Nach Diriyya-Dominanz: DS Techeetah neuer Geheimfavorit der Formel E?
Timo Pape
Es war ein gelungener Saisonstart der Formel E am vergangenen Samstag in Diriyya. Besonders im DS-Lager gab es zufriedene Gesichter. Nach einem spannenden Rennen überquerte Titelverteidiger Jean-Eric Vergne die Ziellinie als Zweiter, Teamkollege Andre Lotterer kam auf Platz 5. Das Ergebnis wird dem Rennverlauf jedoch nicht gerecht: Um Haaresbreite verpasste die französisch-chinesische Mannschaft zwei Podiumsplätze und und womöglich sogar den vierten Doppelsieg der Formel-E-Geschichte.
Im ersten Rennen der neuen Formel-E-Saison 2018/19 waren die DS-Piloten vom fünften (Vergne) und siebten Platz (Lotterer) aus gestartet. Das Duo kämpfte sich bereits in den ersten Rennrunden nach vorn und führte zur Rennmitte das 22-köpfige Starterfeld an, ehe beide Techeetah-Piloten eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekamen. Beide mussten wegen eines technischen Verstoßes (Problem der Energierückgewinnung, Überhöhung der Power-Regeneration) in die Box abbiegen.
Mit viel Wut im Bauch legten Vergne und Lotterer eine imposante Aufholjagd hin. Um ein Haar hätte der amtierende Champion Vergne den führenden BMW-Piloten Antonio Felix da Costa in der letzten Runde attackieren können, doch der Portugiese rettete dank FANBOOST seinen knappen Vorsprung ins Ziel.
"Ich möchte dem Team für seinen heutigen Einsatz und für die Vorbereitung danken", sagt Vergne. "Das erste Rennen zeigt, was in DS Techeetah steckt. Wir haben für gute Unterhaltung gesorgt. Jetzt wollen wir weitere Podiumsplätze erobern und unseren ersten Sieg der Saison einfahren. Ich weiß, dass die kommenden Rennen genauso spektakulär sein werden. Wir haben unser Bestes gegeben, werden aus dem Rennen lernen und noch besser werden."
Experten handeln DS inzwischen als Geheimfavoriten für die neue Saison und sehen die Schwarz-Goldenen mindestens auf Augenhöhe mit dem BMW-Werksteam. Gerade auf der Bremse konnten Vergne und Lotterer viel Zeit gutmachen. Vergne überquerte die Ziellinie als Zweiter, Teamkollege Lotterer belegte letztendlich den fünften Platz, knapp hinter Jerome d’Ambrosio (Mahindra) und Jaguar-Pilot Mitch Evans. Der Deutsche erzielte zudem einen Punkt für die beste Rundenzeit.
In der Teamwertung übernimmt das DS Techeetah mit 29 Zählern vorerst die Tabellenführung. Am 12. Januar in Marrakesch wird sich zeigen, ob das Team den starken Eindruck von Diriyya bestätigen kann. Dann wartet ein Kurs mit völlig anderen Anforderungen an die Autos...
Foto: Dan Bathie / Spacesuit Media
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