Nick Cassidy tobt nach frühem Formel-E-Crash am Shanghai-Samstag: "Er denkt, er ist Weltmeister..."
Thomas Grüssmer

Jake Osborne / Spacesuit Media
Bereits in Runde 2 war das Samstagsrennen von Nick Cassidy beim Shanghai E-Prix gelaufen. Im Kampf mit Jean-Eric Vergne und Edoardo Mortara kam zur Kollision, wodurch Cassidy und Mortara an das Ende des Feldes zurückfielen. Nach seinem Dreher beschwerte sich der Jaguar-Fahrer lautstark bei seinem Team - wobei zunächst nicht ganz ersichtlich war, welchen Fahrer er meinte. Nach dem Kontakt konnte Cassidy keine Plätze mehr gutmachen und brachte gefrustet einen 21. Platz nach Hause.
Das Rennen des Jaguar-Piloten begann eigentlich vielversprechend. Auf einem starken vierten Platz gestartet, befand sich der Neuseeländer zu Beginn des Rennens in der Spitzengruppe und sparte möglichst viel Energie im Windschatten seiner Vorderleute. Beim Versuch, die letzte Schikane zu dritt nebeneinander zu nehmen, kam es zwischen Cassidy und Mortara zum Crash, woraufhin Cassidy sich drehte und seinen Renningenieur sofort fragte: "Wer war das?"
"Der fährt wie ein Idiot!"
"Ich habe gerade ein orangenes Auto gesehen, das wie verrückt in alle reinfährt", meinte Cassidy und fügte hinzu: "Ich bin raus..." Bei der Weiterfahrt war er sich zunächst nicht sicher, ob er durch den Crash einen Reifen- oder Aufhängungsschaden davongetragen hatte. An die Box musste er aber so oder so.
Auf der Fahrt dorthin legte er gegen den vermeintlichen Unfallverursacher noch einmal so richtig nach: "Ich meine, ab der ersten Runde konnte der Typ einfach nicht fahren. Er denkt, er ist Weltmeister, hat aber nichts vollbracht. Der Typ verdient echt eine Strafe! Er sitzt im besten Auto im Feld, fährt aber wie ein Idiot", beschwerte er sich bei seinem Team.
Da Cassidy von einem orangenen Auto sprach, meinte er vermutlich Taylor Barnard. Es ist jedoch davon auszugehen, dass er sich dabei irrte und eigentlich DS Penskes Jean-Eric Vergne meinte. Der Franzose war es nämlich, der mit Cassidy und Mortara zu dritt in die letzte Kurve ging.
"Hätte aus Taiwan einlenken sollen"
Auf Instagram konnte sich der 30-Jährige eine schnippische Antwort gegen einen Fan, der die Situation für sich als "Rennunfall" analysierte, aber gleichzeitig auch etwas Kritik an ihm übte, nicht verkneifen: "Ja, definitiv, weil man in der Kurve auch so gut überholen kann. Vielleicht hätte ich von Taiwan aus einlenken sollen", schrieb er dem Fan, der meinte, dass Cassidy mehr Platz hätte lassen können.
Das Rennen konnte Cassidy zwar noch beenden, jedoch nichts mehr aufholen. Schlussendlich war für ihn nicht mehr als ein extrem enttäuschender 21. Platz drin. Er landete sogar noch hinter seinem Teamkollegen Mitch Evans, der aus Tokio noch eine 10-Sekunden Stop-and-Go-Strafe im Gepäck hatte. Cassidy bleibt nichts anderes übrig, als das miserable Ergebnis abzuhaken und schon am Sonntag zu versuchen, es besser zu machen. Die Formel E wird dann den zweiten Teil ihres "Double-Headers" in Shanghai austragen.
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