Formel E

Mitch Evans verpasst Gen4-Test wegen unklarer Formel-E-Zukunft: "Kenne die Pläne des Teams nicht"

Theresa König

Theresa König

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In Spanien finden aktuell die ersten Hersteller-Testfahrten mit den Gen4-Boliden statt. Ein Fahrer fehlt jedoch überraschenderweise: Mitch Evans, der seit Saison 3 für Jaguar TCS Racing in der Formel-E fährt, ist noch nicht in die Entwicklung des neuen Gen4-Fahrzeugs involviert. Grund dafür ist, dass sein Vertrag für die kommende Saison noch nicht finalisiert sei.

Seit Jaguar in der Saison 2016/17 in die Formel E eingestiegen ist, gehört Mitch Evans zu den zentralen Figuren des Teams. Ohne seine fahrerischen Leistungen in den vergangenen neun Jahren hätte das Team vermutlich nicht die Erfolge erreicht, die es heute vorweisen kann. Mit dem Abgang von Teamchef James Barclay bleibt Evans die letzte konstante Schlüsselfigur aus Jaguars Gründungszeit in der Formel E.

Dennoch wird er bei den ersten Gen4-Testfahrten in Monteblanco (Spanien) im November nicht teilnehmen. “Nein, ich bin (das Gen4-Auto) noch nicht gefahren und ich werde auch nicht in Monteblanco sein", so der Neuseeländer in einem Interview mit den Kolleg:innen von RacingNews365.

Loyalität trotz Rückschlägen

Evans’ Karriere bei Jaguar war von Höhen und Tiefen geprägt. Ein Tiefpunkt war das Finale der Saison 2023/24 in London, bei dem er den Kampf um den Fahrertitel gegen Pascal Wehrlein verlor. In Saison 11 konnte Jaguar zwar Platz 2 in der Teamwertung erreichen, während Evans zwischen seinen beiden Rennsiegen in Sao Paulo und Berlin elf Rennen in Folge ohne Punkte blieb und am Saisonende nur den 13. Platz in der Fahrerwertung belegte.

Trotzdem betont Evans seine Treue zum Team: "Wir müssen abwarten und werden sehen, was passiert. Ich fühle mich als Teil des Teams und möchte nicht weg, aber natürlich muss es für beide Seiten passen. Ich kenne die Pläne des Teams nicht."

"Ich denke, das ist normal"

Evans möchte so schnell wie möglich mit den Gen4-Tests beginnen, kann jedoch vom Team ohne neuen Vertrag nicht in die Fahrzeugentwicklung eingebunden werden. Sollte er Jaguar am Saisonende verlassen, würde er zu viel technisches Know-how an die Konkurrenz weitergeben können. "Ich denke, das ist normal – hast du einen Fahrer während solcher Regeländerungen noch nicht unter Vertrag, kannst du ihn nicht in die Entwicklung einbinden oder Dinge vorantreiben."

Evans ist jedoch zuversichtlich, dass sich bald eine Entscheidung ergibt und sieht seinen auslaufenden Vertrag als natürlichen Zeitpunkt, um Klarheit zu schaffen. "Es geht eher um das Timing meines Vertrags", beschreibt er. "Es gibt noch einige Optionen. Natürlich möchte man das so schnell wie möglich unter Dach und Fach bringen, aber wir werden diese Hürde sehr bald nehmen."

Bevor die Gen4-Ära beginnt, steht aber erst einmal die letzte Gen3-Saison an. Diese beginnt in knapp vier Wochen mit dem Sao Paulo E-Prix - voraussichtlich Evans 127. Formel-E-Rennen für Jaguar.

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