Formel E

Paddock-Geflüster: Die Fahrerlager-Themen beim Formel-E-Rennen in Berlin

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

All-Formula-E-Drivers-Berlin-2021

Mit dem "Double-Header" in der deutschen Hauptstadt beendet die Formel E an diesem Samstag und Sonntag ihre erste Weltmeisterschaftssaison. Auf dem Vorfeld des ehemaligen Flughafens Tempelhof stehen die Saisonrennen 14 und 15 auf dem Plan. Was das Fahrerlager abseits der großen sportlichen Themen beim Berlin E-Prix sonst noch so beschäftigt, erfährst du in der aktuellen Ausgabe unserer Serie "Paddock-Geflüster".

Die Nebengeschichten vom Formel-E-Freitag in Berlin

>>> McLaren Applied, aktueller Hersteller der Formel-E-Einheitsbatterie, steht vor einem Eigentümerwechsel: Sportwagenhersteller McLaren will die in eine eigene Firma überführte Technologiesparte abstoßen, um sich mehr auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. Ein Käufer ist nach Medienberichten auch bereits gefunden: Die britische Investmentfirma Greybull Capital soll den Zuschlag erhalten haben. Neben den Formel-E-Batterien stellt McLaren Applied unter anderem auch die Einheitselektronik für die Formel-1-Rennwagen her.

>>> Die Formel E schließt das Regelschlupfloch, das Lucas di Grassi beim London E-Prix ausnutzen wollte: Einem Bericht von 'The Race' zufolge wird die Ampel am Ende der Boxengasse ab sofort auf Rot geschaltet, sobald das Safety-Car die erste Safety-Car-Linie passiert (beim Boxengasseneingang). Erst wenn das letzte Fahrzeug über die zweite Safety-Car-Linie (am Boxengassenausgang) gefahren ist, schaltet die Ampel wieder auf Grün.

>>> Nachdem im letzten Jahr die Rennstrecke in Berlin unmittelbar vor dem Qualifying von Kehrfahrzeugen gereinigt worden war, haben nun laut 'The Race' mehrere Teams den Wunsch deponiert, dass am Rennwochenende keine Kehrwagen auf die Strecke geschickt werden. Diese entfernen neben Dreck auch Gummiabrieb vom rauen Betonplatten und sorgen für noch größere Unterschiede zwischen den Qualifying-Gruppen. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich ein Mitarbeiter eines führenden Formel-E-Teams auf Nachfrage von 'e-Formel.de' darüber beklagt, dass entgegen der Aussage von Scot Elkins diese Reinigungsarbeiten vor jedem der sechs Qualifyings durchgeführt wurden.

>>> Nissan verabschiedet sich von Oliver Rowland: Vor der Box des Teams war am Vormittag bereits eine vorbereitete Boxentafel mit dem Text "Thank you, Oli!" zu sehen. Eine offizielle Bestätigung des bereits seit Wochen spekulierten Wechsels von Rowland zu Mahindra zur kommenden Saison steht nach wie vor aus.

>>> Gerd Mäuser, Chairman von Jaguar Racing, tritt nach der laufenden Formel-E-Saison von seinem Posten zurück. Sein Nachfolger wird Thierry Bollore, CEO von Jaguar Land Rover. "Gerd Mäuser hat beschlossen, sich am Ende der laufenden Formel-E-Saison von seiner Rolle als Vorsitzender von Jaguar Racing zurückzuziehen. Er verantwortete die Rückkehr von Jaguar in den Rennsport im Jahr 2016 und hat das Team in nur fünf Saisons zu einem Rennsieger und Meisterschaftsanwärter gemacht", so sein Nachfolger Bollore.

>>> Aufgrund von "höherer Gewalt" kommen auch in Berlin die biometrischen Handschuhe, welche die Fahrer seit der Saison 2018/19 tragen müssen, erneut nicht zum Einsatz. Dies war zuvor schon in New York und London der Fall.

>>> BMW hat ein Abschiedsbanner an einer Brücke im Bereich der Kurven 5 und 6 angebracht. Auf dieser Brücke wurde ein BMW iX platziert. "Danke für sieben elektrisierende Jahre", heißt es gut sichtbar für alle Fahrer.

>>> DS Techeetah hat das Unternehmen WaveTech als neuen Partner des Teams bekannt gegeben. Der Spezialist für Batteriemanagement-Systeme wirbt auf dem Frontflügel der schwarz-goldenen Renner.

>>> Die FIA veranstaltet im Rahmen des Berlin E-Prix erneut ein "Girls on Track"-Event. Mädchen und junge Frauen im Alter von acht bis 18 Jahren konnten sich dazu anmelden und erhalten exklusive Einblicke, nehmen an interaktiven Workshops teil, dürfen selbst einmal mit Elektrokarts über eine Slalomstrecke fahren und erhalten Führungen durch das Fahrerlager oder die Boxengasse. Dahinter steht die 2016 von Venturi-Teamchefin Susie Wolff gegründete Initiative "Dare To Be Different".

>>> Die Formel E betrachtet den Berlin E-Prix mit seinen beiden unterschiedlichen Streckenführungen offiziell nicht als "Double-Header". Daher erhalten die Piloten für jeden der beiden Renntage jeweils vier neue Vorder- und Hinterreifen. Das Thema Reifenverschleiß sollte am Wochenende daher trotz der Betonplatten keine nennenswerte Rolle spielen.

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2 Kommentare

Tom ·

Habt ihr irgendwas zu dem Gemunkel über einen gehimen Formel e Test in Berlin gehört?
Vieleicht eine erste Gen3 probefahrt? (auch für den neuen Reifenhersteller vieleicht)

Tobias Wirtz ·

Hallo Tom, von einem Formel-E-Test in Berlin ist mir nichts bekannt. In der Vergangenheit hat die Rennserie schon mal Fahrten im Showcar für ausgewählte Journalisten und/oder Prominente veranstaltet, das wird jedoch auch nicht groß kommuniziert.

Die ersten (geheimen) Testfahrten der Gen3-Boliden soll im Herbst auf dem Werksgelände von Spark Racing Technologies in Frankreich stattfinden. Aber mehr weiß ich dazu auch nicht.

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