Formel E

Porsche erwägt vorzeitigen Formel-E-Einstieg über Teampartnerschaft

Timo Pape

Timo Pape

Seit Ende Juli wissen wir, dass Porsche zur sechsten Saison, also Ende 2019, als Werksteam in die Formel E einsteigen wird. Zwar sind bis dahin noch mehr als zwei Jahre Zeit, trotzdem hat die Sportwagenschmiede bereits mit der Vorbereitung auf das neue Elektroprojekt begonnen.

Bei den Testfahrten von Valencia waren bereits führende Ingenieure des aktuellen LMP1-Teams vor Ort, um die Gegebenheiten an der Strecke sowie das Team Dragon Racing kennenzulernen. Wie nun bekannt wurde, könnte Porsche über den US-Rennstall unter Umständen schon früher als bisher geplant, nämlich zur fünften Saison Ende 2018, in die Elektroserie kommen.

"Ich würde die Möglichkeit definitiv nicht verneinen, es ist noch alles offen", sagt Andreas Seidl, aktueller LMP1-Teamchef und voraussichtlich künftiger Formel-E-Teamchef des Porsche-Rennstalls (siehe Bild), gegenüber 'e-racing365'. "Unser eigenes Team stellen wir auf jeden Fall für Saison sechs auf. Wir waren dort (in Valencia), um uns ein Bild zu machen. Jetzt müssen wir überlegen, wie wir das Projekt Formel E genau angehen. Das ist ein komplett neues Ding für uns."

Denkbar wäre eine Technologie-Partnerschaft, wie sie BMW schon seit längerem mit Andretti pflegt. Der bayrische Autobauer steht seinerseits im konstanten Informationsaustausch mit den US-Amerikanern, platziert mehr und mehr eigene Werksfahrer im Team und wird zur fünften Saison schließlich die Herstellerlizenz von Andretti übernehmen. Ob womöglich auch Porsche Dragon zur sechsten Saison die Lizenz abnehmen könnte oder doch einen ganz neuen zusätzlichen Teamslot kaufen würde, ist noch nicht abzusehen.

In der kommenden vierten Saison starten bereits zwei aktuelle Porsche-WEC-Fahrer in der Formel E. Während Andre Lotterer bei Techeetah angeheuert hat, ist Neel Jani bei Dragon untergekommen. Beide werden wertvolle Erfahrungen für Porsche sammeln und gelten aktuell als Favoriten auf die beiden Porsche-Werksfahrer-Cockpits in Saison sechs.

Sicher sei dies jedoch nicht: "Natürlich ist es unser Ziel, unsere Geschichte mit den Jungs auch im nächsten Programm fortzuführen, eine Garantie gibt es aber nicht", stellt Seidl klar. "Deshalb setzen wir die Fahrer jetzt noch nicht irgendwo fest, wir haben alle Zeit der Welt. Wir werden aber immer zuerst intern bei uns selbst nach Fahrern schauen."

Durch Jani wird Porsche nächste Saison in jedem Fall immer wieder mit Dragon Racing in Kontakt stehen. Ob und in welcher Form die Zuffenhausener mit den US-Amerikanern partnern, ist aber noch nicht endgültig beschlossen: "Wir schauen uns im Moment an, was für uns am sinnvollsten ist. Aber es ist noch zu früh, das zu wissen. Wir müssen erst mal ein klares Bild von der Formel E bekommen und dann entscheiden, wann wir anfangen wollen zu testen und welche Fahrer wir nutzen möchten. Aber wir haben keine Eile", sagt Seidl.

Foto: Porsche Newsroom

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