Formel E

Neuer US-Hersteller für die Formel E? Lucid Motors erwägt Serieneinstieg in Gen3-Ära

Timo Pape

Timo Pape

Lucid-SUV-Sunset

Ein weiterer potenzieller US-Automobilhersteller ist auf dem Radar der Formel E aufgetaucht. Wie die Kollegen von 'The Race' berichten, bemüht sich das E-Auto-Unternehmen Lucid Motors um einen Einstieg in die Rennserie als Hersteller. Ob Lucid auch mit einem eigenen Team antreten oder sich einen Partner suchen würde, ist unklar.

Der Name Lucid dürfte einigen Formel-E-Fans bereits ein Begriff sein, da die US-Amerikaner für das Design und die Bereitstellung der aktuellen Gen2-Einheitsbatterie verantwortlich zeichnen. In Zusammenarbeit mit McLaren Applied sind Vertreter von Atieva, der Technologiesparte von Lucid Motors, seit 2018 regelmäßiger Gast im Formel-E-Paddock.

Realistisch betrachtet würde Lucid wohl frühestens zur Saison 2023/24 in die Formel E kommen, also zum zweiten Jahr der Gen3-Ära. Ob die Firma ein eigenes Team stellen würde, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlicher ist eine Partnerschaft mit einem bestehenden Rennstall. Mit mindestens einem nicht genannten Team aus dem aktuellen Starterfeld soll Lucid bereits in diesem Jahr Gespräche geführt haben.

Theoretisch kämen gleich mehrere Teams für eine Antriebspartnerschaft infrage. Andretti und Virgin werden zum Ende der Gen2-Ära nächsten Sommer von ihren bisherigen Antriebspartnern BMW und Audi Abschied nehmen, die beide aus der Formel E aussteigen. Auch wäre ein Deal mit McLaren theoretisch vorstellbar. Die Briten haben sich bekanntlich eine Einstiegsoption zur Gen3-Ära gesichert. Ob und in welcher Form sich die Briten engagieren, ist noch nicht final entschieden.

Interessenskonflikt für Lucid als Einheitsausrüster?

Sollte Lucid tatsächlich kommen, sähe sich die Formel E abermals mit einem gewissen Interessenskonflikt konfrontiert. Denn Lucid soll gleichzeitig die einheitlichen Frontmotoren (zur Rekuperation) für alle künftigen Gen3-Fahrzeuge liefern und hätte somit potenziell einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen Herstellern.

Eine ähnliche Kontroverse erlebte die Formel E bereits in den Saisons 3 und 4: Williams Advanced Engineering stellte seinerzeit den Einheitsakku der Elektroserie, war jedoch gleichzeitig mit dem britischen Herstellerteam Jaguar Racing als Technikpartner verbandelt. Eine Situation, wie sie in der Gen3-Ära erneut zum Tragen kommt, denn mit Beginn der neunten Saison übernimmt Williams die Batterie wieder als Einheitslieferant von McLaren Applied.

Lucid Motors wurde 2007 als Elektroauto-Start-up mit Namen Atieva gegründet. Eine Limousine hat der inzwischen börsennotierte Hersteller bereits auf den Markt gebracht, im Jahr 2023 soll ein vollelektrisches SUV folgen. Lucid dürfte mit einem möglichen Formel-E-Einstieg auch auf die Vermarktung dieses Fahrzeugs abzielen.

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