Formel E

Nach Valencia-Absage: Alles, was du vor den Formel-E-Testfahrten in Madrid wissen musst

Svenja König

Svenja König

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Eigentlich sollte am Montagmittag bei den gemeinschaftlichen Vorsaison-Testfahrten in Valencia der offizielle Startschuss für die elfte Formel-E-Saison fallen. Nach den Unwettern und Überflutungen in der Region Valencia hat die Formel E den Test auf dem Circuit Ricardo Tormo abgesagt und zieht kurzerhand nach Madrid um. Dort sollen Fahrer:innen und Teams nun ab Dienstag vier Tage Zeit haben, um das neue Gen3-Evo-Fahrzeug auf den Prüfstand zu stellen und sich direkt mit der Konkurrenz zu vergleichen. Alles, was du vor den Testtagen in Madrid wissen musst, haben wir in dieser Vorschau für dich zusammengefasst.

Starkregen & Überflutungen in Valencia: Testfahrten nach Extremwetter verlegt

Nach Starkregen in den letzten Tagen mit mehr als 150 Todesfällen in der Region Valencia ist auch der Circuit Ricardo Tormo betroffen. Auch die Hauptzufahrtsstraße ist durch ein gebrochenes Flussufer aktuell nicht mit Fahrzeugen zu erreichen. Daher sagte die Formel E die Testfahrten in Valencia am Donnerstagabend ab. "Obwohl es logistisch möglich gewesen wäre weiterzumachen, ist es wichtig, keine Ablenkung zu schaffen und keine wertvollen Ressourcen zu verbrauchen, die viel besser für die Unterstützung der lokalen Gemeinschaft geeignet wären", heißt es in einem Statement der Elektroserie.

Der Test soll nichtsdestotrotz stattfinden, deshalb zieht die Elektroserie kurzerhand in das drei Autostunden entfernte Madrid um. Aktuell arbeite man an der Logistik, da einiges an Fracht bereits in Valencia angekommen sei, heißt es.

Wo finden die Testfahrten der Formel E statt?

Gastgeber für die Testfahrten ist daher diesmal der Circuit del Jarama etwa 30 Kilometer außerhalb von Madrid. Die permanente Rennstrecke wird derzeit von der Spanischen Formel 4, der TCR Spanien und der European Truck Championship genutzt. Doch auch Elektroautos sind hier schon gefahren: 2022 trug die FIA ETCR ihr Spanien-Rennen der zweiten Saison in Jarama aus. Das aktuelle Grand-Prix-Layout ist 3,8 Kilometer lang und umfasst 16 Kurven.

Während die Formel E unter der Saison tendenziell eher auf eckigen Stadtkursen fährt, ist der Kurs in Madrid "fließender" angelegt. Der Untergrund ist ebenfalls flacher als bei den meisten Stadtkursen. Die Rundenzeiten sind daher mit Vorsicht zu genießen - auch weil hier noch nie eine Formel-E-Session stattfand. Ob die Elektroserie kurzfristige Anpassungen am Kurs vornehmen wird - etwas durch zusätzliche künstliche Schikanen -, ist noch offen.

Wie sieht das Programm aus & wie kann ich den Test verfolgen?

Eigentlich sollte es am Montagnachmittag losgehen. Nach dem Umzug nach Madrid ist die erste Session nun für Dienstag angesetzt. Wir gehen davon aus, dass sie weiterhin am Nachmittag beginnt, bevor wie üblich zwei jeweils dreistündige Sessions pro Tag stattfinden: eine am Morgen und eine am Nachmittag mit den üblichen Sessionzeiten 9 bis 12 Uhr sowie 14 bis 17 Uhr.

Die Vorsaison-Testfahrten werden weder im TV noch online übertragen. Die Formel E stellt lediglich ein Livetiming zur Verfügung. e-Formel.de ist jedoch persönlich an der Strecke und berichtet unter anderem im Liveticker und mit Tagesberichten über das Geschehen aus Madrid.

Session Tag Datum Uhrzeit
Session 1 Dienstag 05.11.2024 14:00 - 17:00
Session 2 Mittwoch 06.11.2024 09:00 - 12:00
Session 3 Mittwoch 06.11.2024 14:00 - 17:00
Session 4 Donnerstag 07.11.2024 09:00 - 12:00
Session 5 Donnerstag 07.11.2024 14:00 - 17:00
Session 6 Freitag 08.11.2024 09:00 - 12:00
Session 7 (Frauen) Freitag 08.11.2024 14:00 - 17:00

 

Welche Fahrer & Teams nehmen an den Testfahrten teil?

Inzwischen haben alle Teams bis auf Kiro ihre Fahrerpaarungen für die kommende Formel-E-Saison vorgestellt. Neu dabei: Zane Maloney für Lola Yamaha ABT und Taylor Barnard für McLaren. Einen Überblick inklusive sämtlicher bisher bekannter Startnummern findest du auf unserer Fahrer- und Teamübersicht.

Was hat es mit dem Frauentest auf sich?

Nachdem es im letzten Jahr eine Rookie-Test-Session für Pilotinnen gab, ist in diesem Jahr ein Frauentest vorgesehen. Es ist die erste offizielle Session der Formel E, bei der alle Teams Pilotinnen einsetzen müssen. Sie werden im selben Auto sitzen wie ihre männlichen Kollegen - nämlich im neuen Gen3-Evo-Fahrzeug. Dafür ist die Session am Freitagnachmittag vorgesehen. Hier kommt die gesamte Startliste für den Frauentest im Überblick.

Team Fahrerin 1 Fahrerin 2
Andretti Chloe Chambers Nerea Marti
DS Penske Jessica Edgar Beitske Visser
Envision Racing Alisha Palmowski Alice Powell
Jaguar TCS Racing Jamie Chadwick Lilou Wadoux
Kiro Race Co. Simona de Silvestro -
Lola Yamaha ABT Miki Koyama -
Mahindra Racing Lena Bühler -
Maserati MSG Racing Tatiana Calderon Carrie Schreiner
Nissan Sophia Flörsch Abbi Pulling
Neom McLaren Bianca Bustamante Ella Lloyd
TAG Heuer Porsche Marta Garcia Gabriela Jilkova

 

Was können wir sportlich von den Testfahrten erwarten?

Nach zwei Jahren mit der dritten Fahrzeuggeneration feiert bei den Vorsaison-Testfahrten in Madrid in diesem Jahr das Gen3-Evo-Auto - also die Weiterentwicklung - seine öffentliche Premiere. Neben ein paar Änderungen am Chassis werden wir damit auch erstmals den Allradantrieb und die neuen, optimierten Hankook-Reifen auf der Strecke sehen. Außerdem sollen die Schnellladegeräte der Teams getestet werden, um in der neuen Saison womöglich endlich die lang geplanten Boxenstopps einführen zu können.

Für den sportlichen Erfolg bei den Testfahrten sowie zum Saisonauftakt ist für die Teams entscheidend, wer seine Systeme am besten auf die neuen Gegebenheiten und die neue Rennstrecke abgestimmt und die wenigsten technischen Ausfälle zu beklagen hat. Wer die Favoriten sind, ist schwer zu sagen, da viele Teams ihren Antriebsstrang vollständig überarbeitet haben. Dementsprechend könnten sich die Kräfteverhältnisse im Vergleich zur letzten Saison verschieben. Es bleibt aber davon auszugehen, dass Jaguar, Porsche, Nissan und DS die besten Karten für den Saisonstart haben dürften. Allerdings fährt auch Kiro (ehemals: ERT) ab sofort mit Porsche-Antrieben - wenn auch mit einer älteren Antriebsversion.

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