Formel E

Offene Räder, neue Heck-Struktur: Formel E präsentiert überarbeitetes "Gen2 EVO"-Auto für Saisons 7 & 8

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Facelift für die Formel E: Nach zwei Jahren mit dem markanten "Gen2"-Chassis verpasst die Elektroserie ihren Fahrzeugen ab Ende 2020 einen frischen Look. Mit offen stehenden Rädern und einer neuen Heck-Struktur geht sie dabei auch auf die Wünsche einiger Fans ein. Das Fahrzeug wird noch in diesem Jahr sein Debüt auf der Rennstrecke geben.

Besonders auffällig sind die Änderungen am Heck des Boliden, den die Formel E auf den Namen "Gen2 EVO" taufte. Weiterhin soll ein großer Diffusor für den nötigen Anpressdruck sorgen. Neu sind hingegen eine markante "Haifisch-Flosse" über der Motorabdeckung sowie zwei Bügel an der Innenseite der Hinterräder. Die neuen Elemente erfüllen jedoch lediglich ästhetische Funktionen.

Sowohl an der Vorder- als auch an der Hinterachse stehen die Räder fortan frei. Die Formel E reagiert damit womöglich auf die wiederholte Kritik von Fans und Medien, die sich in der Vergangenheit darüber beschwerten, dass die Formel E derzeit keine klassische "Open-Wheel-Rennserie" sei. Denn ein typisches Merkmal für den Formelsport sind nun einmal freistehende Räder.

Front-Update erinnert an "Doppel-Frontflügel" von 2016

An der Frontpartie schützt nur noch ein neues L-förmiges Blech die Reifen. Die Überarbeitung erinnert an das Fahrzeug-Update vor der Saison 2016/17, als die Formel E im Zuge eines ähnlichen Facelifts eine zweite Frontflügel-Platte für die erste Fahrzeug-Generation einführte. Wie vor vier Jahren wird auch das Gen2-EVO-Chassis aller Voraussicht nach für zwei Jahre im Betrieb bleiben, ehe es von einer vollkommen überarbeiteten Karosserie (Arbeitstitel: "Gen3") abgelöst werden soll.

Die Änderungen an der Karosserie betreffen jedes Formel-E-Team: Seit jeher starten die Rennställe in der Elektro-Meisterschaft mit einem einheitlichen Chassis. Unter der Haube liefert weiterhin McLaren Advanced Technologies ein einheitliches Batterieaggregat, Michelin bleibt der Reifenhersteller. Das "Gen2 EVO" wird erstmals beim Genfer Autosalon im März der Öffentlichkeit präsentiert und in den nächsten Monaten im Rahmen von privaten Testfahrten zur ersten WM-Saison der Formel E sein Streckendebüt geben.

Agag: "Gen2 EVO wird als erstes Weltmeister-Auto in Geschichtsbücher eingehen"

"Schon das Gen2-Auto sticht als eines der attraktivsten Rennautos der Welt aus der Masse heraus. Wie der Name vermuten lässt, ist das Gen2 EVO eine Evolution dieses unverwechselbaren Designs", freut sich der Formel-E-Vorstandsvorsitzende Alejandro Agag über das neue Fahrzeug. "Wie wir es schon mit der ersten Fahrzeuggeneration getan haben, wurde die Karosserie überarbeitet, um das Auto noch eleganter und agiler wirken zu lassen."

Der Spanier führt aus: "Dieses Auto wird als das Fahrzeug, in dem der erste Formel-E-Weltmeister gekrönt wurde, in die Geschichtsbücher eingehen. Das futuristische Design unterstreicht erneut, dass die Formel E eine Kategorie für Innovation ist - sowohl technologisch als auch optisch."

"Die Formel E hat - obwohl sie erst in ihrer sechsten Saison ist - einen weiten technologischen Weg zurückgelegt, von dem alle Verkehrsteilnehmer profitieren können", fügt FIA-Präsident Jean Todt an. "Der progressive Ansatz (der Serie) hat zur Erweiterung des Starterfeldes und zur Verbesserung des Wettbewerbs beigetragen. Er macht die Serie immer stärker und ebnet den Weg in die Zukunft einer nachhaltigen städtischen Mobilität." Das erste Rennen der siebten Saison, also das Debüt des "Gen2 EVO" - startet voraussichtlich im letzten Quartal dieses Jahres in Saudi-Arabien.

Im Video: Ein erster Blick auf den "Gen2 EVO"-Boliden der Formel E

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