Formel E

Oliver Rowland vor Saisonstart siegessicher: "Das nächste Ziel ist der Formel-E-Titel"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

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Vor etwas mehr als zwei Jahren kam Oliver Rowland mehr oder weniger zufällig zu seinem Stammcockpit in der Formel E. Für die Saison 2018/19 hatte Nissan eigentlich Alexander Albon verpflichtet. Dieser verließ das Team aber schon bei den Vorsaison-Tests unerwartet für Vertragsverhandlungen in der Formel 1. Nissan ließ kurzfristig Rowland einfliegen und nahm ihn unter Vertrag. Eine Entscheidung, die sich auszahlen sollte. Nach seinem ersten Sieg in Berlin will der Brite im neuen Jahr in den Titelkampf eingreifen.

"Im letzten Jahr habe ich mein erstes Rennen gewonnen und Pole-Positions geholt. Das nächste Ziel für mich ist es, nach dem Titel zu greifen", erläutert Rowland in der 'Yorkshire Post'. "Das wird ziemlich schwer, weil das Wettbewerbsniveau in der Formel E sehr hoch ist. Aber wir haben uns hohe Ziele gesetzt und wollen das Maximum (aus der neuen Saison) herausholen."

Das letzte Meisterschaftsjahr beendete Rowland auf dem fünften Gesamtplatz in der Fahrerwertung. Mehrere Top-5-Platzierungen und ein Start-Ziel-Sieg im vorletzten Rennen in Tempelhof brachten ihm insgesamt 83 Meisterschaftspunkte ein - nur zwei Zähler weniger als sein Teamkollege Sebastien Buemi und drei weniger als Vizemeister Stoffel Vandoorne (Mercedes). Rowland hat sich in der Spitzengruppe der Formel E etabliert.

Berlin-Sieg steigert Selbstvertrauen

Der erste Sieg in Berlin habe Rowland noch mehr Selbstvertrauen gegeben, berichtet er. "Ich wusste, dass es früher oder später passieren wird. Schon vorher habe ich immer wieder meine Pace zeigen können, es ging also nur noch darum, alle Teile an einem Wochenende zusammenzusetzen. Das haben wir definitiv in Berlin geschafft."

In die Formel-E-Saison 2021 startet Rowland zunächst mit dem bewährten und bekannten Equipment aus dem Vorjahr. Möglich macht dies eine Neuregelung der Motoren-Homologation, bei der alle Teams in den kommenden zwei Saisons lediglich einen Antriebsstrang einsetzen dürfen. Zahlreiche Konstrukteure werden bereits beim Auftaktrennen in Diriyya (26./27. Februar) einen neuen Motor nutzen. Nissan e.dams wird die eigene Neuentwicklung allerdings erst ab dem 5. April nutzen.

In Valencia trat das Team deshalb noch mit dem Auto der Vorsaison an. "Die Testfahrten liefen bislang sehr gut", erklärt Rowland. "Wir sind zufrieden mit unserer Arbeit und haben eine gute Richtung eingeschlagen. Es gibt einige kleine Verbesserungen, die wir vor dem ersten Rennen vornehmen wollten. Ich bin deshalb vorsichtig optimistisch, dass wir (trotz des alten Motors) ab dem ersten Rennen bei der Musik sein werden. Unsere großen Updates kommen dann später in der Saison."

Rivalität mit DS Techeetah, Mercedes & Porsche: "Saison wird enger denn je!"

Ähnlich wie Nissan wird auch das französisch-chinesische Team DS Techeetah erst zu den Europa-Rennen im April einen neuen Motor nutzen. Dennoch betrachtet Rowland Antonio Felix da Costa und Jean-Eric Vergne von Beginn an als seine "größten Rivalen": "Sie haben die Meisterschaft in den letzten drei Jahren gewonnen und fahren für dasselbe Team. Wegen dieser Kontinuität und der Tatsache, dass DS Techeetah immer ein schnelles Auto hatte, sehe ich sie zusammen mit meinem Teamkollegen unter den stärkeren Kontrahenten."

Doch auch andere Piloten könnten laut Rowland in der neuen Saison für Überraschungen gut sein: "Ich erwarte, dass Porsche und Andre Lotterer auf einem guten Level sein werden. Das gleiche gilt für die zwei Mercedes-Autos. Diese Saison wird enger denn je!"

Die ersten zwei Meisterschaftsläufe 2021 starten am 26. und 27. Februar unter Flutlicht im saudi-arabischen Diriyya. Die Nachtrennen starten jeweils um 18 Uhr deutscher Zeit und werden von ProSieben Maxx beziehungsweise Sat.1 ausgestrahlt. Wir begleiten den Diriyya E-Prix ebenfalls wie gewohnt über alle Sessions in unserem LGT Live-Ticker.

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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