Formel E

Peking: Buemi gewinnt Auftakt, Podium für Heidfeld

Timo Pape

Timo Pape

Sebastien Buemi hat das Auftaktrennen zur Formel-E-Saison 2015/16 in Peking gewonnen. An einem für ihn perfekten Rennsamstag sicherte sich der e.dams-Pilot nicht nur 25 Punkte für den Sieg, sondern auch noch drei weitere für die Pole-Position und zwei für die schnellste Rennrunde. Zweiter wurde Abt-Pilot Lucas di Grassi vor dem Deutschen Nick Heidfeld, der sich bis zuletzt gegen Loic Duval im Dragon verteidigte. Daniel Abt wurde nach einer Strafe nur Elfter.

Die meiste Zeit ging es hoch her im Rennen. Direkt am Start überholte Heidfeld den bis dahin Zweitplatzierten Nicolas Prost und blieb zunächst am Führenden Buemi dran. Anschließend verbremste sich Prost und musste auch di Grassi ziehen lassen. Für den ersten Aufreger sorgte jedoch Simona de Silvestro. Die Andretti-Pilotin bekam einen Stoß von hinten ab und manövrierte ihr Auto gezwungenermaßen in die Streckenbegrenzung, es folgte die erste Full-Course-Yellow-Phase der Formel-E-Geschichte.

Als die Session wieder freigegeben war, setzte sich Buemi mit Riesenschritten ab und drehte eine schnellste Runde nach der anderen. Mit gut 15 Sekunden kam der Schweizer als Erster zum Boxenstopp. Beim Fahrzeugwechsel verlor Heidfeld zwei Plätze gegen di Grassi und Prost, holte sich Rang drei aber schnell zurück. Auf eine andere Strategie setzten unter anderem die beiden Dragon- und NextEV-Fahrer, was sich später auszahlen sollte.

Kurz nach den Boxenstopps sollte das nächste Full-Course-Yellow folgen. Vorangegangen war ein Unfall zwischen Jacques Villeneuve und Antonio Felix da Costa. Bei der erneuten Freigabe durch den Rennleiter nutzte Prost den Moment der Überraschung und ging an Heidfeld vorbei, um fortan den Zweitplatzierten di Grassi zu jagen. Plötzlich löste sich jedoch der Heckflügel des Franzosen und hing an der rechten Seite herunter. Von der Rennleitung bekam er daraufhin die Anweisung, an die Box zu kommen, um den Schaden reparieren zu lassen. Prost stieg daraufhin aus und gab auf – bitter für den Podiumskandidaten.

Anschließend erwischte er Nelson Piquet jr., der ohnehin das gesamte Rennen auf dem letzten Platz unterwegs war. Der Champion blieb zwischenzeitlich auf der Strecke stehen, beendete das Rennen letztlich aber noch mit zwei Runden Rückstand als 15.

In den letzten Runden kam es zu einem spannenden Dreikampf ums Podium. Heidfeld machte sich extrem breit gegen Duval und verteidigte bis zum Ende seinen dritten Platz. Duval musste selbst auf seinen Teamkollegen Jerome d’Ambrosio achtgeben, der direkt hinter ihm fuhr und seine Chance suchte. Beinahe hätten sich die beiden Dragon-Piloten gegenseitig abgeschossen.

Bemerkenswert waren darüber hinaus die Fahrleistungen von Oliver Turvey (NextEV, 6.) und Nathanael Berthon (Aguri, 8.) bei seinem Debüt. Beide kamen durch ihre alternative Strategie, später als der Rest des Feldes an die Box zu kommen, etliche Plätze nach vorn.

In der Gesamtwertung gibt es auf den ersten drei Positionen keine Veränderung zum Vorjahr. Renault e.dams liegt in Führung, während Dragon durch das starke Teamergebnis in Peking vor Abt steht. Mahindra folgt als viertes Team. In der Fahrerwertung hat Buemi mit 30 Punkten den bestmöglichen Start erwischt. Heidfeld ist logischerweise Gesamtdritter hinter di Grassi, Abt liegt auf Rang elf. In zwei Wochen (7. November) geht es in Putrajaya mit dem zweiten Saisonlauf weiter.

 

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