Rowland über Nissan-Teamkollege Buemi: "Er ist wie ein großer Bruder für mich"
Tobias Bluhm
Das Formel-E-Team Nissan e.dams geht auch in diesem Jahr mit Sebastien Buemi und Oliver Rowland an den Start. Das Duo fuhr bereits in der letzten Saison gemeinsam in der Elektroserie, nachdem Rowland kurzfristig das Cockpit von Nico Prost übernommen hatte. Trotz anfänglicher Unsicherheiten ist der Brite seinem Teamkollegen für dessen Unterstützung dankbar. Im Interview vergleicht Rowland Buemi sogar mit einem "großen Bruder".
Der Start in Oliver Rowlands Formel-E-Karriere hätte kaum ungewöhnlicher verlaufen können. Ursprünglich hatte Nissan e.dams den Thailänder Alexander Albon als Erben von Nico Prost verpflichtet. Noch am ersten Tag der vorbereitenden Valencia-Testtage vor der Formel-E-Saison 2018/19 erhielt Albon jedoch einen Anruf von Helmut Marko - er solle den Red-Bull-Motorsportberater zu Vertragsverhandlungen für ein Formel-1-Cockpit bei Toro Rosso treffen. Was danach mit Albon geschah, ist bekannt: Er wechselte in die "Königsklasse" und hinterließ eine Lücke bei Nissan.
Kurzfristig ließen die Japaner daher Oliver Rowland aus Großbritannien einfliegen. Dieser fuhr zwar bereits 2015 einmalig als Ersatzmann für Nick Heidfeld im Formel-E-Mahindra. Allerdings sollte der Valencia-Test Rowlands erstes Mal im Gen2-Fahrzeug der Elektroserie sein. Nach einem erfolgreichen Tag im Auto nahm ihn das Team schließlich unter Vertrag.
"Am Anfang war ich mir nicht so sicher, wie es mit (Buemi) als Teamkollege werden würde", erklärt Rowland in der stets sehenswerten Formel-E-Dokuserie "Access All Areas". "Ich habe ihn ja schon vorher im Fernsehen gesehen und mir gedacht: 'Hm, er ist wahrscheinlich nicht der einfachste Typ als Teamkollege'. Aber von außen sieht man nicht, was für ein harter Arbeiter er ist."
Aus anfänglicher Skepsis entwickelte sich Freundschaft
Rowland sei beeindruckt von Buemis Kampfgeist gewesen: "Als ich angefangen habe, war ich nach einem Tag im Simulator komplett kaputt. Er hat danach noch weitergearbeitet. Er pusht im Team jeden, auch mental. Ich habe so etwas noch nie gesehen." Aus der anfänglichen Unsicherheit habe sich eine gute Freundschaft entwickelt. "Er war immer für mich da", sagt Rowland, "wie ein großer Bruder oder eine Vaterfigur."
Im letzten Rennen in Marrakesch erreichte das Nissan-Duo die Plätze 4 und 9. In der Teamwertung rückte das Team damit auf Gesamtposition 4 vor. Die nächste Gelegenheit auf Punkte bietet sich für den Rennstall frühestens in in knapp drei Monaten, wenn die Formel E nach der Coronavirus-Zwangspause ihre fünfte Station im Rennkalender besucht. Der Berlin E-Prix 2020 soll nach aktuellem Stand am 21. Juni starten.
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