Formel E

Offiziell: ABT startet in 2023 mit Mahindra-Antrieben in der Formel E - Comeback für Daniel Abt?

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Die Spatzen pfiffen es bereits seit einigen Wochen von den Dächern, nun ist es endlich offiziell: ABT Sportsline wird mit Mahindra-Antrieben in die Gen3-Ära der Formel E starten. Das gaben das Team mit Sitz in Kempten und der indische Rennstall am Freitagmittag gemeinsam in einer Pressemitteilung bekannt.

Mit dem Abschluss des Deals sichert sich Mahindra laut Reglement für Testfahrten mit den Gen3-Antrieben acht zusätzliche Tage. Die Hälfte der Tage, also vier Stück, muss dabei an ABT abgegeben werden. Nach Jaguar (Lieferant für Envision) und Porsche (Lieferant für Andretti) ist Mahindra bereits der dritte Hersteller, der in der Gen3-Ära ein Kundenteam mit Antriebssträngen ausrüsten wird.

Im Zuge der verkündeten Partnerschaft werden auch zwei Formel-E-Urgesteine erstmals zusammenarbeiten: Mahindra-Teamchef Dilbagh Gill und ABT-Besitzer Hans-Jürgen Abt gelten seit den allerersten Tagen der Rennserie als die größten Verfechter der Formel E. ABT musste nach dem Werksausstieg von Audi jedoch zwischenzeitlich den Stecker ziehen.

"Wir freuen uns auf diese neue Allgäu-Indien-Connection und sind dankbar, dass Mahindra Racing und seine Partner uns beim Comeback in der Formel E unterstützen", sagt Thomas Biermaier, CEO von ABT Sportsline. "Mahindra Racing und ABT verbindet eine lange Historie: Beide Marken waren Gründungsmitglieder der Formel E vor fast einem Jahrzehnt, haben sich viele tolle sportliche Duelle geliefert und abseits der Strecke gemeinsam die Entwicklung der Serie vorangetrieben. Jetzt setzen wir unseren Weg in einer intensiven technischen Zusammenarbeit fort."

Dilbagh Gill: "Eines der besten Rennteams der Welt"

"ABT ist eines der besten Rennteams der Welt, und wir sind immer mit Freude gegen sie angetreten", beschreibt Dilbagh Gill, CEO und Teamchef von Mahindra Racing. "Es ist eine Ehre, dass wir das Team bei seiner Rückkehr in die ABB FIA-Formel-E-Weltmeisterschaft mit unserem in Zusammenarbeit mit ZF entwickelten Antriebsstrang unterstützen können."

"Sowohl Mahindra Racing als auch ABT Sportsline waren Gründungsteams der Meisterschaft, und das Team hat im Fahrerlager einfach gefehlt. Wir freuen uns darauf, ABT ab 2023 wieder Rennen gewinnen zu sehen, und wir werden das Team mit allem unterstützen, was es für seinen Erfolg braucht", verspricht Gill.

ABT war seit Saison 1 Teil der Formel E und erhielt Unterstützung von Audi, die das Team 2017 werksseitig übernahmen. Nach dem angekündigten Ausstieg von Audi zum Saisonende 2021 versuchte ABT zunächst vergeblich, die Startlizenz von den Ingolstädtern zurückzukaufen, Anfang Mai 2022 verkündete das deutsche Team schließlich die Rückkehr in die elektrische Formelserie als Kundenteam.

Autos werden im Oktober geliefert, Fahrer-Bekanntgabe noch vor dem Seoul E-Prix

Die beiden Gen3-Autos mit Mahindra-Antriebsstrang soll ABT im Oktober dieses Jahres erhalten. Die Ingenieur:innen des Teams sind jedoch bereits jetzt in Themen wie Software, Setup und Simulation sowie in die Testfahrten von Mahindra eingebunden.

Die Bekanntgabe des Fahrerduos soll noch vor dem Saisonfinale der diesjährigen Formel-E-Saison in Seoul erfolgen, also in den nächsten zwei Wochen. Es wird davon ausgegangen, dass der aktuelle Envision-Pilot Robin Frijns eines der beiden Cockpits übernehmen wird. Als möglicher Teamkollege ist seit Längerem Nico Müller in Gespräch, der mit Dragon und als Audi-Ersatzfahrer ebenfalls über Formel-E-Erfahrung verfügt.

Mit der Bekanntgabe der Mahindra-Partnerschaft fachte ABT die Diskussionen jedoch neuerlich an: Die 66, die auf dem Fahrzeug prangt, ist die Startnummer von Daniel Abt, mit der er sechs Jahre lang in der Formel E an den Start ging. Sie könnte auf ein Comeback des heutigen ProSieben-Experten hindeuten, der eine Rückkehr ins Cockpit bislang jedoch immer ausgeschlossen hat. Es bleibt spannend, wer im nächsten Jahr für das zweite deutsche Team neben Porsche ins Lenkrad greifen wird.

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