Formel E

Nachhaltigkeitsstudie: Formel E weiter Spitzenreiter, Extreme E zieht mit MotoGP gleich, MotoE klettert

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

In einer aktualisierten Studie, in der weltweit 105 Motorsportserien auf zwei und vier Rädern auf ihre Nachhaltigkeit hin untersucht wurden, hat sich die Formel E erneut den ersten Platz gesichert. Einen großen Sprung hat die Extreme E gemacht, die mit der MotoGP gleichzog. Während die Topserien ihre Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr jeweils verbessert haben, erzielen 25 Rennserien keinen einzigen von 100 möglichen Punkten.

Die britische Firma Enovation Consulting hat die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, in der anhand von 25 Kriterien die Nachhaltigkeit von Rennserien bewertet wurden. Diese wurden auf Grundlage von Richtlinien und Modellen von UN, EU und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ermittelt. Die Kriterien werden in sechs Klassen unterteilt: Zertifizierungen, Akkreditierungen und Auszeichnungen, Umweltleistung, soziale Leistung, Engagement und Partnerschaften sowie der Nachhaltigkeitsansatz. Die Datenbasis besteht dabei ausschließlich aus Daten, die aus Veröffentlichungen der Rennserien ermittelt wurden.

Nur drei der 105 Serien verfügen über eine Zertifizierung. Es handelt sich dabei ausnahmslos um die Zertifizierung für Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement nach ISO 20121. Auch messen nur zehn Rennserien überhaupt ihren CO2-Fußabdruck. Ebenfalls verfügen zehn Rennserien über eine Umweltakkreditierung des Automobil-Weltverbandes FIA oder eine Umweltauszeichnung des Motorrad-Weltverbandes FIM. Drei Meisterschaften haben andere relevante Auszeichnungen erhalten.

Im Bereich der Umweltleistung sind es deutlich mehr Rennserien, die Punkte sammelten: Jeweils 65 punkten in den Kriterien Abfallmanagement und Verwendung natürlicher Ressourcen, 62 im Bereich Transportwesen und Mobilität. Was die sozialen Leistungen angeht, haben sich besonders viele Rennserien im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Vor allem im Bereich der Barrierefreiheit, wo nun 27 Rennserien Punkte sammelten - im Vorjahr waren es nur 19 gewesen.

Partnerschaften im Bereich der Nachhaltigkeit gehen 13 Rennserien ein - eine mehr als 2021. 60 Motorsportserien verfügen über einen Ethikkodex, -Richtlinien oder unterliegen Verpflichtungen des Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen.

85 von 100 möglichen Punkten: Formel E geht voran

Wie bereits im Vorjahr erzielte die Formel E die höchste Punktzahl aller Rennserien. Sie ist mit 85 von 100 möglichen Punkten die einzige Meisterschaft, die es in die höchste von fünf Ergebniskategorien schaffte. In 21 der insgesamt 25 Kriterien punktet die 2014 ins Leben gerufene Elektroserie.

Auf dem zweiten Platz im Ranking liegt die Formel 1, die mit 67 Punkten aus 19 Kriterien in der zweithöchsten Ergebniskategorie liegt. In derselben Kategorie liegen die MotoGP und die Extreme E, die beide auf 58 Punkte kommen. Die Extreme E hat sich dank der Veröffentlichung ihres Nachhaltigkeitsberichtes aus Saison 1 in diese Kategorie verbessert und mit der MotoGP gleichgezogen. Die Motorradweltmeisterschaft hat ihr Ergebnis jedoch ebenfalls gesteigert, was auch auf die Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichts durch den Veranstalter Dorna zurückzuführen ist.

Eine transparente Offenlegung ist dabei der Schlüssel zu einer guten Bewertung: Außer diesen vier Rennserien haben nur vier weitere Dokumente veröffentlicht, in denen sie über ihre Fortschritte im Bereich der Nachhaltigkeit berichten.

Palle: Formel E will "nachhaltigen Wandel bewirken"

"Die Formel E wurde gegründet, um die Entwicklung der E-Mobilität voranzutreiben und Emissionen zu reduzieren", beschreibt Julia Palle, Nachhaltigkeitschefin bei der Formel E. "Wirkungsvolle Partnerschaften und Kampagnen stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit, um einen nachhaltigen Wandel zu bewirken. Als erste globale Sportorganisation, die eine Partnerschaft mit UNICEF einging, tragen wir dazu bei, eine sauberere, sicherere und nachhaltigere Umwelt zu schaffen, in der Kinder und zukünftige Generationen gedeihen können."

Die größte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr erzielte übrigens die MotoE: 37 statt 24 Punkte holte die elektrische Motorradserie und kletterte damit auf den neunten Platz in der Gesamtwertung. Damit liegt sie unmittelbar hinter dem FIA ETCR World Cup. Dies wird sich jedoch aller Voraussicht nach bei der nächsten Studie ändern: Die elektrische Tourenwagenserie steht vor dem Aus.

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