Formel E

Mortara crasht, Günther verpasst Punkte knapp: "Wenig Positives" beim Formel-E-Einstand von Maserati

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Nach vielversprechenden Ergebnissen bei den Vorsaisontests in Valencia verlässt Maserati MSG Racing den Schauplatz des Formel-E-Saisonauftakts in Mexiko-Stadt punktlos. Während Edoardo Mortara nach einem Fahrfehler in der Mauer landete, reichte es für Max Günther am Ende nur zu Platz 11.

Dabei startete das Wochenende gut für die beiden Maserati-Piloten: Im 1. Freien Training am Freitagabend belegten Mortara und Günther die Positionen 6 und 10. Am Samstagmorgen lief jedoch schon nichts mehr zusammen bei den Monegassen: Mortara schlug in der letzten Kurve in die Streckenbegrenzung ein und musste den Wagen am Streckenrand abstellen. Günther kam mit fast 0,8 Sekunden Rückstand auf Platz 16.

Das Qualifying verlief ebenfalls alles andere als zufriedenstellend für das Team: Günther verpasste nicht nur die Duellphase, er belegte in Gruppe A gar nur den neunten Platz von elf. Auch bei Mortara lief es nicht besser: Er wurde in Gruppe B lediglich Achter. Das bedeutete am Ende die Startpositionen 16 für Mortara und 17 für Günther.

Edo Mortara: "Insgesamt gibt es wenig Positives zu berichten"

Mortara hatte einen guten Rennstart und schob sich sofort am McLaren von Rene Rast vorbei. Er konnte seine Position nach zwei Safety-Car-Phasen trotz der Aktivierung des Attack-Modes halten. Durch eine Durchfahrtsstrafe für Dan Ticktum rückte er auf Position 14 vor.

Kurz vor der Rennhalbzeit dann das Aus für den Schweizer: In Kurve 1 blockierte die Hinterachse, der Maserati drehte sich um 180 Grad und schlug rückwärts in die TecPro-Barriere ein. Der Aufprall war so hart, dass die Hinterradaufhängung beschädigt wurde, und das Rennen für Mortara beendet war.

"Es war nicht unser bestes Wochenende", so Mortara nach dem Rennen. "Nach der Pace, die wir in Valencia hatten, hatte ich Schwierigkeiten, einen guten Rhythmus im Auto zu finden, besonders auf eine Runde. Ich habe es im Rennen geschafft zurückzukommen, und bis zum Unfall waren wir meiner Meinung nach in einer guten Position. Besonders, was unsere Pace und den Energieverbrauch anbelangt."

"Es war ziemlich schwierig, eine gute Balance auf den Reifen zu finden", beschreibt er weiter. "Ein leichtes Übersteuern führte dazu, dass ich in der ersten Kurve abflog. Insgesamt gibt es wenig Positives zu berichten, aber wir werden die Daten genau untersuchen, verstehen, was passiert ist, und in Diriyya zurückkommen."

Günther: "Tempo im Rennen war viel besser"

Maximilian Günther fuhr ein unauffälliges Rennen, bei dem er sich lange Zeit auf das Energiemanagement fokussierte. Auch er profitierte dabei von der Strafe für Ticktum, bevor er in Runde 15 seinen Landsmann Rene Rast überholte. Dieser ging in Runde 25 wieder an Günther vorbei, der in keiner Phase des Rennens in Reichweite der Top 10 kam.

Günther lag er beim ursprünglich geplanten Rennende nach 36 Runden noch auf dem 15. Platz. In den fünf zusätzlichen Runden, die aufgrund der langen Safety-Car-Phasen zur Renndistanz hinzugefügt wurden, ging es für ihn weiter nach vorn. Dank cleverem Energiemanagement konnte der junge Deutsche in der Schlussphase des Rennens noch einige Positionen gutmachen. Er schob sich bis auf Platz 11 vor, verpasste die Punkteränge aber am Ende um 0,614 Sekunden.

"Es war ein hartes Wochenende für uns als Team", resümiert Günther nach dem Rennen. "Aufgrund der großen Höhe (von Mexiko-Stadt) war es ziemlich schwierig, die Reifen in den optimalen Bereich zu bringen, was sich auf unsere Pace im Qualifying ausgewirkt hat."

"Nachdem wir von ganz hinten gestartet waren, war unser Tempo im Rennen viel besser", so Günther weiter. "Unsere Effizienz und Strategie erwiesen sich als konkurrenzfähig. Ich konnte einige Plätze nach vorne kommen, aber leider haben wir die Top 10 knapp verpasst."

"Es war ein schwieriger Tag, aber im Motorsport lernt man am meisten aus seinen schlechten Tagen, nicht aus den guten", beschreibt Teamchef James Rossiter. "Ein schlechtes Qualifying hat uns zurückgeworfen, aber im Rennen haben wir uns stark zurückgekämpft."

"Max arbeitete sich von Platz 17 auf Platz 11 vor und kam knapp außerhalb der Punkteränge ins Ziel", so Rossiter weiter. "Edo zeigte während des Rennens eine wirklich starke Pace. Sein Unfall in Kurve 1 war unglücklich. Das ist schade."

"Wir müssen noch viel lernen", beschreibt Rossiter. "Es gibt eine Menge Daten, die wir von diesem Wochenende verarbeiten müssen, damit wir für das nächste Rennen in Diriyya in einer besseren Position sind."

Sgro: "Mexiko war aufregend und unvergesslich für uns alle"

"Maserati ist zurück im Rennsport", erklärt Giovanni Sgro, Chef der Rennsportabteilung Maserati Corse. "Auch wenn das Ergebnis nicht das war, was wir uns erhofft hatten, so war der Mexico City E-Prix doch aufregend und unvergesslich für uns alle."

"Der Motorsport ist unberechenbar", so Sgro weiter. "In erster Linie sind wir erleichtert, dass es Edo gutgeht. Aber was für ein starkes Rennen von Max, der sich von Platz 17 auf Platz 11 vorgekämpft hat und nur knapp außerhalb der Punkteränge landete. Dieses erste Rennen war eine großartige Lernerfahrung, und wir konzentrieren unsere Aufmerksamkeit und Entschlossenheit jetzt auf Saudi-Arabien."

Bereits in knapp zwei Wochen hat Maserati MSG Racing die nächste Chance, die ersten Punkte in der Formel-E-Weltmeisterschaft 2023 zu erzielen. Am 27. und 28. Januar steht der "Double-Header" im saudi-arabischen Diriyya an.

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