Formel E

Pascal Wehrlein nach New-York-Crash mit Alex Lynn selbstkritisch: "Klar meine Schuld"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Nachdem er in Puebla zweimal durch Strafen eine Podiumsplatzierung verlor, wollte Pascal Wehrlein in New York City erneut seine starke Form beweisen. Im Rennen am Samstag misslang ihm dies jedoch gründlich: Der Porsche-Pilot kollidierte im Kampf um den fünften Platz mit Mahindra-Fahrer Alex Lynn und schied mit einer gebrochenen Radaufhängung aus.

Dabei hatte der Tag für Wehrlein positiv begonnen: Er schloss die beiden Freien Trainings auf den Positionen 6 und 3 ab und zeigte, dass mit ihm erneut zu rechnen sein könnte. Nach einer Kollision zwischen Sam Bird (Jaguar) und Oliver Rowland (Nissan) musste das Qualifying für Wehrleins Gruppe 2 zwar mit der roten Flagge unterbrochen werden.

Aber auch davon ließ der Deutsche sich nicht beeindrucken: Wehrlein fuhr eine sehr gute Runde und belegte in 1:09.667 Minuten den zweiten Platz hinter Jean-Eric Vergne (DS Techeetah). Aus den folgenden beiden Gruppen schaffte nur Sebastien Buemi eine bessere Runde, sodass Wehrlein auch das Gruppenqualifying auf Platz 3 abschloss und es zum dritten Mal in Folge in die Super-Pole schaffte.

Keine gute Anfangsphase

In dem äußerst engen Shoot-out um die ersten sechs Startplätze verlor er durch einen kleinen Fahrfehler jedoch Zeit, die er nicht mehr aufholen konnte. Startposition 6 sprang so am Ende für Wehrlein heraus. Diese behielt Wehrlein jedoch nicht lange, denn bereits in der ersten Kurve schob sich Lucas di Grassi im Audi an ihm vorbei.

Wehrlein blieb in den folgenden Minuten auf der siebten Position, bis er in der zehnten Runde bei der Anfahrt zur Haarnadel-Kurve 10 Mahindra-Pilot Alex Lynn ins Heck rauschte. Wehrlein konnte zunächst weiterfahren, musste das Rennen am kurz darauf jedoch mit einer gebrochenen rechten Vorderradaufhängung an der Box aufgeben.

Wehrlein: "Konnte den Kontakt nicht vermeiden"

"Ich habe mir die Daten angeschaut und habe sogar ein bisschen früher gebremst, als beim ersten Attack-Mode", beschreibt Wehrlein nach dem Rennen auf Anfrage von 'e-Formel.de' die Situation. "Ich konnte trotzdem den Kontakt nicht vermeiden, das war klar meine Schuld."

Einen Vorwurf an Lynn, der im August vergangenen Jahres Wehrleins Cockpit bei Mahindra übernommen hatte, will er keineswegs machen. "Wenn einige Autos in einer Spitzkehre hintereinander fahren, dann staut sich immer das letzte Auto. Er war ziemlich langsam zu dem Zeitpunkt, aber es war nicht seine Schuld. Ich kann da nur 'sorry' zu ihm und dem Team sagen", so Wehrlein weiter.

Alex Lynn konnte nach dem Unfall immerhin weiterfahren und das Rennen beenden. Der Brite fiel jedoch bis zum Rennende auf den elften Platz zurück und blieb somit ohne Punkte. Nach Startplatz 3 eine herbe Enttäuschung für Lynn und das Mahindra-Team. Dabei hatte er nach einem sehr guten Start bereits Jean-Eric Vergne überholt und lag auf dem zweiten Platz, verbremste sich jedoch in der ersten Kurve und fiel auf Position 5 zurück.

Lynn: "Schade, keine Punkte geholt zu haben"

"Ein weiteres Rennen, auf das wir uns nach einem starken Qualifying gefreut haben", sagte Lynn nach dem Rennen zu 'e-Formel.de'. "Es ist schade, schon wieder keine Punkte geholt zu haben. Es war ein großer Kontakt. Aber es ist, wie es ist", so der spürbar enttäuschte Mahindra-Pilot weiter.

"Ich glaube, er hat einen Fehler gemacht, das passiert schnell. Er ist ein guter Fahrer, aber das war definitiv ein Fehler", sieht er jedoch keinerlei Absicht bei Wehrlein. Der Unfall sei nicht die Ursache dafür gewesen, dass er im weiteren Verlauf des Rennens Positionen verloren habe. "Ich glaube, das lag am Setup. Wir konnten unsere Reifen nicht so gut im Fenster halten. Das müssen wir für morgen aussortieren."

Beide Fahrer können am Sonntag mit einem guten Ergebnis das Samstagsrennen vergessen machen. Der elfte Saisonlauf der Formel-E-Weltmeisterschaft 2021 startet um 19:34 Uhr deutscher Zeit.

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