Nico Müller nach Formel-E-Teamwechsel zuversichtlich: "Lässt mich als Rennfahrer weiter wachsen"
Tobias Wirtz
Eines der großen Themen in der "Silly Season" vor Saison 11 war der Teamwechsel von Nico Müller: Der Schweizer verließ ABT nach vielen gemeinsamen Jahren in DTM und Formel E und schloss sich dem Team Andretti an. Außerdem wurde Müller gleichzeitig in den Werksfahrerkader von Porsche berufen. In der Jubiläumsepisode 350 unseres Insider-Podcasts ePod verrät der zweimalige DTM-Vizemeister die Herausforderungen des Tapetenwechsels sowie die größten Unterschiede zwischen den beiden Formel-E-Teams.
ABT Cupra schloss mit Nico Müller die beiden vergangenen Saisons auf den Plätzen 11 und 9 in der Teamwertung ab. Müller erzielte dabei in beiden Jahren die meisten Punkte des Teams. Im Gegensatz dazu feierte Andretti in Saison 9 mit Jake Dennis den WM-Titel in der Fahrerwertung, bei den Teams schlug man als Dritter im selben Jahr sogar das Porsche-Werksteam. Auf dem Papier ist der Teamwechsel also ein klarer Aufstieg für Müller.
"Die Erwartungshaltung an sich ist ja immer, wenn du eine neue Saison beginnst, vorne mitzufahren - egal, wie die Saison vorher war. Das ist nicht der Hauptunterschied", meint er. Einen gewissen Einfluss hat es aber wohl doch, dass sein neuer Rennstall zuletzt deutlich erfolgreicher war. "Natürlich hat Andretti mit Porsche die letzten Jahre - und auch jetzt wieder - einen Partner, der immer ein sehr konkurrenzfähiges Paket gestellt hat. Von daher ist dieses Fragezeichen zu Beginn einer Saison schon einmal deutlich kleiner, als es vielleicht in meiner Situation die letzten paar Jahre war."
"Die größeren Unterschiede sind schon in der Herangehensweise, in den Prozessen, die anders sind", fährt er fort. "Die Mentalität ist in einem englischen Team ein bisschen als in einem deutschen - ich glaube, das ist ganz normal. Da muss man sich ein bisschen einleben."
"Du musst herausfinden, wie du die Stärken nutzen kannst"
"Beides hat seine Stärken und seine Schwächen", erklärt der Schweizer weiter. "Du musst für dich herausfinden, wie du die Stärken nutzen kannst und dich von den Schwächen nicht beeinflussen lässt. Das ist immer dasselbe Spiel."
Er hat jedoch Hoffnung, nach einer Eingewöhnungsphase endlich wieder vorn angreifen zu können. "Das braucht ein bisschen Zeit, aber es ist sehr, sehr spannend und lässt mich weiter als Rennfahrer wachsen. Und hoffentlich gibt es mir auch die Chance, wieder regelmäßig Pokale einzufahren."
Bei seinen 47 Rennstarts in der Elektroserie stand Müller bislang ein einziges Mal auf dem Podium: Beim "Energiechaos"-Rennen in Valencia 2021 profitierte er davon, dass vielen Fahrern kurz vor dem Ziel die Energie ausging. Seinen zweiten Podestplatz könnte Müller bereits in wenigen Tagen holen: Am 11. Januar findet der Mexico City E-Prix 2025 statt.
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben