Formel E

Offiziell: Ma Qing Hua fährt nicht für Nio 333 beim Formel-E-Finale in Berlin

Timo Pape

Timo Pape

Das chinesische Formel-E-Team Nio 333 hat bestätigt, dass Ma Qing Hua im August nicht für die sechs ausstehenden Saisonläufe in Berlin-Tempelhof anreisen wird. Für die Entscheidung habe es mehrere Gründe gegeben. Auch die Teammitglieder aus Shanghai reisen aufgrund von Reisebeschränkungen nicht nach Deutschland. Den Ersatzfahrer für Ma will das Team in Kürze bekannt gegeben.

"Aus verschiedenen Gründen wird Nio-333-Fahrer Ma Qing Hua leider alle sechs Rennen verpassen, die in der deutschen Hauptstadt stattfinden werden", gab der Rennstall am Montagabend in einer Pressemitteilung bekannt. "Als Betreiber des Team hat der chinesische Motorsport-Gigant Lisheng Racing Co. Ltd. mehrere Faktoren bewertet, bevor es zu dieser Entscheidung kam. Der größte Faktor waren die weltweiten Reiseeinschränkungen."

Die aktuelle COVID-19-Situation hätte Mas Ankunft in Europa ebenso beeinträchtigt wie seine Rückkehr nach China, heißt es in dem Schreiben. Ein kurzfristiger Fahrertausch hätte zudem der Vorbereitung auf die drei "Double-Header" in Berlin geschadet, "was dem Team keine andere Wahl ließ, proaktiv zu handeln."

Gleiches gilt für das chinesische Teampersonal von Nio 333, das ebenfalls nicht nach Berlin reisen wird. "Dies wird die stetige Kommunikation mit dem Team in Berlin und Großbritannien aber nicht beeinträchtigen, was die technische Entwicklung, die Medien- und Marketing-Arbeit und das Management der Racing Academy anbelangt", heißt es weiter. "An den Renntagen plant das Team einen permanenten Live-Stream zur Interaktion mit China sowie verschiedene Fan-Events." Diese Online-Zusammenkünfte sollen den chinesischen Motorsport-Fans die Chance geben, die Ereignisse in Berlin mitzuverfolgen. Auch Ma soll Teil der Live-Übertragung sein.

"Nachdem ich in der Saison 2015/16 schon dort gefahren bin, werde ich dieses Jahr leider nicht nach Berlin reisen können", sagt Ma. "Es ist momentan ziemlich schwierig, zu reisen und im Ausland Rennen zu fahren, denn damit würden wir weitere COVID-19-Risiken eingehen. Das Team und ich hatten tiefgehende Gespräche hierzu. Vor dem Hintergrund der Pandemie wurde diese Entscheidung getroffen, um eine optimale Vorbereitung für das Team sicherzustellen. Ich freue mich darauf, in Saison 7 zurückzukommen."

Nachfolger wird in Kürze ernannt - Abt & Piquet mit besten Chancen

Dass Ma tatsächlich zur Saison 2021 ins Nio-Cockpit zurückkehren wird, ist mit Blick auf die sportlichen Leistungen des Chinesen äußerst fraglich. Ma holte in der laufenden sechsten Saison noch keinen einzigen Punkt und war stets weit entfernt von den Rundenzeiten und Ergebnissen seines Teamkollegen Oliver Turvey.

Bevor der Blick ins kommende Jahr schweift, muss Nio allerdings erst einmal die Frage beantworten, wer in Berlin das Cockpit des eigentlichen Stammfahrers übernehmen wird. Wie wir am Montagmorgen berichteten, haben Daniel Abt und Nelson Piquet jr. die besten Chancen. "Das Management-Team sucht gerade einen Ersatz für Ma aus", erklärt Team-CEO Vincent Wang. "Wir werden in Kürze eine Bekanntgabe dazu machen." Nach unseren Informationen könnte die Verkündung schon gegen Mitte/Ende dieser Woche erfolgen.

Abt hatte vergangene Woche in einem Twitch-Stream bereits verraten, dass ihm ein Vertrag zur Unterschrift vorliege, den er annehmen wolle. Worum es sich dabei genau handelte, ließ er offen. Auf eine Anfrage von 'e-Formel.de' am Sonntag reagierte der ehemalige Audi-Pilot nicht. Ebenso steckt allerdings auch der ehemalige Formel-E-Champion Nelson Piquet jr. in fortgeschrittenen Verhandlungen mit seinem Ex-Rennstall, für den er in den ersten drei Saisons an den Start ging.

Auch wenn Abt mehr Erfahrung im Gen2-Auto mitbringen würde und in den vergangenen anderthalb Jahren deutlich erfolgreicher als Piquet war, schätzen wir die Chancen als relativ ausgeglichen ein. In ein paar Tagen wissen wir, ob Daniel Abt schon im August sein Formel-E-Comeback mit Nio feiern darf, oder ob der erste Meister der Elektroserie zurückkehrt.

Foto: Peter Minnig / Spacesuit Media

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