Formel E

Offiziell: Nico Müller verlässt Dragon & Formel E für DTM, Joel Eriksson übernimmt

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Die Spatzen hatten es schon von den Dächern gepfiffen, nun ist es offiziell: Nico Müller verlässt die Formel E und sein Team Dragon Racing mit sofortiger Wirkung. Der Schweizer konzentriert sich stattdessen auf seine Engagements in der DTM sowie als Audi-Werkspilot. Ab dem New York E-Prix übernimmt - wie schon in Puebla - Joel Eriksson sein Dragon-Cockpit.

Nachdem Müller den Puebla E-Prix wegen der Terminkollision mit dem DTM-Saisonauftakt in Monza ausgelassen hatte, wird er auch für die noch ausstehenden sechs Rennen nicht ins Formel-E-Cockpit zurückkehren. Das gab der 29-Jährige am Samstagabend über Twitter bekannt.

"Wegen mehrerer kollidierender Verpflichtungen haben Dragon Racing und ich entschieden, dass sich unsere Wege trennen", so Müller. "Danke für fast zwei Saisons mit passionierter, harter Arbeit und den Erinnerungen, die wir geschaffen haben. Ich wünsche dem gesamten Dragon-Team alles Gute, während ich mich auf die DTM und meine Aufgaben als Audi-Werksfahrer konzentriere."

Bereits zuvor hatten mehrere Medien berichtet, dass Dragon-Ersatzfahrer Joel Eriksson auch beim New York City E-Prix am kommenden Wochenende den Penske EV-5 steuern soll, wie er es bereits in Mexiko getan hatte.

Langer Weg in die Formel E führte zu einem Podium

Nico Müller war lange Zeit Test- und Reservefahrer beim Formel-E-Team von Audi und hatte mehrfach bei Testfahrten mit guten Leistungen überzeugt. In der Folge machte er sich Hoffnungen auf das Werkscockpit an der Seite von Lucas di Grassi für die Saison 2019/20. Letztendlich entschied sich das Team jedoch dazu, Daniel Abt einen neuen Vertrag zu geben. Wenig später hatte Müller einen Vertrag als Stammpilot beim damals noch Geox Dragon Racing genannten Rennstall erhalten.

Bei 17 Starts erzielte der Schweizer insgesamt 30 Punkte in der Elektrorennserie. Seinen größten Erfolg feierte er beim ersten Rennen des Valencia E-Prix im April dieses Jahres, als er einer der Nutznießer der falschen Energiekalkulation diverser Konkurrenten war. Er hatte zuvor viel Energie gespart und konnte sich so in der letzten Runde noch auf den zweiten Platz nach vorn schieben.

Fahrerchaos bei Dragon setzt sich fort

Damit setzt sich auch in dieser Saison das Fahrerchaos bei Dragon fort. Bereits in der Vorsaison hatte Müllers Teamkollege Brendon Hartley vor dem Saisonfinale in Berlin seinen plötzlichen Abschied vom Team erklärt. Ein Jahr zuvor gab es ein kurzes Intermezzo von Felipe Nasr beim Team, der nach nur drei Rennen wieder von Maximilian Günther ersetzt wurde. Und auch davor, in der letzten Saison der Gen1-Ära, hatte Neel Jani das Team nach nur zwei Rennen in Hongkong wieder verlassen.

Als Ersatz für Müller wird aller Voraussicht nach Joel Eriksson für den Rest der Saison an den Start gehen. Der Schwede vertrat ihn bereits in Puebla und belegte in den beiden Rennen die Positionen 15 und 17. Eriksson bestreitet im Rahmen des New York City E-Prix am kommenden Wochenende seine nächsten beiden Formel-E-Rennen.

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