Formel E

Porsche-Fahrer Pascal Wehrlein im Exklusiv-Interview: "Alles wird nochmal näher zusammenrücken"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Nachdem er mit Porsche in den drei bisherigen Saisons mit dem Gen3-Fahrzeug um den WM-Titel gekämpft hat, hat sich der Formel-E-Weltmeister 2023/24, Pascal Wehrlein, auch bei den Vorsaison-Testfahrten der Formel E in Valencia 2025 stark präsentiert. Der Deutsche geht als einer der Favoriten in die zwölfte Saison der Elektrorennserie, erwartet aber einen engen Kampf. Besonders ein Team hat Wehrlein dabei anhand der Rundenzeiten in Spanien auf dem Schirm.

e-Formel.de hatte in Valencia die Gelegenheit, mit dem Porsche-Werksfahrer über den Verlauf der Testfahrten, die Zusammenarbeit mit seinem neuen Teamkollegen Nico Müller sowie über die Erwartungen für die neue Saison zu sprechen.

Pascal, welches Fazit ziehst du nach den Testfahrten?

Die Tests liefen soweit gut, soweit nach Plan. Wir sahen gut aus, auch wenn diese Strecke wenig repräsentativ ist für das, was in der Saison auf uns zukommt. Aber es ist trotzdem immer ein besser, das Gefühl zu haben, dass wir Schritte nach vorne gemacht haben, unser Programm abspulen können und dass wir im Vergleich mit den anderen wettbewerbsfähig sind, als dass wir einen großen Rückstand hätten.

Was sagst du zur Konkurrenz? Mahindra hat scheint schnell zu sein.

Ja, die sahen richtig, richtig stark aus. Vielleicht sogar insgesamt am stärksten, mit uns zusammen. Ich glaube, an den ersten drei Tagen ging jede Bestzeit entweder an Mahindra oder an Porsche. Ich glaube, den Trend hat man schon ein wenig in der letzten Saison gesehen, dass sie da auch schon einen großen Schritt nach vorne gemacht haben und aufs Podium schon gefahren sind. Und es scheint so, als hätten sie einen weiteren Schritt gemacht. Man darf auf keinen Fall unterschätzen, wie stark sie hier auftreten.

"Nico ist ein super anständiger, bodenständiger Typ"

Nach drei gemeinsamen Jahren mit Antonio Felix da Costa hast du jetzt einen neuen Teamkollegen. Wie klappt die Zusammenarbeit mit Nico?

Sehr gut. Wir tauschen uns viel über das Auto aus und natürlich ist es auch immer interessant, Feedback von einem neuen Fahrer zu bekommen und die ersten Eindrücke zu hören. Denn oftmals gewöhnt man sich an Dinge, die am Auto vielleicht noch verbessert werden können und hat sich so angewöhnt, um diese Probleme herumzufahren.

Ansonsten läuft es zwischen uns sehr gut. Nico ist ein super anständiger, bodenständiger Typ, mit dem es einfach ist, gut auszukommen. Er ist auch familiär in einer ähnlichen Situation wie ich, wir bilden da ein echt ein gutes Team. Er hat sich gut ins Team integriert. Und auch von der Performance und von seiner Pace her hat er hier einen echt guten Job gemacht.

Nachdem du jetzt eine Saison mit Pit-Boost-Rennen hattest: Magst du lieber Rennen mit oder ohne Boxenstopp zum Nachladen?

Ich bin sehr neutral, was dieses Thema angeht. Ich sehe es aus verschiedenen Perspektiven: Für uns als Hersteller es ist gut, diese Technologie zu pushen, viel zu lernen und uns zu verbessern. Der Motorsport ist immer Vorreiter für die Serie, daher gibt es für uns aus Herstellersicht eigentlich nur Positives. Auf der anderen Seite, und zum Glück sind wir letzte Saison eigentlich davor bewahrt worden, gibt es natürlich gewisse Szenarien. So wie im Testrennen hier in Valencia, wo die eine Hälfte des Feldes schon in der Box den Pit-Boost erledigt hat und die andere Hälfe noch nicht.

Wenn dann ein Safety-Car kommt, ist das Rennen komplett entschieden: das ist ein großer Nachteil für die Fahrer, die noch nicht in der Box waren. Bei 90 Prozent der Rennen macht es wahrscheinlich keinen Unterschied. Und bei den anderen zehn Prozent muss man einfach hoffen, dass man auf der richtigen Seite steht. Aus Technologiesicht ergibt es auf jeden Fall Sinn und ist positiv.

Was erwartest du von der neuen Saison?

Dass nochmal alles näher zusammenrückt als letzte Saison. Das ist jetzt die letzte Saison mit den Gen3-Autos, das heißt jeder hat auch schon viele Erfahrungen gemacht. Und natürlich werden die Schritte in der Entwicklung einfach immer kleiner. Und somit werden auch die, die vielleicht etwas weiter weg waren, die größeren Schritte machen als die, die vorne waren. Das ist ganz normal. Dementsprechend wird alles dieses Jahr nochmal enger zusammen sein. Es kommt eigentlich mehr auf das Operative an, zum Beispiel an jedem Wochenende das richtige Setup für diese Strecke zu finden.

Letzte Saison hast du ein Rennen gewonnen, drei Pole-Positions geholt und am Ende Platz 3 in der WM belegt. Was ist für kommende Saison das Ziel?

Mehr Pole-Positions und mehr Siege!

Vielen Dank für das Interview!

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