Formel E

Pace, aber Probleme: Champions Vergne & DS Techeetah hätten in Diriyya „mehr erwartet“

Timo Pape

Timo Pape

Der Start der Formel-E-Saison 2019/20 am vergangenen Wochenende im saudi-arabischen Diriyya stellte das amtierende Meisterteam DS Techeetah vor einige Herausforderungen. Die Pace auf eine Runde wie auch im Rennen war zwar da, wie Neuzugang Antonio Felix da Costa bewies. Vielmehr lief für das Team und gerade für Meister Jean-Eric Vergne jedoch nicht zusammen.

Vergne war bereits am Freitag mit defekter Lenkung ausgeschieden, und auch am Samstag ereilte ihn frühzeitig das Pech. Der Franzose musste nach dem Training seine Batterie wechseln lassen, sodass er aus der letzten Startreihe ins Rennen ging. Nachdem er im Rennen einige starke Überholmanöver zeigte und nachträglich von diversen Unfällen und Strafen vor ihm profitierte, beendete Vergne das Rennen wie durch ein Wunder auf Platz 8 und nahm somit noch vier Meisterschaftspunkte aus Diriyya mit.

"Es war von vornherein klar, dass das Rennen extrem schwierig werden würde", erklärt Vergne. "Ich musste aufgrund einer harten Strafe von ganz hinten an den Start gehen und zusätzlich noch eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe verbüßen. Dank des Safety-Cars konnte ich wieder zum Feld aufschließen und schnell bis auf den elften Platz vorfahren. Die Überholmanöver haben großen Spaß gemacht. Es war ein toller Moment, als ich zwei Runden in Folge zwei Fahrzeuge gleichzeitig in derselben Kurve überholen konnte. Dennoch hatte ich mir von diesem Wochenende mehr erwartet. Wir werden nun sehr hart arbeiten und diese schwierige Phase gemeinsam meistern."

Felix da Costa zeigt sein Potenzial

Nachdem schon das erste Rennen am Freitag für DS-Neuling Felix da Costa nicht wie erhofft verlaufen war, konnte er die Gruppenphase des Qualifyings am Samstag als Schnellster abschließen und nahm entsprechend einen Punkt mit. In der Super-Pole-Session brachte er es in seinem DS E-Tense FE20 jedoch nur auf Startplatz 5. Dank einiger geschickter Manöver konnte er sich im Rennen bis auf den dritten Platz vorkämpfen, dann kam es zum viel diskutieren Kontakt mit Sebastien Buemi (Nissan).

Felix da Costa - anschließend an Position 2 - sollte für dem Schubser gegen Buemi eine Durchfahrtsstrafe erhalten, die ihn erneut zurückwarf. Letztlich kam der Portugiese als Zehnter ins Ziel und nahm demnach ebenfalls Punkte mit - auch wegen seiner schnellsten Rennrunde. "Auch wenn es nicht so lief, wie wir es uns vorgestellt hatten, können wir vom Saisonauftakt viel Positives mitnehmen", meint Felix da Costa.

"Schnellste im Freien Training und im Qualifying zu sein, uns im Feld bis auf den zweiten Platz vorzukämpfen und um den Sieg mitzufahren, zeigt, dass wir ein gutes Tempo vorlegen können und einen effizienten Antrieb haben", erklärt er weiter. "Wir sind für die weitere Saison gut gewappnet. Leider bekam ich eine Durchfahrtsstrafe für einen Zwischenfall zu Beginn des Rennens, den ich meiner Meinung nach nicht hätte vermeiden können. Trotzdem bin ich sehr zuversichtlich und freue mich auf das nächste Rennen."

"Ergebnis entspricht nicht unseren Ansprüchen"

Teamchef Mark Preston bewertet den unerwartet schlechten Saisonstart ebenfalls nicht über: "Nach dem Qualifying sah es für Antonio wirklich gut aus - umso trauriger sind wir, dass er seinen Vorjahressieg nicht wiederholen konnte. Beide Fahrer haben gezeigt, zu welchen Leistungen wir in der Lage sind, und dass wir ein gutes Tempo vorlegen können. Wir machen uns also keine Sorgen. Als klar wurde, dass Jean-Eric von hinten ins Rennen gehen würde, setzten die Ingenieure alles auf eine Karte. Dies hat sich im Rennen letztendlich ausgezahlt. Es wäre zwar schön gewesen, noch ein paar Punkte mehr mitzunehmen, aber jeder Punkt zählt. Die Saison ist lang und wir werden noch viele Gelegenheiten haben, in der Fahrerwertung aufzuholen."

Xavier Mestelan Pinon, Direktor von DS Performance, sagt: "Das heutige Ergebnis entspricht nicht unseren Ansprüchen. Trotzdem können wir zwei Dinge aus dem Saisonauftakt mitnehmen: Unsere Piloten haben sowohl im Qualifying als auch im Rennen gezeigt, dass wir ein sehr gutes Fahrzeug haben, mit dem wir Siege einfahren können. Allerdings dürfen wir uns keine Fehler erlauben - diese zu vermeiden, wird unser oberstes Ziel für das kommende Rennen in Santiago sein."

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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