"Nie wirklich im Flow" - Porsche-Fahrer ziehen Bilanz zur Formel-E-Saison 2021
Tobias Bluhm
58 Punkte mehr als im Vorjahr, zwei Podien, erfolgreichere Rennen - Porsches Bilanz zur Formel-E-Saison 2021 fällt größtenteils positiv aus. Nach dem Berlin E-Prix lobten Pascal Wehrlein und Andre Lotterer die Entwicklungsrichtung des Teams, bemängelten aber auch die fehlende Konstanz.
Das letzte Rennen der Saison schloss das Porsche-Fahrerduo auf den Plätzen 4 und 6 ab. Wehrlein und Lotterer erzielten somit das zweitbeste Teamergebnis des Jahres.
"Wirklich happy ist man aber nur, wenn man gewinnt", bremst Lotterer bei 'e-Formel.de'. "Mit einem Podium ist man zufrieden, Vierter ist - wie sagt man - 'ausreichend'. Ein Podium wäre für mich heute möglich gewesen, aber de Vries hat ein Manöver in der Spitzkehre versucht, was mich den dritten Platz gekostet hat."
Beim Berlin E-Prix taktierte Porsche abermals mit den Positionen beider Fahrer. Dieses Mal war es Pascal Wehrlein, der zur Zurückhaltung aufgerufen wurde: "Am Ende hätte ich schneller fahren können, aber wir mussten als Team zusammenarbeiten. Trotzdem war meine Pace gut, wir haben immer einen kühlen Kopf bewahrt", sagt uns der Deutsche.
"Das letzte halbe Jahr verlief für uns definitiv positiv", sagt Wehrlein. "Wir haben uns gut entwickelt, und vor allem in der zweiten Saisonhälfte große Schritte nach vorn gemacht. Es wurden immer bessere Ergebnisse möglich."
Wehrlein: "Extremer Schritt nach vorne"
Vor allem im Qualifying trumpfte Wehrlein in der zweiten Jahreshälfte auf. In den letzten acht Rennen schaffte er es vier Mal in die Super-Pole, bei vielen weiteren Rennen verpasste er das finale Shoot-out nur knapp.
"Wir haben einen extremen Schritt nach vorne gemacht, wenn man den Anfang mit dem Ende der Saison vergleicht", so Wehrlein. "Ich freue mich schon aufs nächste Jahr, wo wir auf diesen Erfahrungen aufbauen wollen. Es gibt noch Einiges zu lernen, vor allem die Software wird nächstes Jahr ein größeres Thema werden."
Andre Lotterer ist mit seiner Saison etwas unzufriedener. "Es ging immer auf und ab, wir waren nie wirklich im Flow", findet der gebürtige Duisburger. "Ich denke, wir waren manchmal ein bisschen Opfer der Formel E allgemein. Allen ist etwas passiert, auch ich persönlich hatte oftmals ein bisschen Pech."
"Solche Dinge können allen sehr schnell passieren, aber bei uns war es etwas häufiger. Trotzdem hat man gesehen, dass das Zeug da ist, um vorne mitzufahren. Dieses Ergebnis ist gut und nächstes Jahr versuchen wir einfach, es besser zu machen."
Lotterer beendete das Jahr mit einem Podiumsergebnis in Valencia auf Platz 17 in der Gesamtwertung. Pascal Wehrlein, der durch seine Disqualifikation in Puebla wertvolle Punkte verlor, wurde Elfter. In der Team-WM landete Porsche zwischen Venturi und Mahindra auf Platz 8.
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