Formel E

Offiziell: Venturi Racing wird in Formel-E-Saison 2022/23 zum Maserati-Werksteam

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Maserati-Venturi-Formula-E-Partnership

ROKiT Venturi Racing hat am Donnerstagabend in Rom bekannt gegeben, ab der kommenden Formel-E-Saison 2022/23 als Werksteam "Maserati Formula E" mit Antrieben der Italiener anzutreten. Zwischen dem Sportwagenhersteller und dem Team aus Monaco wurde eine mehrjährige Partnerschaft für die Gen3-Ära vereinbart. Der Name Venturi verschwindet damit nach acht Jahren aus der Formel E.

Venturi startet seit der allerersten Saison in der Elektroserie. Von Saison 2 bis Saison 5 setzte das Team einen eigenen Antrieb ein. ZF Friedrichshafen war zunächst als Technischer Partner an Bord und entwickelte für die erste Gen2-Saison schließlich den kompletten Motor für die Monegassen. Venturi wurde danach jedoch Kundenteam von Mercedes, während ZF später zu Mahindra wechselte.

In der Gen3-Ära wird das Venturi-Team mit Maserati-Antrieben antreten. Diese werden aktuell von der Stellantis-Schwester DS Automobiles entwickelt, dürfen aber nach einer kürzlich erfolgten Änderung des Reglements unter einem abweichenden Markennamen des Konzerns eingesetzt werden. Maserati hatte bereits zuvor den Einstieg zur Gen3-Ära der Formel E bekannt gegeben. Praktisch wird Venturi zum Werksteam der Italiener - der Name der Monegassen verschwindet vollständig aus der Formel E.

"Die Motorsport-Rückkehr in der Formel E war eine natürliche Entscheidung für Maserati", sagt Maserati-CEO Davide Grasso. "Wir werden von unserer Leidenschaft und Innovation angetrieben. Und wir freuen uns, dieses Abenteuer mit einem Partner zu teilen, der die gleichen Werte wie wir vertritt und genau wie wir in die Zukunft blickt. Wir teilen mit dem ROKiT Venturi Racing Team die gleiche Zielstrebigkeit und den Wunsch, auf Rennstrecken in der ganzen Welt zu konkurrieren und zu gewinnen."

Scott Swid (Venturi) und Davide Grasso (Maserati) besiegeln Partnerschaft

"Wir freuen uns, die Formel E, Maserati und ROKiT Venturi Racing, eines der wettbewerbsfähigsten Teams in der Meisterschaft, zusammenzubringen", meint auch Jean-Marc Finot, Senior VP von Stellantis Motorsport. "Es ist ein echter Gewinn für Maserati, sich auf die Expertise von Venturi verlassen zu können. Wir glauben, dass die Zusammenarbeit von Maseratis Designfähigkeiten und Venturis Fähigkeiten und Erfahrungen im Rennsport ein sehr effizientes Paket darstellen wird. Unsere gemeinsame DNA und Leistungsanspruch werden das Team vereinen."

Susie Wolff: "Quasi ein Freibrief für die Vermarktung"

Susie Wolff, CEO und Managing Partner von Venturi Racing, erklärt: "Der Zusammenschluss mit Maserati markiert den Beginn eines neuen Kapitels und stellt nach unserer erfolgreichen Partnerschaft mit Mercedes das bestmögliche Ergebnis für das Team dar. Mit diesem Engagement ist das Team nun in einer fantastischen Position, um die nächste Generation der Formel E zu bestreiten, die im Jahr 2023 beginnt."

Wolff gibt sich durchaus stolz: "Mit der Rückkehr einer der bekanntesten Marken des Motorsports in den internationalen Formelsport betraut zu werden, unterstreicht unseren Erfolg der letzten Jahre, in denen wir uns fest als kommerziell stabiles, siegfähiges Team etabliert haben, das ernsthaft um Meisterschaften kämpfen kann."

"Da Gildo (Pastor, Venturi-Präsident) und ich nicht mehr Anteilseigner waren, musste die Marke Venturi nicht mehr zwingend bestehen bleiben. Das hat uns quasi einen Freibrief für die Vermarktung gegeben", sagt Susie Wolff zusätzlich gegenüber The Race. Maserati habe ein "sehr, sehr überzeugendes Angebot" auf den Tisch gelegt, das zwischen anderen Offerten hervorgestochen habe. Die Teamstrukturen und Besitzverhältnisse sollen vom Deal mit Maserati unberührt bleiben. Venturi könnte die Team-Startlizenz also behalten, ähnlich wie es Andretti während seiner Zeit als BMW-Werksteam tat.

"Starkes Fundament für unsere langfristige Zukunft in der Formel E"

Scott Swid, Vorsitzender und geschäftsführender Gesellschafter des monegassischen Teams, ergänzt: "Die Partnerschaft mit Maserati für die Gen3-Ära ist eine großartige Nachricht. Das ist hervorragend für das Team, für Maserati und die Formel E, aber vor allem ist es eine fantastische Nachricht für die Fans, die die Rückkehr einer ikonischen Marke in den Spitzensport erleben werden."

"Dies ist nicht nur ein starkes Fundament für unsere langfristige Zukunft in der Formel E, sondern auch eine der aufregendsten Geschichten im internationalen Sport, in der eine prestigeträchtige Marke zu ihren Wurzeln zurückkehrt, indem sie in die fortschrittlichste und am schnellsten wachsende Form des Motorsports einsteigt", so Swid weiter.

Bei 87 Starts erzielte Venturi bislang vier Rennsiege: Dreimal gewann Edoardo Mortara, dazu konnte Norman Nato den Saisonabschluss 2021 in Berlin für sich entscheiden. In der Gesamtwertung gelang es dem Team in sieben Jahren nicht, über Platz 6 hinauszukommen. Vor dem Rom E-Prix 2022 liegen die Monegassen jedoch an der Spitze des Klassements. Venturi-Pilot Mortara führt außerdem die Fahrerwertung an.

zusätzliche Berichterstattung durch Timo Pape

Gedankenspiele: Wer mit wem in der Gen3-Ära?

Slot Gen2-Team Gen2-Hersteller Gen3-Team Gen3-Hersteller
1 Andretti BMW Andretti Porsche?
2 Dragon Penske Dragon DS?
3 DS Techeetah DS Techeetah? ?
4 Envision Audi Envision Jaguar
5 Jaguar Jaguar Jaguar Jaguar
6 Mahindra Mahindra Mahindra Mahindra
7 Mercedes Mercedes McLaren? Nissan?
8 Nio 333 Nio 333 Nio 333 Nio 333
9 Nissan Nissan Nissan Nissan
10 Venturi Mercedes Maserati Maserati
11 Porsche Porsche Porsche Porsche
12 Audi Audi ? ?

fett = bestätigt

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1 Kommentare

EffEll ·

Dieser namhafte Einstieg freut mich ganz besonders, auch wenn mich die Abkehr Mercedes' traurig stimmt. Im allgemeinen betrachteten die deutschen Hersteller wie BMW und Mercedes die FE nur als kurzes joint venture und als Lückenfüller, bis sie bessere Betätigungsfelder gefunden haben. Gerade die Abkehr Audis schmerzt doch sehr, angesichts der langjährigen und erfolgreichen Zeit in der Formel E. Ich hätte mir so sehr gewünscht dass neben Porsche ein weiteres deutsches Team in der Gen3-Weltmeisterschaft kämpft. Aber wirklich schön zu sehen dass mit Maserati ein weiterer Sportwagenhersteller ernsthaftes Interesse an der FE hat. Hoffentlich bleibt er uns auch lange erhalten.

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