Formel E

Nissan-Fahrer gestehen Stallorder in New York: "Weil ich nicht in Quali-Gruppe 1 fahren wollte"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Rowland-Up-Close-Damaged-Front-Wing

Nach dem Samstagsrennen der Formel E in New York spitzt sich der Kampf in der Teamwertung zu. Im Gesamtstand trennen die besten sechs Rennställe nur noch 26 Punkte. Während Nissan e.dams in der ersten Jahreshälfte nicht mit den Spitzenreitern mithalten konnte, plant das französisch-japanische Team nun ein "Comeback". Im Duell um die taktisch beste Qualifying-Ausgangslage nahm das Fahrerduo in New York sogar eine Stallorder in Kauf.

Am Rennsamstag erreichten Sebastien Buemi und Oliver Rowland das Ziel auf den Plätzen 6 und 7. Für das Team war es das erste doppelte Punkteergebnis der laufenden Saison. "Mein Rennen war gut", resümiert Rowland nach dem E-Prix bei 'e-Formel.de', "wahrscheinlich sogar eines der besten meiner Saison. Die Balance stimmte, und ich konnte zu den Führungsfahrzeugen aufschließen, weil die Pace so gut war."

"Ich bin jedoch nicht allzu viel Risiko eingegangen, um Robin (Frijns) und Nick (Cassidy) anzugreifen. Mir war bewusst, dass ich am Sonntag in Qualifying-Gruppe 1 antreten müsste, wenn ich sie überhole", gesteht er. In der letzten Runde habe er aus diesem Grund seine Position mit seinem Teamkollegen Sebastien Buemi getauscht, um den Start in der zweiten Qualifying-Gruppe sicherzustellen.

 

Der Schweizer hatte Rowland bereits in der ersten Rennhälfte passieren lassen. "Das habe ich gemacht, um ihm die Möglichkeit zum Angreifen zu geben", sagt Buemi. "Wenn man dann nicht überholen kann, gibt man die Position eben zurück."

Rowland habe bereits vor dem Rennen den Meisterschaftsstand im Auge gehabt: "Mir war klar, dass ich mit der Punkteanzahl, die ich für ein Ergebnis in den Top 6 bekomme, in Qualifying-Gruppe 1 vorrücken würde", sagt der Brite. "Ich habe meinem Ingenieur also gesagt, dass er mich mit Blick auf die Meisterschaft auf dem Stand halten soll, damit wir den Platz tauschen können, falls ich (durch mein Ergebnis) in Q1 fahren müsste."

Im Formel-E-Fahrerlager gilt die Teilnahme im ersten Abschnitt des Gruppenqualifyings als deutlicher Nachteil. Denn durch die gewöhnliche Entwicklung der Rennstrecke haben die Piloten in Gruppe 1 meist deutlich weniger Grip als die nachfolgenden Gruppen, wodurch ein Einzug in die Top 10 oder gar die Super-Pole erschwert wird.

"Das ist bei mir schon in Diriyya so gewesen, das habe ich am nächsten Tag bereut", erinnert sich Rowland. "Das Team wollte den Tausch zwar nicht, weil ich möglicherweise eine weitere Position an Lotterer verloren hätte. Aber ich habe mich trotzdem dafür entschieden, weil ich morgen nicht in Q1 starten wollte."

Oliver Rowland liegt vor dem Sonntagsrennen in New York auf Platz 8 der Gesamtwertung und wird somit am zweiten Qualifying-Abschnitt teilnehmen. Sebastien Buemi, der erst zum dritten Mal in der laufenden Saison die Punkteränge erreichte, startet als 20. in Gruppe 4. Die Qualifikation beginnt um 15:30 Uhr deutscher Zeit, das Rennen startet um 19:34 Uhr.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 4 plus 9.