Formel E

Offiziell: ABT Sportsline verpflichtet Robin Frijns & Nico Müller für Formel-E-Rückkehr 2023

Timo Pape

Timo Pape

ABT-Formel-E-Robin-Frijns-Nico-Müller-Vorstellung

Das deutsche Team ABT Sportsline, das zum Start der Gen3-Ära in die Formel E zurückkehrt, hat seine Fahrerpaarung für die kommende Saison 2023 bekannt gegeben. Wenig überraschend werden demnach Robin Frijns und Nico Müller in Saison 9 für die Kemptener ins Lenkrad greifen. Das bestätigte das Team am Mittwochnachmittag offiziell.

Nach erfolgreichen Jahren mit ABT in der DTM beginnt für Frijns und Müller in der Formel E das nächste gemeinsame Abenteuer. Zwar kommt das Duo zusammen bereits auf 91 Rennen in der Elektroserie, trat jedoch nie gleichzeitig für dasselbe Team an. Frijns wechselt nach drei Jahren bei Envision bzw. Virgin Racing zu ABT. Müller fuhr zuletzt 2021 für Dragon und fehlte in der vergangenen Saison.

Kein Grund für Hans-Jürgen Abt, geschäftsführender Gesellschafter von ABT, den Schweizer nicht zu berücksichtigen: "Robin und Nico waren von Anfang an unsere absolute Wunschbesetzung, denn sie bringen alles mit, was wir für unser Formel-E-Comeback brauchen: Speed, Erfahrung und den richtigen Spirit. Wenn wir in der neuen Saison gegen die großen Werksteams bestehen wollen, brauchen wir eine kleine, schlagkräftige Mannschaft."

ABT gehört zu den Formel-E-Teams der ersten Stunde. Das in den Anfangsjahren von Audi unterstützte Team wurde 2017 vollständig vom Automobilhersteller aus Ingolstadt gekauft. Nach dem werksseitigen Ausstieg von Audi 2021 bemühte sich ABT um den Rückkauf der Startlizenz, was jedoch scheiterte. Nach einer Saison ohne ABT-Beteiligung kündigte das Team im Mai die Rückkehr in die Elektroserie an und wird 2023 als Kundenteam von Mahindra Racing antreten.

Biermaier: "Das macht uns schon ein bisschen stolz"

Zwar wird ABT Sportsline nicht ganz die Ressourcen wie in der Vergangenheit mit Audi haben. ABT-CEO Thomas Biermaier ist trotzdem optimistisch, dass unter anderem sein neues Fahrerduo den Unterschied machen kann: "Wir wissen aus unseren gemeinsamen Jahren in der DTM, dass sie schnell sind, echte Teamplayer und die Leidenschaft von ABT teilen. Dass sich beide trotz anderer verlockender Angebote für uns entschieden haben, zeigt, wie wichtig ihnen die ABT-Familie ist, und macht uns schon ein bisschen stolz."

Frijns und ABT haben eine lange gemeinsame Historie: Von 2018 bis 2020 ging der Niederländer mit einem Audi RS 5 für das Team in der DTM an den Start und feierte dort drei Siege sowie den dritten Platz im Gesamtklassement 2020. Die Verbindung zu Audi ermöglichte Frijns nach seinem Andretti-Aus auch die Rückkehr in die Formel E mit dem Audi-Kundenteam Virgin Racing (inzwischen Envision Racing).

In der E-Serie feierte Frijns bis heute zwei Siege: Er gewann 2019 in Paris und in New York City. 2021 war jedoch seine bislang erfolgreichste Saison. Er blieb zwar ohne Rennsieg, wurde jedoch Fünfter in der Gesamtwertung. In der abgelaufenen Saison belegte er nach starkem Beginn am Ende "nur" die siebte Position im Klassement - allerdings punktgleich mit Lucas di Grassi und Jake Dennis auf den Plätzen 5 und 6.

Frijns: "Volles Vertrauen in das ABT Team"

"Ich kenne die ABT-Mannschaft und Nico aus der DTM, wo wir eine tolle Atmosphäre im Team hatten und sehr erfolgreich waren", sagt Frijns. "Genau da wollen wir in der Formel E weitermachen. Es ist natürlich ein großer Schritt für uns alle, und wir werden viel und schnell lernen müssen. Aber ich habe volles Vertrauen in das ABT-Team, das in seiner Geschichte noch in jeder Rennserie für Aufsehen gesorgt hat. Schön, dass ich wieder ein Teil davon bin."

Teamkollege Müller fuhr von 2016 bis 2021 für ABT in der DTM, feierte in dieser Zeit 31 Podestplätze, zehn Siege und zweimal die Vizemeisterschaft. Nachdem er bei den Rookie-Testfahrten der Formel E in Marrakesch 2018 und 2019 für Audi die Bestzeit erzielt hatte und als Testfahrer für die Ingolstädter bereitstand, ging Müller von 2019 bis 2021 für 17 Rennen für Dragon Racing in der Elektroserie an den Start. Sein bestes Ergebnis erzielte er beim chaotischen Valencia E-Prix 2021, als er Zweiter wurde.

Müller: "Freue mich riesig auf meine Rückkehr in die Formel E"

"Ich freue mich nach unseren tollen gemeinsamen Jahren in der DTM riesig auf dieses neue Kapitel mit ABT und auf meine Rückkehr in die Formel E", sagt Müller, der mit seiner Frau und seinem Sohn in der Schweiz lebt. "Und dann starte ich auch noch zusammen mit Robin, mit dem ich auf und neben der Rennstrecke einfach eine geile Zeit hatte."

"Ich glaube, da kommen einige gute Zutaten zusammen, mit denen wir uns für diese neue Herausforderung gut aufgestellt haben", so Müller weiter. "Ich persönlich habe nach meinen eineinhalb schwierigen Jahren eh noch eine Rechnung mit der Formel E offen und freue mich, dass ich die Chance habe, sie zusammen mit diesem Team zu begleichen."

Die Formel-E-WM 2022/23 startet am 14. Januar in Mexiko-Stadt mit einer völlig neuen Fahrzeuggeneration in ihre neunte Saison. Gründungsmitglied ABT will dann an alte Erfolge anknüpfen. Zu den größten Erfolgen zählen der Sieg beim ersten Rennen der Formel-E-Geschichte am 13. September 2014 in Peking, die Fahrermeisterschaft von Lucas di Grassi 2017 sowie der Gewinn der Teamwertung mit Audi ein Jahr später.

zusätzliche Berichterstattung durch Tobias Wirtz

Übersicht: Wer mit wem in der Gen3-Ära?

Slot Gen2-Team Gen2-Hersteller Gen3-Team Gen3-Hersteller Fahrer 1 Fahrer 2
1 Andretti BMW Andretti Porsche Jake Dennis Andre Lotterer
2 Dragon Penske Dragon DS Automobiles Jean-Eric Vergne Stoffel Vandoorne
3 DS Techeetah DS Automobiles Zukunft offen Zukunft offen vakant vakant
4 Envision Audi Envision Jaguar Nick Cassidy Sebastien Buemi
5 Jaguar Jaguar Jaguar Jaguar Mitch Evans Sam Bird
6 Mahindra Mahindra Mahindra Mahindra Oliver Rowland Lucas di Grassi
7 Mercedes Mercedes McLaren Nissan Rene Rast vakant
8 Nio 333 Nio 333 Nio 333 Nio 333 (Dan Ticktum) vakant
9 Nissan Nissan Nissan Nissan Norman Nato Sacha Fenestraz
10 Venturi Mercedes Maserati Maserati Edoardo Mortara (Nyck de Vries)
11 Porsche Porsche Porsche Porsche Pascal Wehrlein Antonio Felix da Costa
12 Audi Audi ABT Mahindra Robin Frijns Nico Müller

fett = offiziell bestätigt

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