Formel E

Nissan e.dams feiert bestes Saisonergebnis in Berlin: Vize-Titel "ist machbar"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Im vierten Lauf des Formel-E-Finales in Berlin etablierte sich Nissan e.dams als "zweite Kraft" hinter DS Techeetah. Sowohl Sebastien Buemi als auch Oliver Rowland verfolgten ihre Rivalen über die gesamte Renndistanz und feierten nach 37 Runden in Tempelhof das beste Team-Resultat der Saison. In den letzten zwei Rennen der Saison möchte das Duo nun einen Angriff auf den Vize-Titel in der Teamwertung wagen.

Den Grundstein für das Rennen am Sonntagabend legten Buemi und Rowland im Super-Pole-Qualifying. Zwar mussten sie sich im Zeitfahren den DS-Techeetah-Piloten geschlagen geben. Dennoch sicherte sich Nissan e.dams mit den Startplätzen 3 und 4 das beste gemeinsame Qualifying-Resultat der Saison. Am Rennstart wagte Rowland einen Angriff auf Antonio Felix da Costa, sortierte sich aber in der zweiten Kurve hinter dem Portugiesen ein.

Anschließend absolvierte Nissan ein Rennen im "Formationsflug", bei dem Sebastien Buemi im Windschatten seines Teamkollegen Energie sparte, um in der Schlussphase zu attackieren. "Das ist das erste Mal, dass wir ein Rennen in dieser Konstellation gefahren sind", berichtet der Schweizer. "Wir haben dabei eine Menge gelernt und werden davon sicherlich profitieren können. Mein Rennen habe ich Oli zu verdanken, denn hinter ihm konnte ich sehr viel Energie sparen. Wir haben die Techeetahs dabei nie wirklich aus den Augen verloren, was etwas überraschend war. Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass sie wieder wegfliegen würden."

"Banzai-Manöver" in der letzten Runde

Das Team ordnete in Runde 33 schließlich einen Platztausch der beiden Fahrer an, bei dem sich Rowland hinter Buemi zurückfallen ließ. Während der Schweizer einen späten Angriff auf Felix da Costa und Vergne startete, musste sich Rowland gegen den herannahenden Nyck de Vries verteidigen. Der Trick misslang jedoch für beide Fahrer, denn Mercedes-Fahrer de Vries schob sich mit einem robusten Manöver in der letzten Runde an Rowland vorbei, sodass der Brite den E-Prix nur auf Rang 5 beendete. Buemi blieb seinerseits bis zum Zieleinlauf auf Platz 3.

"Schade, dass ich in der letzten Runde den Platz verloren habe", sagt Rowland. "Das war ein echtes Banzai-Manöver (von de Vries), bei dem ich letztendlich zurückgesteckt habe, damit es keinen Unfall gibt. Ich bin mit dem Resultat trotzdem zufrieden: Das Qualifying war gut, das Energiemanagement war gut, das Rennen war gut, und die Leistung unserer Ingenieure war gut. Das motiviert mich für die nächsten Rennen!"

Einen kleinen Wermutstropfen gibt Rowland dennoch zu: "Ich hätte rückblickend wohl das ganze Rennen (an den Techeetah-Fahrern) vorbeifahren können, außer in den Momenten, in denen mich das Team darum gebeten hat. Ich habe gedacht, dass sie sich härter verteidigen würden. Ich hätte meine Energie wohl besser verwenden können, aber nach dem Rennen ist so etwas immer einfacher zu sagen."

Nissan will Platz 2 in Teamwertung verteidigen

Der Rennstall aus Le Mans sammelte bereits zum zweiten Mal beim "Sixpack von Berlin" 25 Punkte, die Fahrer verbuchten jedoch bessere Einzelergebnisse als im zweiten Rennen am Donnerstag. Weil BMW am Sonntag erneut leer ausging, übernahm Nissan Platz 2 in der Teamwertung. "Ich bin nicht mehr im Duell um die Fahrermeisterschaft dabei", erklärt Rowland, "also kämpfen wir jetzt um die Teamwertung." Buemi fügt hinzu: "Platz 2 ist in der Meisterschaft potenziell machbar. Mal sehen, wo wir ankommen."

Das Team wird sich in den kommenden zwei Tagen auf den finalen "Double-Header" in Berlin vorbereiten, mit dem die Formel E am kommenden Mittwoch und Donnerstag ihre Saison 2019/20 beschließt. Für die letzten Rennen des Meisterschaftsjahres erwartet die 24 Fahrer eine angepasste Streckenkonfiguration, bei der dem bisherigen Layout ein neuer zweiter Sektor hinzugefügt wird. Beide Rennen auf dem ehemaligen Flughafen starten um 19 Uhr, Eurosport überträgt live im TV.

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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