Formel E

Nick Heidfeld zurück zu BMW? "Thema von vielen Seiten an mich herangetragen"

Timo Pape

Timo Pape

Nick Heidfeld geht am 2. Dezember in Hongkong bereits in seine dritte Formel-E-Saison mit Mahindra Racing. Eine noch längere Zeit verbrachte der Deutsche jedoch bei einem bayrischen Hersteller: BMW. Zwischen 2006 und 2009 absolvierte Heidfeld in der Formel 1 insgesamt 70 Rennen in vier Saisons für BMW, holte dabei mehrere zweite Plätze und den fünften Gesamtrang im Jahr 2007. Inzwischen hat BMW bestätigt, zur fünften Saison (2018/19) als Werksteam in die Formel E einzusteigen. Da drängt sich natürlich die Frage auf: Bestünde die Chance, dass Heidfeld innerhalb der Elektroserie zu seinem alten Arbeitgeber zurückkehrt?

"Das Thema wird von vielen Seiten an mich herangetragen, weil ich offensichtlich eine erfolgreiche Historie mit BMW und auch Mercedes habe", bestätigt Heidfeld in einem lesenswerten Interview unserer Kollegen von 'Motorsport-Magazin.com'. Aktuell befasst sich der mittlerweile 40-Jährige offenbar nicht mit einem möglichen Teamwechsel. Ganz abtun will er das Thema aber auch nicht.

"Momentan bin ich bei Mahindra fest im Sattel und auch sehr zufrieden", erklärt Heidfeld, der zuletzt mit seinem indischen Team sogar regelmäßig um Siege kämpfen konnte. "In der Formel E sind wir momentan ein Topteam, das in der vergangenen Saison den dritten Platz geholt hat (sowohl in der Team- als auch in der Fahrerwertung mit Teamkollege Felix Rosenqvist). Deshalb liegt mein Fokus derzeit auf Mahindra."

Nichtsdestotrotz weiß Heidfeld, dass die deutschen Herstellergiganten wie BMW auf lange Sicht womöglich die größeren Ressourcen haben könnten. "Ich denke nicht, dass es bei Mahindra am Geld scheitern würde. Das ist auch ein ziemlich großer Konzern, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie etwa Volkswagen. Wir haben allerdings den Nachteil, dass wir nicht über so eine große Racing-Historie und auch Rennsport-erfahrene Manpower und Infrastruktur verfügen wie Audi, BMW und Co. Das darf man nicht vergessen", gibt Heidfeld zu bedenken.

Wie dem auch sei - die unmittelbare Zukunft liegt für den geborenen Mönchengladbacher bei Mahindra. Motivation zieht Heidfeld dabei nicht nur aus dem großen Potenzial seines Autos, sondern auch aus seinem starken Teamkollegen: "Felix war seit langer Zeit der erste Teamkollege, der mich geschlagen hat - nach Punkten, aber auch nach meinem Gefühl", gibt Heidfeld zu.

"Felix hat einen besseren Job gemacht als ich. So etwas musste ich in meiner Karriere bislang nur selten sagen. Das spornt mich natürlich zusätzlich an. Gleichzeitig ist es toll, so eine Herausforderung zu haben. Ich bin mir sicher, dass ich mich verbessern und steigern kann (…) und merke auch, dass ich für die kommende Saison motiviert bin wie schon lange nicht mehr", sagt Heidfeld. "Der Hauptgrund ist, dass wir in der zweiten Hälfte der abgelaufenen Saison ein wirklich starkes Auto hatten. Das ist hoffentlich auch diese Saison der Fall."

Massa-Effekt würde "relativ schnell verpuffen"

Hartnäckig halten sich die Spekulationen, dass Felipe Massa nach seinem Formel-1-Abschied in die Formel E wechseln könnte. Heidfeld, der einst selbst aus der "Königsklasse" kam, betrachtet die Verpflichtung von routinierten Formel-1-Fahrern mittlerweile etwas zwiegespaltener als noch vor drei Jahren: "Es ist richtig, dass viele Fahrer, die früher in der Formel 1 waren, in die Formel E gewechselt sind. Ich ja auch. Trotzdem hat sich die Formel E extrem etabliert. Ich denke, dass es zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr so wichtig ist, große Namen in die Serie zu bekommen. So war es am Anfang, und das hat auch gut funktioniert."

Im speziellen Fall seines ehemaligen F1-Kollegen Massa sieht Heidfeld die Sache noch ein bisschen anders: "Felipe würde der Serie sicherlich auch jetzt noch mal kurzzeitig einen Push geben, so wie wir es bei Mark Webber in der WEC gesehen haben. Ich denke aber, dass dieser Effekt relativ schnell verpuffen würde." Nichtsdestotrotz wäre es "Quatsch", bekannte Fahrer nur wegen ihrer großen Namen auszuschließen: "Felipe ist ein Topfahrer, der lange in der Formel 1 war, sich etabliert hat und noch immer gute Leistungen zeigt. Wenn er also Lust hat auf die Formel E, warum nicht?"

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