Formel E

Pole-Sitter Lotterer erklärt Porsche-Debakel in Mexiko: "Nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht habe"

Timo Pape

Timo Pape

Nach der ersten Formel-E-Pole für Porsche erlebte das Team in Mexiko einen rabenschwarzen E-Prix. Besonders Andre Lotterer, der von Startplatz 1 ins Rennen gegangen war, haderte nach dem Rennen mit zahlreichen Kollisionen, die ihn schließlich zur Aufgabe zwangen und seinen Traum vom ersten Formel-E-Sieg platzen ließen.

Der Tag begann für Porsche äußerst positiv: Mit der schnellsten Runde in der Super-Pole holte sich Lotterer den ersten Startplatz und die damit verbundenen drei Punkte für die Meisterschaft. Porsche bejubelte im vierten Rennen somit die erste Pole-Position seiner Formel-E-Geschichte. Neel Jani qualifizierte sich als 14. Im Rennen sollte es jedoch gar nicht mehr rund laufen für die Zuffenhausener.

"Beim Start hatte ich mit durchdrehenden Rädern zu kämpfen und wurde dann in der ersten Kurve von Mitch (Evans) getroffen. Dadurch habe ich ein paar Plätze verloren", beklagt Lotterer den Angriff des späteren Rennsiegers in Kurve 1, den er als "sehr aggressiv" einstuft. Nachdem der Deutsche leicht von der Strecke abkam und einen weiteren Bogen fahren musste, kollidierte er bei der Rückkehr auf den Kurs zunächst mit Sam Bird.

Es folgten zahlreiche weitere Fremdkontakte. Fatal wurde es schließlich im Stadion, als sich Lotterer die rechte Vorderradverkleidung am Heck von Nyck de Vries so stark beschädigte, dass das Teil auf der Strecke schleifte, ordentlich Rauch erzeugte und sogar zwischenzeitlich Feuer fing. Statt an die Box zu kommen, versuchte Lotterer, den Frontflügel - wie schon zuletzt Wehrlein und Vergne - an einer Mauer abzustreifen. "Du hoffst halt einfach, dass das Teil abfällt. Ich fuhr leicht an die Mauer, sodass es abfällt, aber das war nicht der Fall", gibt er bei 'Motorsport.com' zu.

In Runde 12 kam Lotterer schließlich an die Box und gab das Rennen auf. Entsprechend enttäuscht zeigte er sich nach dem Mexico City E-Prix: "Es war ein hartes Rennen mit vielen Zwischenfällen. Nach etlichen Kollisionen war mein Auto so stark beschädigt, dass ich letztlich aufgeben musste. Das ist natürlich nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht habe."

Neel Jani weiterhin punktlos in der Formel E

Im zweiten Porsche 99X Electric mit der Startnummer 18 beendete Jani das Rennen auf dem 14. Platz. Der Schweizer konnte in der Anfangsphase zwar einen Platz gutmachen, erhielt nach der Safety-Car-Phase jedoch eine Durchfahrtsstrafe wegen eines Verstoßes gegen das vielbesprochene Strompedal-Mapping und fiel wieder zurück. Das Rennen beendete er schließlich auf dem 16. und damit letzten Platz aller gewerteten Fahrer. Nach vier Rennen muss sich Jani allmählich steigern, da er weiterhin in der Formel E punktlos ist und auch im Vergleich mit seinem Teamkollegen Lotterer bislang "keinen Stich" macht.

"Der Start lief eigentlich gut, obwohl ich auf der schmutzigen Seite war", blickt Jani zurück. "Danach war ich in zahlreiche Zweikämpfe verwickelt und wurde mehrmals vorne und hinten getroffen. Es ist schade, dass dann noch eine Durchfahrtsstrafe gegen mich verhängt wurde. Sonst wäre nach vorn sicher noch etwas möglich gewesen. Ich bin froh, dass ich das Rennen beenden und weitere Erfahrung sammeln konnte. Die Pole-Position von Andre hat gezeigt, was das Auto kann. Das stimmt uns zuversichtlich für Marrakesch."

In der Fahrerwertung liegt Lotterer dank seines zweiten Platzes in Diriyya noch immer auf Platz 10, während Jani aktuell den 23. Platz einnimmt. Das Porsche-Team belegt nach vier Rennen Platz 9 in der Teamwertung. Der fünfte Lauf der Formel-E-Saison 2019/20 startet am 29. Februar in Marrakesch.

Foto: Kenneth Midgett / Spacesuit Media

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