Formel E in Monaco: Buemi schlägt di Grassi und holt Super-Pole
Timo Pape
Sebastien Buemi hat sich die wichtige Pole-Position von Monaco gesichert - seine erste in dieser Saison. Der Renault-e.dams-Pilot, der bereits den gesamten Vormittag dominiert hatte, distanzierte seinen Meisterschaftsrivalen Lucas di Grassi (ABT) und den Rest des Feldes um mehr als zwei Zehntelsekunden. Di Grassi kam seinerseits auf einen guten Startplatz zwei. Direkt hinter ihm startet Landsmann Nelson Piquet jr. (NextEV). Die ersten drei Plätze entsprechen somit dem Podium des Monaco ePrix 2015.
Jean-Eric Vergne (Techeetah), der in der Gruppenphase noch der Schnellste gewesen war, brachte in der Super-Pole keine gute Runde zusammen und startet nur als Vierter. Der Deutsche Maro Engel kam auf einen guten fünften Startplatz. Zwar konnte er in der Super-Pole nicht überzeugen und schlug mit seinem Venturi leicht an, doch in der Gruppenphase sorgte er für Aufsehen. Als einziger Formel-E-Pilot, der nie zuvor in Monaco - seiner Heimat - gefahren war, musste er sich allein Vergne geschlagen geben.
Zu Beginn der Qualifikation herrschte erneut Unverständnis bei den Teams, denn wie schon in den vorangegangenen Rennen war die Strecke zwischen Training und Qualifying merklich langsamer geworden. "Es war einfach kein Grip da, kein Vergleich zur Strecke im Training", sagte Turvey nach seiner enttäuschenden Runde in Gruppe 1. Auch Buemi, der immerhin in die Super-Pole einzog, hatte Probleme mit der Haftung: "Es ist auf dieser kurzen Strecke extrem schwierig, die Reifen auf die richtige Temperatur zu bekommen."
In der zweiten Gruppe konnte nur Nick Heidfeld überzeugen. Der Deutsche heftete sich zwischenzeitlich als Zweiter an die Fersen von Buemi, wurde am Ende allerdings nur Achter. Zudem schaffte Esteban Gutierrez vorübergehend den Sprung in die Top 5. Erstaunlich: Weder Nico Prost (Verbremser in Kurve 1) noch Adam Carroll (Kontakt mit der Mauer) noch Jerome d'Ambrosio brachten eine annehmbare Runde zustande.
Engel sorgt für Erstaunen
In Gruppe 3 machte Lucas di Grassi seine Hausaufgaben und platzierte seinen ABT-Rennen weit vorn. Die Show stahl ihm allerdings wie Maro Engel, der sich völlig überraschend an die Spitze setzte. Nur Jean-Eric Vergne aus der starken vierten Gruppe konnte den Deutschen schlagen. Piquet zog ebenfalls erneut in die Super-Pole ein. Felix Rosenqvist, die beiden Virgin-Piloten und Daniel Abt scheiterten knapp an den Top 5.
In der Super-Pole legte di Grassi die Messlatte als erster Fahrer recht hoch. Piquet konnte ihn nicht schlagen, Maro Engel lieferte eine vollkommen verkorkste Runde ab. Nur Buemi war schneller. Vergne landete auf einem enttäuschenden vierten Startplatz. "Wir sind nur einen Platz vom Podium weg, von daher ist noch nichts verloren. Aber wir müssen dringend untersuchen, was mit unserem Auto in der Super-Pole los ist. Zum wiederholten Male fühlt es sich vollkommen anders an als in der Gruppenphase", schimpft Vergne.
Auch wenn Überholmanöver in Monaco stets rar gesät sind, dürfte der ePrix um 16 Uhr (live auf DMAX und bei uns im Formel-E-Ticker) eine packende Angelegenheit werden. Schließlich stehen beide Titelfavoriten in der ersten Startreihe, und einige weitere Fahrer haben das Potenzial für eine Podiumsplatzierung.
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