Formel E

"Nicht mehr als 1 Millimeter zwischen uns": Die Fahrer-Stimmen zum Formel-E-Saisonstart in Diriyya

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Edoardo-Mortara-Saudi-Arabia-podium

Die Formel-E-Saison 2021 ist eröffnet! Mit einem Start-Ziel-Sieg in Diriyya gelang Mercedes-Pilot Nyck de Vries der erste Erfolg im neuen Formel-E-Jahr. Welche Themen das Fahrerlager neben dem Sieg des Niederländers sonst noch umtreiben, und weshalb der amtierende DTM-Champion Rene Rast mit den zwei Safety-Car-Phasen im Freitagsrennen hadert, erfährst du in diesem Artikel.

Bei Beobachtern der Formel E gilt der Sieg von Nyck de Vries als keine große Überraschung. Schon in der Saison 2019/20 überzeugte der Mercedes-Werkspilot mit guten Leistungen, jedoch schien der sprichwörtliche Knoten erst zum Ende seiner Rookie-Saison geplatzt zu sein, als er beim letzten Rennen der Saison als Zweiter das Podium erreichte.

Als Sieger des Rennens und bester Fahrer in beiden Teilen des Qualifyings (Gruppenphase und Super-Pole) sammelte de Vries am "Rennfreitag" in Diriyya mit 29 Punkten die mit Abstand meisten Zähler. Er ist damit - abgesehen vom Kartsport - der erste Niederländer in der Geschichte des Motorsports, der eine FIA-Weltmeisterschaft anführt. Ob er seinen Vorteil auch in den kommenden Wochen behalten wird, zeigt sich bereits am Samstag. Denn im Rahmen eines "Double Headers" finden auch in diesem Jahr zwei Rennen in Diriyya statt.

Wie de Vries seinen ersten Formel-E-Sieg feiert, und was seine Rivalen über ihren Saisonstart denken, haben wir dir in diesem Artikel zusammengetragen.

Die besten Fahrer-Stimmen zum Formel-E-Saisonstart in Diriyya

Nyck de Vries (Mercedes, Platz 1): "Mein erster Sieg in der Formel E! Was für ein fantastisches Ergebnis und ein perfekter Start in unsere zweite Saison. Ich weiß nicht warum, aber ich war nach dem Rennen trotz der Freude über den Sieg ziemlich entspannt. Es war bisher ein tolles Wochenende für mich, in jeder Session die Bestzeit zu fahren und dann auch noch den E-Prix zu gewinnen. Das ist ein sehr schönes Gefühl, aber es war auf keinen Fall ein einfaches Rennen. Es gab so viele Safety-Car-Einsätze, wodurch es schwierig war, immer das richtige Energiemanagement zu wählen."

Edoardo Mortara (Venturi, Platz 2): "Es ist toll, wieder auf dem Podium zu stehen! Ich hätte mir keinen besseren Start in die Saison wünschen können. Meine Überholmanöver gegen Mitch (Evans) und Pascal (Wehrlein) waren entscheidend für mein Rennen - es lag nicht mehr als ein Millimeter zwischen uns. Ich bin sehr glücklich über dieses Manöver. Heute haben wir gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind. Hoffentlich können wir diese Form auch morgen fortsetzen."

Mitch Evans (Jaguar, Platz 3): "Die langen Safety-Car-Phasen waren nervenaufreibend, weil ich dadurch meine Attack-Modes bis zum Ende des Rennens aufsparen musste. Trotzdem können wir mit unserem Ergebnis als Team zufrieden sein, auch wenn wir eigentlich auf doppelte Punkte gehofft hatten."

Rene Rast (Audi, Platz 4): "Wenn mir vor diesem Wochenende jemand gesagt hätte, ich werde Vierter, hätte ich das wohl unterschrieben. Aber von Startplatz 3 war mehr drin: Wir waren schneller, hatten mehr Energie als der Führende Nyck de Vries, und ich denke, ich hätte ihn überholen können. Doch dann kamen die Safety-Cars, wodurch ich meine beiden Attack-Modes nicht nutzen konnte. Es lief heute also einiges gegen uns, aber trotzdem können wir mit Platz 4 zufrieden sein."

Pascal Wehrlein (Porsche, 5.): "Alles in allem war das ein gutes erstes Saisonrennen. Doch wenn du aus der ersten Reihe startest, denkst du natürlich, dass du das Rennen gewinnen kannst. Ich bin deshalb auch nicht ganz zufrieden, da wäre sicherlich ein besseres Ergebnis möglich gewesen. Ich hatte einen guten Start und anfangs auch guten Speed, doch das änderte sich beim ersten Attack-Mode. Die Gründe kennen wir noch nicht. Da müssen wir jetzt auf die Daten schauen und überlegen, was wir am Samstag besser machen können."

Stoffel Vandoorne (Mercedes, 8.): "Wenn man bedenkt, dass ich in der ersten Qualifying-Gruppe an den Start gegangen bin, ist es aus meiner Sicht ganz ordentlich gelaufen. Ich habe mich auf P15 qualifiziert, obwohl die Streckenbedingungen nicht besonders vorteilhaft waren. Aber damit muss man leben, wenn man in der ersten Gruppe startet. Alles in allem war es ein gutes Rennen mit einer schönen Aufholjagd. Die Pace des Autos war gut, und ich konnte mich bis auf P8 verbessern, obwohl das Überholen auf dieser Strecke sehr schwierig ist."

Oliver Turvey (Nio, 10.): "Ich hatte einen sauberen Start und konnte schon in Kurve 1 eine Position gewinnen, indem ich Nato außen überholt habe. Das Auto fühlte sich recht konkurrenzfähig an. Als Team haben wir einen guten Job gemacht und die Attack-Modes zur richtigen Zeit genommen. Sich im ersten Rennen der Saison von P13 auf P10 zu verbessern, ist ein guter Schritt im Vergleich zum letzten Jahr!"

Antonio Felix da Costa (Techeetah, 11.): "Es war nicht so einfach, mit dem Sand auf der Strecke in Qualifying-Gruppe 1 klarzukommen. Wir haben uns im Rennen durch das Feld gekämpft und sind von Platz 18 auf Platz 11 gefahren. Die Pace war stark, aber nicht stark genug, um heute zu gewinnen."

Norman Nato (Venturi, 14.): "Ich bin ein bisschen frustriert, denn das Auto hat sich großartig angefühlt, und es war definitiv zu mehr fähig. Während des gesamten Rennens konnte ich mit Fahrern wie Buemi, Felix da Costa und Vergne kämpfen - sie gehören zu den Besten im Feld. Ich würde den heutigen Tag als positiv bezeichnen, was den Fortschritt angeht!"

Andre Lotterer (Porsche, 16.): "So hatte ich mir mein erstes Rennen der neuen Saison nicht vorgestellt. Wir müssen bei der Performance zulegen. Dazu bin ich dann wohl auch noch über ein Teil gefahren, das auf der Strecke lag, sodass ich mit einem defekten Reifen an die Box musste. Auch wenn ich heute keine Punkte geholt habe, bin ich für das Rennen am Samstag trotzdem zuversichtlich."

Maximilian Günther (BMW, DNF): "Ich hatte einen guten Start und habe gleich zwei Positionen gewonnen. Die meiste Zeit des Rennens bin ich auf Position 6 gefahren und habe mich auf das Energiemanagement konzentriert. Ich war in einer guten Position und hätte in der Schlussphase wichtige Punkte einfahren können. Leider habe ich in Kurve 2 die Streckenbegrenzung berührt und bin dann in die Leitplanken gerutscht. Dabei wurde das Auto beschädigt. Es tut mir sehr leid für das Team."

Sam Bird (Jaguar, DNF): "Die erste Hälfte des Rennens lief wirklich gut: Ich habe viel Energie gespart und mich mit einigen guten Manövern durch das Feld nach vorne gearbeitet. Es ist enttäuschend, dass das erste Rennen der Saison so endete, aber wir schauen uns die negativen Dinge an, nehmen sie mit und versuchen, sie zu verbessern. Es gibt immer noch viel Positives von diesem Abend mitzunehmen und wir werden jetzt daran arbeiten, uns auf morgen vorzubereiten."

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