Formel E

Paris: Fehler im Batterie-Management-System stoppte Daniel Abt

Timo Pape

Timo Pape

Der Paris ePrix der Formel E sollte sich als rabenschwarzer Tag für das deutsche Team ABT Schaeffler Audi Sport herausstellen. Lucas di Grassi musste diverse Rückschläge hinnehmen, während sein Meisterschaftsrivale Sebastien Buemi etliche Punkte holte. Bei Teamkollege Daniel Abt war das Frust-Niveau vielleicht sogar noch höher. Er war einer der heimlichen Stars des zweiten ePrix in Paris - bis wenige Meter vor der Ziellinie.

Der Deutsche kämpfte sich mit tollen Überholmanövern vom 16. Startplatz bis auf Rang sechs nach vorn, bevor ein Fehler im Batterie-Management-System (BMS) das Auto eine halbe Runde vor dem Ziel hinter dem Safety-Car zum Stehen brachte. Es wäre für Abt das fünfte Top-7-Ergebnis in Folge gewesen. "Ich habe ja schon einiges erlebt, aber heute konnte ich es nicht glauben: Ich hatte ein tolles Rennen, habe zehn Positionen gutgemacht und die schwarz-weiße Flagge schon fast gesehen - das war ein bitterer Moment." Abt wurde am Ende als 13. gewertet.

"Abhaken und nach vorn schauen" - so knapp fällt auch das Fazit von Vizechampion di Grassi aus, der als Tabellenzweiter und Vorjahressieger von Paris vorzeitig ausfiel. Er blieb ohne Punkte und musste mit ansehen, wie Sieger Buemi in der Gesamtwertung weiter Boden gutmachte. Nach der ersten Saisonhälfte hat der Brasilianer jetzt 43 Zähler Rückstand.

Nach einem schwierigen Qualifying nur von Platz 13 gestartet, kollidierte di Grassi in der 16. Runde in mit Antonio Felix da Costa und verlor einige Positionen. Anschließend schickte ihn sein Team nach dem obligatorischen Boxenstopp mit Autowechsel zu früh auf die Strecke, was dem Südamerikaner eine Durchfahrtstrafe einbrachte. Auf der Jagd nach der schnellsten Rennrunde fuhr di Grassi schließlich in die Mauer und musste vorzeitig aufgeben - seine erste "Nullnummer" in dieser Saison.

"Das war heute ein absoluter Tag zum Vergessen: Alles, was bei mir und bei dem Team schiefgehen konnte, ist schiefgegangen", sagt er. "Natürlich steht jetzt eine anständige Analyse an. Aber dann schütteln wir uns kurz, nehmen den Kopf wieder hoch und greifen erneut an. Unser Heimspiel mit zwei Rennen in Deutschland (Berlin, 10./11. Juni) steht auf dem Programm. Unser Ziel ist es, noch stärker zurückzukommen. Dass wir das können, haben wir schon mehr als einmal bewiesen."

Verständlich, dass Teamchef Hans-Jürgen Abt nach dem Rennen Aufbauarbeit bei seinen beiden Piloten leisten musste: "Natürlich sind wir im ersten Moment alle niedergeschlagen - die Fahrer ebenso wie alle Ingenieure und Mechaniker. Aber wir hatten schon viele tolle Erfolge und werden auch einen Rückschlag wie heute wegstecken. Ich hoffe, dass wir jetzt das gesamte Pech für diese Saison aufgebraucht haben und schon bald zurückschlagen."

Nächste Station auf der Welttournee der Formel E ist das Heimspiel von ABT Schaeffler Audi Sport in Berlin. Der Auftritt auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof ist ein sogenannter Double-Header: Die Fans erleben Samstag und Sonntag zwei identische Renntage mit Freiem Training, Qualifying und Rennen. ABT liegt weiter auf dem zweiten Platz in der Teamwertung. In Berlin werden inklusive Zusatzpunkte 58 Punkte vergeben.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 3 plus 3.