Formel E

Endlich offiziell: Formel E bestätigt Grand-Prix-Strecke für Monaco-Rennen 2021

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Monaco-Final-Track-Layout

Es ist offiziell: Die Formel E wird beim Monaco E-Prix am 8. Mai 2021 auf der vollständigen Grand-Prix-Variante des Straßenkurses im Fürstentum fahren. Erstmals wird die Elektrorennserie somit auch die berühmten Kurven um den Casino-Vorplatz, "Mirabeau", die Grand-Hotel-Kehre, "Portier" passieren.

Teil des neuen Layouts ist auch die Durchquerung des Tunnels, der die Fahrzeuge zurück auf das zuletzt von der Formel E genutzte Hafenlayout führen wird. Die Attack-Zone könnte in der Grand-Hotel-Haarnadel (Kurve 6) platziert werden, die im Rahmen der Aufbauarbeiten in Monaco kürzlich neu asphaltiert und verbreitert wurde. Dies ist jedoch noch nicht bestätigt.

Bei den bisherigen Ausgaben des Monaco E-Prix in den Jahren 2015, 2017 und 2019 fuhr die Elektroserie auf einer Kurzanbindung. Dabei bogen die Fahrer nach der ersten Kurve scharf nach rechts ab, um bergab frontal auf den Ausgang des Tunnels zuzusteuern. Die berühmte Hafen-Schikane wurde als Haarnadel genutzt, die die Fahrer schließlich zurück auf das aus der Formel 1 bekannte Layout führte.

Formel-E-Anpassungen in Sainte Devote & Hafen-Schikane

Für das Formel-E-Rennen wird die erste Kurve im Vergleich zur Formel 1 und ihren Rahmenserien dennoch angepasst. Der Randstein in "Sainte Devote" soll hierfür an die innere Streckenbegrenzung verlegt werden, sodass das Layout dieser Kurve der Original-Streckenführung von 1929 ähnelt. Auch der Radius der Hafen-Schikane (Kurve 11) soll adaptiert werden.

Durch die Anpassungen wächst die Streckenlänge des Formel-E-Kurses von 1,77 auf 3,32 Kilometer. Die Veränderung von Kurve 1 dürfte die Rundendistanz im Vergleich zur Formel 1 um etwa zehn Meter verkürzen, denn die Länge des offizielles F1-Layouts beträgt seit einer Anpassung in der Tabac-Kurve vor sechs Jahren 3,337 Kilometer.

Longo: "Ein Meilenstein für unsere Serie"

"Die Formel E auf der längeren Version der historischsten Rennstrecke der Welt fahren zu sehen, ist ein Meilenstein für unsere Serie", freut sich der stellvertretende Formel-E-Geschäftsführer Alberto Longo.

"In vielerlei Hinsicht ist diese Strecke wie geschaffen für die Formel E: Sie ist ein schneller und enger Straßenkurs, der viele Überholmöglichkeiten bietet und das Energiemanagement der Fahrer mit starken Steigungen und schnellen Abschnitten auf die Probe stellt. Die FIA und der ACM erlauben uns, Kurven mit großer Motorsporttradition einzubinden, und wir fühlen uns geehrt, dass die Formel E am 8. Mai ihre eigene Geschichte schreiben wird."

Auch FIA-Präsident Jean Todt zeigt sich erfreut über das neue Monaco-Layout für die Formel E, das in Zusammenarbeit mit dem Automobile Club de Monaco (ACM) angepasst wurde. "Es ist Teil der DNS dieser Serie, auf Straßenkursen zu fahren", sagt der Franzose, "und Monaco ist eine der absoluten Kultstrecken der Welt. Diese Serie hat ihre eigene Identität, deshalb haben wir zusammen mit der Formel E und dem ACM ein maßgeschneidertes Layout entworfen, das ihren Besonderheiten gerecht wird."

Fans auf den Tribünen möglich

In Monaco beginnt in diesen Tagen die letzte Phase der Aufbauarbeiten. Bereits am kommenden Wochenende soll mit dem "Historischen Grand Prix" das erste Event im Hafen der Stadt ausgetragen werden. Für die Veranstaltung hat die Regierung 6.500 Zuschauer:innen auf den Tribünen zugelassen. Eine ähnliche Kapazität wird auch für das Formel-E-Rennen erwartet.

"Drei Rennen innerhalb eines Monats zu organisieren, ist für uns alle eine Premiere", sagt ACM-Generalkommissar Christian Tornatore mit Blick auf ein weiteres Rennen durch die Formel 1. "Die Logistik ist zwar komplex, allerdings nicht unmöglich zu bewältigen! Aufgrund der neuen Gegebenheiten mussten wir mit dem Aufbau der Strecke früher als üblich beginnen müssen, nämlich schon Ende Februar, statt am 15. März. Wir werden die technischen Aspekte auf und um die Strecke herum berücksichtigen, die für alle beteiligten Serien erforderlich sind."

Der Entscheidung pro Grand-Prix-Kurs war ein jahrelanges Tauziehen zwischen verschiedenen Akteur:innen der FIA und Formel E vorangegangen: Die Fahrer forderten spätestens 2019 vehement den Wechsel auf die F1-Variante, und auch Formel-E-Gründer Alejandro Agag verkündete zwischenzeitlich bereits den Wechsel. Letztlich sträubte sich die FIA jedoch bis zuletzt, weil sie einem Vergleich zwischen Formel 1 und Formel E aus dem Weg gehen wollte.

Jetzt ist die Entscheidung gefallen - auch zur Freude der Fans. Der Monaco E-Prix soll das insgesamt achte Rennen der diesjährigen Formel-E-Saison bilden. Zuvor findet auf dem Circuit Ricardo Tormo noch der Valencia E-Prix statt (24./25. April).

Wie es in der Saison nach dem Monaco-Lauf weitergeht, ist derzeit unklar: Die angesetzten Rennen in Marokko und Chile stehen aufgrund von Einreisebeschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie auf der Kippe. Die ursprünglich für Ende März geplante Präsentation des nächsten "Kalenderblocks" verschob die Elektroserie aus unbekannten Gründen.

Video: Eine virtuelle Runde auf dem Grand-Prix-Kurs in Monaco

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