Nach Batterie-Explosion in vorletzter Runde: Jake Dennis vermutet Zusammenhang mit Pit-Boost
Tim Neuhaus

Shiv Gohil / Spacesuit Media
Der Rennfreitag war ein enorm harter für Andrettis Formel-E-Team. Früh im Rennen kollidierte Nico Müller heftig mit Antonio Felix da Costa und fiel bereits zum zweiten Mal diese Saison mit Unfallschaden aus. Jake Dennis fühlte sich alles andere als wohl im Auto, machte aber alles richtig, um wertvolle Punkte für das Team zu erkämpfen. Genützt hat es nichts, da sein Rennauto aufgrund eines technischen Versagens in der vorletzten Runde ausfiel.
Grund für das späte Ausscheiden war ein Schaden an der Batterie. Dennis brachte die Vermutung auf, es könnte am Pit-Boost gelegen haben: "Die Batterie hat jetzt zwei Pit-Boosts mitgemacht. Einmal beim ersten Training in Jarama - da ist sie explodiert. Und jetzt haben wir eben einen gemacht, und sie ist wieder explodiert."
Dennis wirkt besorgt und verzweifelt: "Das ist nicht gut. Das erste Rennen mit Pit-Boost, und wir verlieren eine Batterie. Solider Start für uns…", so der ehemalige Weltmeister mit ironischem Unterton. Eine Rückversetzung für Samstag droht ihm aber nicht: "Glücklicherweise bekommen wir keine Strafe und werden sie (die Batterie) zu morgen austauschen."
Für Dennis war somit ebenfalls zum zweiten Mal in drei Rennen vorzeitig Schluss. Das US-amerikanische Team, das auf den eigentlich starken Porsche-Antrieb setzt, steckt in einem Loch. Ein Loch, welches Dennis in Jeddah zweifeln ließ, ob sich die Situation überhaupt in absehbarer Zeit verbessern könne: "Ich meine… meine Saison ist mies bisher. Wir sind dreimal Rennen gefahren, und ich bin zweimal mit technischem Versagen ausgeschieden. Solide…", meinte der sichtlich deprimierte Brite im Interview nach dem Rennen.
Ein kleiner Schimmer Hoffnung
Die Probleme von Andretti hören allerdings nicht bei den technischen Defekten auf. Die Pace von Dennis war in Jeddah bisher ungewöhnlich langsam. Seit dem 1. Freien Training klagte er über sein Auto. Erst untersteuerte es zu sehr, dann übersteuerte es zu viel - die gesamte Balance schien nicht zu stimmen. Im Qualifying erreichte Dennis' Frustration aufgrund seines 16. Startplatzes neue Höhen, und er musste sich Luft machen am Funk: "Ehrlich, ich bin zufrieden mit meiner Rundenzeit! Das ist alles, was ich hiermit machen kann."
Bevor Dennis im Rennen sein Auto zwangsweise abstellen musste, fuhr er aber dann überraschenderweise meisterlich. Zu Beginn des Rennens konnte er sich mit seinem Attack-Mode sogar in die Top 5 vorarbeiten, verlor später aber wieder etwas an Boden. Er ist sich sicher, dass Punkte möglich waren: "Zuerst war es besser, als wir erst gedacht hätten. Am Ende wäre vielleicht sogar der sechste Platz möglich gewesen." Die Rennpace gibt ihm also Hoffnung für den zweiten Lauf in Jeddah.
Vermutlich sollte man in der kurzen Zeit zwischen den beiden Rennen keine grundlegende Kehrtwende erwarten. Auch am Samstag wird es für Andretti schwer werden. Doch mit ein bisschen mehr Glück und einer ähnlich guten Pace sind in jedem Fall Punkte drin. Rennstart in Jeddah ist abermals um 18 Uhr (MEZ).
1 Kommentare
Willi ·
Hallo Timi...Es ist sehr, sehr ärgerlich, aber technisch ist so ein Ereignis nun einmal immer möglich...Als Fahrer schluckt man so ein Desaster wirklich nur sehr ungern..Danke für die Infos...ahoi Willi
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