Nissan doppelt disqualifiziert! Buemi verliert Platz 4 bei Formel-E-Rennen in London
Tobias Bluhm
Hiobsbotschaft für Sebastien Buemi und Nissan e.dams: Rund eine halbe Stunde nach dem Ende des Samstagsrennens in London wurden beide Nissan-Piloten aus der Wertung des E-Prix ausgeschlossen. Buemi verlor durch die nachträgliche Disqualifikation seinen vierten Platz an Andre Lotterer (Porsche), Rene Rast (Audi) rückte auf Position 5 vor. Oliver Rowland verlor ebenfalls Meisterschaftspunkte, nachdem er den Zielstrich zunächst auf Platz 10 überquert hatte.
Als Grund für die Disqualifikation gab die FIA ein "Energy Overuse"-Vergehen an. Beide Fahrer verwendeten demnach mehr als die im Rennen erlaubte Energiemenge von 47 kWh. Schon vor wenigen Tagen berichteten wir über eine Energiereduktion auf eigentlich 48 kWh, die die Formel E aufgrund des besonderen Layouts in London veranlasste. Die Serie wollte somit sogenannte Vollstromrennen verhindern, den Bedarf zur Energierückgewinnung erhöhen und den Teams zusätzliche strategische Optionen eröffnen.
Im Rennen wurde die nutzbare Energiemenge aufgrund einer Full-Course-Yellow-Phase außerdem um eine weitere Kilowattstunde reduziert. Wie viel Energie Buemi und Rowland tatsächlich nutzten, ist nicht bekannt. In der offiziellen Entscheidung der Stewards heißt es, dass beide Piloten für einen einen "Bruch des Artikels 7.6 des Technischen Regelwerks" bestraft wurden.
An unfortunate end to the day as both cars have been disqualified from the race due to energy overuse.
— Nissan e.dams (@Nissanedams) July 24, 2021
Seb and Oli put in two fantastic drives today and we aim to come back stronger tomorrow.#FormulaE #LondonEPrix pic.twitter.com/hW6MlkesVF
Lotterer, Rast & Wehrlein profitieren
Für Nissan ist der Verlust des London-Ergebnisses die zweite Doppel-Disqualifikation in einem Monat: Bereits beim Puebla E-Prix wurden beide Piloten für ein technisches Vergehen bestraft, als das Team vor dem Rennen - genau wie Porsche - nicht die verwendeten Reifen bei den Regelhüter:innen der FIA angemeldet hatte. Dass mit Rowland und Buemi in London ausgerechnet zwei Teamkollegen zu viel Energie nutzten, ist jedoch eher ein unglücklicher Zufall als ein administrativer Fehltritt des Rennstalls.
15 metres before the finish line, @Sebastien_buemi hits 0.0%. Unlike @JakeDennis19 and @nyckdevries, he obviously keeps accelerating instead of just rolling over the line. #LondonEPrix #ABBFormulaE @ransport pic.twitter.com/tl2jEemHnP
— Tobias Wirtz (@tobiw_apex) July 24, 2021
Auch dem Venturi-Fahrer Norman Nato ging in der Schlussphase des Samstagsrennens vorzeitig der Strom aus. Der Franzose, der Teile des E-Prix in den Top 10 bestritt, rollte in der letzten Runde sogar noch auf der Strecke aus und erreichte das Ziel nicht.
Durch die Disqualifikationen gegen beide Nissan-Fahrer veränderte sich die Reihenfolge in den Top 10 maßgeblich: Andre Lotterer (Porsche) wurde nachträglich als Vierter gewertet, Rene Rast (Audi) rutschte in die Top 5 vor. Die weiteren Punkteränge belegten im finalen Rennergebnis Rasts Teamkollege Lucas di Grassi, Mercedes-Fahrer Stoffel Vandoorne sowie Antonio Felix da Costa (DS Techeetah), Edoardo Mortara (Venturi) und Pascal Wehrlein (Porsche).
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