Ende herkommen mag. Der Anlass dürfe die Stadtkasse keinesfalls belasten, heißt es in einem Schreiben des Rates. Somit werden auch der Einsatz von Polizeikräften, der Auf- und Abbau und eventuelle Reparaturen nach dem Rennen der Elektroserie angerechnet. Der Stadtrat verlangte laut dem 'Tagblatt' sogar eine schriftliche Zusicherung, dass die Formel E sämtliche Kosten tragen müsse.

Der Zürich ePrix wird unter dem Motto "More than a race" ausgetragen. Der Stadt Zürich ist es deshalb wichtig, dass die Rahmenveranstaltungen zum Thema Elektromobilität mehr Gewicht bekommen. Die genauen Bedingungen sollen jedoch separat geregelt werden.

Der Zürich ePrix soll in jedem Fall in den Jahren 2018 und 2019 stattfinden. Darüber hinaus ist eine Option auf das Jahr 2020 im Bewilligungsgesuch festgehalten. Wie es danach weitergeht, ist noch völlig offen, denn auf dem Mythenquai finden umfangreiche Straßenarbeiten statt. Das Rennen wird komplett privat finanziert, die Rede ist von einem Budget von 15 Millionen Franken, zu denen auch Julius Bär erheblich beitragen dürfte. "Die Finanzierung ist grundsätzlich gesichert", meldet Roger Tognella, Organisator des Rennens.

Die Auflagen der Stadt Zürich im Überblick

  • Der Verkehr darf auf dem Rundkurs im Kreis 2 nur wenig beeinträchtigt werden.
  • Straßen dürfen nur am Veranstaltungswochenende gesperrt werden, genauer von Freitagabend bis Montagmorgen früh.
  • Die Veranstalter müssen ein Verkehrskonzept für die Umleitung ausarbeiten.
  • Die Sicherheit der Anwohnenden und der Zuschauenden muss jederzeit sichergestellt sein. Eingriffe von städtischen Blaulichtorganisationen müssen jederzeit möglich sein.
  • Die Veranstalter müssen schriftlich zusichern, dass sie sämtliche Kosten für den Anlass übernehmen.

Foto: Dennis Schmidt für e-Formel.de

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