Formel E

Neuer Formel-E-Kalender aufgetaucht: Berlin verschoben, Jakarta rein, Dezember-Rennen raus

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Am Montagabend ist ein überarbeiteter Rennkalender für die kommende Formel-E-Saison 2019/20 aufgetaucht. Die Kollegen von 'Motorsport-Magazin.com' berichten über einige Änderungen. Eine offizielle Bestätigung der FIA steht jedoch noch aus. Statt des bislang vakanten Rennens am 14. Dezember, das wie erwartet aus dem Rennkalender fallen wird, taucht mit der indonesischen Hauptstadt Jakarta ein neuer Austragungsort im Rennkalender auf.

Da der E-Prix unmittelbar nach dem Seoul E-Prix am 3. Mai stattfinden soll, hat er auch Auswirkungen auf den Berlin E-Prix. Das Rennen in der deutschen Hauptstadt soll daher um drei Wochen nach hinten verschoben werden und findet nun am 20. Juni statt 2020. Wie 'e-Formel.de' erfahren hat, wurde die Verschiebung bereits an den Veranstalter herangetragen.

Schon kurz nach der Veröffentlichung des ersten Rennkalenders durch den Weltmotorsportrat der FIA (WMSC) Mitte Juni deuteten sich erste Änderungen an. Besonders die Tatsache, dass es trotz anders lautender Vereinbarungen gleich drei Überschneidungen mit den Terminen der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC gab, stieß vielen Leuten, darunter auch FIA-Präsident Jean Todt, sauer auf. Der Grund: Mehrere Formel-E-Fahrer wie etwa der amtierende Vizechampion Sebastien Buemi bestreiten parallel zu ihrem Engagement in der Elektrorennserie auch die WEC. Sam Bird hat mutmaßlich wegen der Terminüberschneidungen sogar sein Ferrari-Cockpit in der Langstreckenserie verloren.

Der überarbeitete und nun bekannt gewordene Rennkalender soll bei der nächsten WMSC-Sitzung am 4. Oktober in der Michael-Schumacher-Ausstellung in der Motorworld Köln beschlossen werden. Er beinhaltet nach wie vor 14 Rennen in zwölf verschiedenen Städten. Die Schweiz scheint indes endgültig keine Chancen für Saison 6 mehr zu haben.

Dezember-Termin endgültig raus, Rückkehr nach Sanya fix

Der für den 14. Dezember geplante E-Prix ohne veröffentlichten Austragungsort entfällt, was gleichbedeutend mit dem Aus für den Marrakesch E-Prix ist. Die Stadt am Fuße des Atlas-Gebirges stand dreimal in Folge im Rennkalender und war der Favorit für das Rennen am dritten Adventswochenende. Jedoch findet am selben Wochenende das 8-Stunden-Rennen der WEC in Bahrain statt. Bitter für die Formel-E-Fans: Nach dem Saisonauftakt müssen sie nun ganze acht Wochen warten, bis die Serie zum zweiten E-Prix nach Santiago de Chile reist.

Nicht verhindern ließ sich eine Terminkollision zwischen dem gemeinsamen Rennen von IMSA und WEC im US-amerikanischen Sebring und der Formel-E-Rückkehr ins chinesische Sanya. Der Ferienort auf der Insel Hainan, der mit einer Strecke rund um das Luxus-Ressort Atlantis im März erstmals Austragungsort eines E-Prix war, übernimmt erwartungsgemäß den ursprünglich ebenfalls ohne Austragungsort genannten Renntermin zwischen Hongkong und Rom. Der dritten Terminkollision entging die WEC durch die Vorverlegung des 6-Stunden-Rennens von Spa um eine Woche. Das Rennen in den Ardennen wäre sonst mit dem Seoul E-Prix kollidiert, der sich jedoch nicht verschieben ließ.

Jakarta nach 7 Jahren endlich im Rennkalender

Mit Jakarta gibt es eine neue Stadt im Rennkalender. So ganz überraschend ist dies jedoch nicht: Anies Baswedan, der Gouverneur von Jakarta, hatte bereits im Rahmen des New York City E-Prix auf Instagram die Einigung auf ein Rennen in der indonesischen Hauptstadt verkündet, wenngleich die Formel E zunächst noch zurückruderte. Im indonesischen Fernsehen wurden bereits zwei mögliche Streckenentwürfe präsentiert, und auch finanzielle Details über die Durchführung eines Formel-E-Rennens hat Baswedan bereits ausgeplaudert. Erste Gerüchte über einen Jakarta E-Prix hatte es bereits im April 2013 gegeben.

Bislang sollte die Südostasien-Tournee mit dem E-Prix in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul Anfang Mai zu Ende gehen. Das Rennen in Jakarta dürfte nun jedoch mehr als einen Monat später am 6. Juni stattfinden, was Auswirkungen auf den weiteren Saisonverlauf hat. Die Rückkehr nach Europa verschiebt sich um mehrere Wochen.

Domino-Effekt: Termine für Berlin & New York City verschoben

Der Berlin E-Prix soll deshalb nun erst am 20. Juni 2020 stattfinden, statt wie bisher geplant am 30. Mai. Auf die Planungen der übertragenden TV-Sender hat dies jedoch keine Auswirkungen, denn auch vor der Verschiebung ging die Formel E einer erneuten Kollision mit dem Finale des DFB-Pokals (23. Mai) aus dem Weg. Es ist also davon auszugehen, dass die 2-Tages-Veranstaltung von 2019, als die Freien Trainings bereits am Freitag und das Qualifying und Rennen am Samstag durchgeführt wurden, eine einmalige Angelegenheit bleibt.

Da für den 20. Juni eigentlich der New York City E-Prix angesetzt war, muss das US-Gastspiel ebenfalls verschoben werden. Neues Datum für das Rennen am "Big Apple" ist der 11. Juli, bevor zwei Wochen später das Saisonfinale mit einem Double-Header in London ansteht. Positiver Nebeneffekt: Die ursprünglich fünf Wochen lange Pause vor dem Rennen auf dem ExCeL-Messegelände wird so deutlich verkürzt.

Beginnen wird die sechste Formel-E-Saison - wie ursprünglich geplant - am 22. und 23. November in Diriyya (Saudi-Arabien). Vorher stehen vom 15. bis 18. Oktober jedoch noch die offiziellen Testfahrten der Rennserie im spanischen Valencia statt. e-Formel.de wird für dich live vor Ort sein und berichten.

Der Chile Horror! | Daniel Abt

Der überarbeitete Formel-E-Rennkalender für Saison 6 (TBC)

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