Formel E

Offiziell: Nissan steigt zur 5. Saison in die Formel E ein

Timo Pape

Timo Pape

Seit Monaten hielten sich die Gerüchte, nun ist es offiziell: Nissan kommt als erster japanischer Automobilhersteller in die Formel E. Das verkündete die Marke in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch deutscher Zeit auf der Tokyo Motor Show. In gut einem Jahr, also zur fünften Saison (2018/19), übernimmt Nissan die Formel-E-Lizenz von Allianzpartner Renault beziehungsweise Lizenzinhaber e.dams. Das bestätigte Renault am Mittag.

Bereits seit dem Berlin ePrix im Juni 2017 berichteten wir regelmäßig über eine potenzielle Übernahme des Renault-Werksteams durch Nissan. Spätestens bei den Testfahrten von Valencia kam Dynamik in die Sache, als Nissans Motorsportchef Michael Carcamo zu Besuch kam und das Formel-E-Paddock genauer unter die Lupe nahm.

"Wir hatten einen unfassbaren Lauf in unseren ersten drei Formel-E-Jahren und freuen uns auf eine weitere starke Saison dank der Stabilität, die wir bei Renault e.dams haben", sagt Thierry Koskas aus der Marketing-Abteilung der Renault-Gruppe. "Als Pionier im Bereich der Elektromobilität haben wir unheimlich viel über leistungsstarke E-Autos und Energiemanagement gelernt, wovon unsere Kunden direkt profitieren. Nach Saison vier werden wir unsere Ressourcen auf die Formel 1 konzentrieren, um unsere hoch gesteckten Ziele dort zu erreichen. Wir freuen uns, auch in Zukunft von den Errungenschaften unserer Allianz mit Nissan zu profitieren."

Der Nissan Leaf ist das meistverkaufte Elektroauto der Welt, für viele war ein Einstieg daher längst überfällig. Den Formel-E-Einstieg vermarktet der japanische Autogigant unter dem Dach von Nissan Intelligent Mobility, einer auf drei Säulen basierenden Geschäftsstrategie, die neu definieren soll, wie Fahrzeuge in Zukunft gefahren, angetrieben und in die Gesellschaft integriert werden sollen.

"Einen Namen wie Nissan in der Formel E begrüßen zu können, macht diesen Tag zu einem ganz besonderen für die Serie", sagt Formel-E-Boss Alejandro Agag. "Dass der erste japanische Hersteller einsteigt, zeigt einmal mehr, wie global diese elektrische Revolution aufgestellt ist. Japan ist ein hochtechnologisches Land, das eine der größten Formel-E-Fangemeinden überhaupt beheimatet. Ich freue mich darauf, das Nissan-Logo auf dem neu designten Auto in Saison fünf zu sehen."

Welche Konsequenzen die Nissan-Übernahme beim aktuellen Topteam Renault e.dams nach sich zieht, ist noch nicht abzusehen. Beide Fahrer - Sebastien Buemi und Nico Prost - haben theoretisch noch einen gültigen Vertrag bis zum Ende der fünften Saison. Trotzdem schwirren auch andere Namen durch die Szene. Heißester Kandidat ist laut 'e-racing365' derzeit Jann Mardenborough, der einst aus der Gaming-Szene hervorging und seit mittlerweile fünf Jahren für NISMO, so der Name der Rennsportabteilung Nissans, auf der realen Rennstrecke antritt.

Das operative Geschäft könnte weiterhin von e.dams übernommen werden. Es liegt gleichzeitig auf der Hand, dass Nissan auch eigene Ingenieure an Bord holen dürfte. Trotzdem ist eine Zusammenarbeit mit den erfahrenen Ingenieuren von Allianzpartner Renault durchaus realistisch.

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