Formel E

Paris: Di Grassi & Abt wollen im gegnerischen Lager siegen

Timo Pape

Timo Pape

Die Formel E kommt endlich nach Europa: Am kommenden Samstag, dem 23. April, startet die Elektrorennserie im Herzen der französischen Hauptstadt Paris. Vor dem siebten von elf Saisonläufen führt Abt-Fahrer Lucas di Grassi die Gesamtwertung mit einem Punkt Vorsprung an. Zuletzt hatte der Brasilianer gemeinsam mit seinem Teamkollegen Daniel Abt auf dem Podium in den USA gefeiert.

Der Eiffelturm im Hintergrund, das Ufer der Seine nur wenige Meter entfernt und eine Strecke rund um den Invalidendom: Der Paris ePrix bietet zweifellos eine der spektakulärsten Kulissen in der bisherigen Geschichte der Formel E. Mit nur 1,920 Kilometern ist der Kurs der kürzeste im diesjährigen Kalender (wenngleich auch länger als Monaco in Saison eins) und verspricht mit seinem Mix aus langen Geraden und engen Passagen schon jetzt einen spannenden Showdown in Paris.

Garant für Hochspannung ist auch die Ausgangssituation in der Meisterschaft: Nach seinem Triumph zuletzt in Long Beach liegt di Grassi einen Zähler vor seinem ärgsten Rivalen Sebastien Buemi vom Team e.dams, das in Paris sein Heimspiel bestreitet. In der Teamwertung liegt das Team Abt Schaeffler Audi Sport sechs Punkte hinter der französischen Equipe. 25 Zähler erhält der Sieger eines Formel-E-Rennens, mit Pole-Position und schnellster Runde sind sogar 30 drin.

"Paris ist ein neuer Höhepunkt im Kalender. Glückwunsch an die Formel E, dass es gelungen ist, dieses Rennen mitten in der Stadt zu organisieren", sagt di Grassi. Sportlich will der Südamerikaner beim Europa-Debüt der Formel E nachlegen: "Ja, es ist das Heimspiel unserer Freunde und Konkurrenten aus Frankreich, aber das interessiert mich nicht. Wir werden auch dort versuchen zu gewinnen." Bis jetzt stand di Grassi in sechs Rennen fünfmal auf dem Podium, holte dabei zwei Siege.

Daniel Abt will nächstes Podium

Zwar wartet Teamkollege Abt noch auf seinen ersten Sieg, aber mit zwei Einzügen in die Super-Pole und einem Podium in Long Beach scheint der Knoten bei dem jüngsten Piloten im Starterfeld jetzt geplatzt. "Mit Paris kommt ein absolutes Highlight, aber auch eine neue Strecke, die wir alle nicht kennen", sagt der Deutsche. „"Wir werden mit der gleichen Konzentration und Motivation weitermachen und alles dafür geben, bald wieder auf dem Podium zu stehen, am liebsten natürlich zusammen."

Abt-Sportdirektor Thomas Biermeier, der für die Gesamtverantwortung aller motorsportlichen Aktivitäten des Kemptener Unternehmens trägt, reist mit viel Vorfreude in die "Stadt der Liebe". "Ich freue mich auf jedes Formel-E-Rennen, weil eigentlich alle Städte Highlights sind", sagt Biermeier exklusiv gegenüber 'e-Formel.de'. "Das Formel-E-Konzept ist schön für uns. Jemand (Hans-Jürgen Abt) hat einmal gesagt: 'Ich liebe die DTM, aber in die Formel E habe ich mich verliebt'. Das ist unser Motto. Wir haben viel Spaß. Die Competition ist sehr hoch. Da freut man sich auf jedes Rennwochenende."

Für den 37-Jährigen steht e.dams unter Erfolgsdruck, insbesondere vor heimischen Publikum. "Für jedes Team ist das Heimrennen etwas Spezielles. Für uns würde es nichts Schöneres geben, Renault in Paris zu ärgern. Wir werden wieder alles versuchen. Es wird sicherlich hart, denn Renault wird nach dem Wochenende in Long Beach stark zurückkommen. Wir haben aber gesehen, wir sind konkurrenzfähig. Wir reisen mit viel Selbstvertrauen nach Paris und hoffen, dass wir wieder vorne mitfahren können."

Das wünscht sich auch Teamchef Hans-Jürgen Abt. "Ich freue mich auf die Europa-Rennen der Formel E. Schon jetzt merken wir, wie das Interesse der Medien und Fans weiter ansteigt", sagt er. "Die bisherige Saison hat gezeigt, wie stark unser Abt Schaeffler FE01 im Vergleich zur Konkurrenz ist. Das ist auch eine tolle Anerkennung für die harte Arbeit unseres Partners Schaeffler bei der Entwicklung."

Für das Rennen erwartet Abt große Aufmerksamkeit: "Besonders um die Veranstaltung in Paris gibt es jede Menge Wirbel, aber wir werden cool bleiben und versuchen, das Maximum herauszuholen. Denn natürlich ist es unser großes Ziel, als Tabellenführer zu unserem Heimspiel nach Berlin zu kommen", ergänzt der Abt-Teamchef.

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