Porsche nach Platz 4 und 5 in Sao Paulo enttäuscht: "Das ist Pech, aber so ist die Formel E"
Tobias Wirtz
FIA Formula E
Porsche hat beim Saisonauftakt der Formel-E-Weltmeisterschaft 2025/26 untermauert, dass es das Team ist, das es zu schlagen gilt. Pascal Wehrlein erzielte seine dritte Pole-Position in Sao Paulo in Folge, kam im Rennen aber aufgrund von Pech nicht über den vierten Platz hinaus. Nico Müller belegte bei seinem Debütrennen für Porsche den fünften Platz. In der Teamwertung liegt Porsche punktgleich mit dem führenden Kundenteam Andretti auf Platz 2.
Erstmals in der Formel E belegten Porsche-Fahrzeuge die ersten drei Positionen im Qualifying. Wehrlein gewann - wie schon beiden letzten beiden Sao-Paulo-Rennen - alle drei seiner Duelle und erzielte somit die Pole-Position. Durch eine Startplatzstrafe, seine Räder hatten in der Duellphase beim Herausfahren aus der Boxengasse durchgedreht, startete er jedoch von Platz 4. Sein Teamkollege Nico Müller ging von Platz 12 ins Rennen.
Hier hielt sich Wehrlein dann konstant unter den Top 5 auf. Müller sparte Energie und fuhr bis zur Rennmitte im Mittelfeld, bis er seinen ersten Attack-Mode nutzte, um sich bis auf Platz 1 nach vorne zu schieben. In Runde 23 aktivierten beide Porsche-Fahrer zeitgleich ihren zweiten Attack-Mode, hatten aber kurz darauf Pech: Nach der Kollision zwischen Lucas di Grassi und Edoardo Mortara schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke.
Safety-Car kostet beide Fahrer je 3 Minuten Attack-Mode
Mehr als drei Minuten mit der Zusatzleistung verpuffte somit wirkungslos. Im Anschluss wurde das Rennen zwar erneut freigegeben, aber Positionsverbesserungen waren für die beiden Porsche-Fahrer nicht mehr möglich. Müller hatte dabei noch Glück im Unglück: Der Schweizer wurde, genau wie Antonio Felix da Costa, vom Cupra Kiro von Pepe Marti getroffen. Im Gegensatz zum Jaguar war jedoch keine Reparatur notwendig, sodass Porsche das Rennen auf den Plätzen 4 und 5 beendete.
"Ehrlich gesagt war es ein etwas frustrierender Tag", sagt Wehrlein nach dem Rennen. "Wir waren sehr schnell und hatten eine realistische Chance auf den Sieg, aber die Safety-Car-Phase hat uns den Attack-Mode genommen, als noch drei Minuten übrig waren. Damit wären wir von Platz 4 sehr wahrscheinlich in Führung gegangen."
"Das ist Pech, aber so ist die Formel E", fährt er fort. "Positiv ist, dass wir im Training und vor allem im Qualifying sehr stark waren und jeweils die Bestzeit gefahren sind. Im Rennen hatten wir einfach nicht das Glück auf unserer Seite. Trotzdem ein guter Start in die Saison, deutlich besser als im vergangenen Jahr."
Nico Müller: "Ein solider Start"
"Es fühlt sich gut an, dass die Saison endlich begonnen hat und das erste Rennen absolviert ist", erklärt Nico Müller. "Heute mussten wir von Beginn an voll da sein. Die Performance hat gestimmt und das Auto hat sehr gut funktioniert. Das hat Pascal im Qualifying eindrucksvoll gezeigt – das ist einfach sein Pflaster hier!"
"Wir hatten ein gutes Rennen, auch wenn es anspruchsvoll war und wir am Anfang vielleicht nicht in der besten Position waren", ergänzt der Schweizer. "Aber wir haben uns gut nach vorne gearbeitet und konnten den Attack-Mode richtig gut nutzen. Wir lagen sogar in Führung, und es sah nach einem Podium aus. Am Ende haben uns die Safety-Car-Phasen aber fast den gesamten zweiten Attack-Mode genommen, was uns viel gekostet hat. Trotzdem haben wir ein gutes Ergebnis eingefahren. Ein solider Start."
Modlinger: "Insgesamt ein guter Start"
"Ein spannendes Rennen zum Start von Saison 12 und ein sehr starkes Qualifying-Ergebnis für Porsche mit den Plätzen 1, 2 und 3", beschreibt Florian Modlinger, Teamchef und Gesamtprojektleiter Formel E bei Porsche. "Pascal hat eine außergewöhnliche Leistung gezeigt. Das war seine dritte Pole-Position auf dieser Strecke in den vergangenen drei Saisons."
"Das Rennen war sehr ereignisreich", so Modlinger weiter. "Pascal und Nico hatten beide die Pace für ein Podium, Pascal sogar für den Sieg, aber eine unglückliche Safety-Car-Phase hat mehr verhindert. Insgesamt ein guter Start in die Saison. Wir haben in der Teamwertung 25 Punkte geholt und dank Andretti in der Herstellerwertung 37 Zähler. Dort liegt Porsche in Führung. Jetzt freuen wir uns auf das nächste Rennen in Mexiko nach Weihnachten."
Der Mexico City E-Prix findet am 10. Januar statt. In der vergangenen Saison konnte Porsche hier ebenfalls die Pole-Position erreichen und stand mit beiden Fahrern auf dem Podium.
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